Bau einer Zentralverriegelung für den LKW IFA W50 / L60


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Jeder der so ein Fahrzeug fährt, kennt das Problem Es gibt pro Tür ein Schloss, welches beim Abstellen und Verlassen des Fahrzeuge verschlossen werden muss, um einen Zugang zu verhindern. Das ist lästig und zeitaufwendig. Eine Zentralverriegelung wie es heutzutage schon in fast jedem Fahrzeug Standard ist, wäre eine große Erleichterung. Dies war auch mein Gedanke und ich wollte so etwas gern realisieren.


Zuerst bei Freunden und Bekannten, im Forum und bei diversen Suchmaschinen gesucht. Es gibt solche Umbauten bereits für Trabant, Wartburg, Barkas, aber für den IFA LKW habe ich nicht gefunden. Es gab die Info, dass es genauso wie beim PKW Trabant sein müsste, aber das stellte sich später als Irrtum heraus.

Wichtig ist zu erwähnen, dass dieser Umbau für das Fahrzeug mit Türgriffen aus Aluminium durchgeführt wurde. Bei Fahrzeugen mit anderen Griffen( z. B. Kunststoff, kann es sein, das die Vorgehensweise nicht kompatibel ist.


Hier ein paar Bilder von unterschiedlichen Ausführungen von Griffen und Schlössern.

Zuerst hielt ich mich an die Umbauanleitung für den Trabant 601, merkte aber bald, das es Unterschiede gab in Beschaffenheit der Schlösser von W50 und Trabant. Der Korb z. B. ist anders.


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Hier stelle ich nun meinen Umbau vor, den einige Fehlversuche vorangegangen sind. Das Ganze ist als Anregung zu verstehen, und kann nach eigenen Vorstellungen abgewandelt und ausgeführt werden. Viele Gedanken und Inspirationen von vorhanden Umbauten und Tipps von IFA-Tours Mitgliedern sind in meinen Umbau eingeflossen. Dank geht an Maffi, Jirka und Jensemann.

Das Ziel war, das das Türschloss auch weiterhin wie vorgesehen funktioniert, falls die Zentralverriegelung mal ausfällt, sollte eine manuelle Öffnung mittels Schlüssel möglich sein. Das manuelle Verschließen der Tür mit Schlüssel sollte auch weiterhin möglich sein.


Zeitaufwand ca. 10 h


Die meiste Zeit benötigt man für das Verlegen der Kabel mit Türdurchführung und Anfertigen des Bleches.


Kosten:

Bausatz Zentralverriegelung ZVII Sinustec LKW 24 Volt - beinhaltet Montagematerial, Funkfernbedienung, kompletten Kabelbaum, 2 Stück Stell- oder Servomotoren, Einbauanleitung, Stromlaufplan ca. 50,00 Euro

Kleinteile (Schrauben, Bleche etc.) 10,00 Euro

Kabel 5,00 Euro

Kabelschuhe 5,00 Euro

Kabelösen 5,00 Euro


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Benötigte Werkzeuge und Bauteile:


Schraubstock

Reißnadel

Stahllineal

Schraubendreher verschiedene Ausführungen

Schraubenschlüssel Größe 8

Markierstift

Bohrmaschine

Lötkolben

Lötzinn

Stahlbohrer von 3,4,8 und 10 mm

Feilen in verschiedenen Ausführungen

Stahlblech 1,5 mm für den Schließhebel

Aluminium-, oder Stahlblech von 2 mm für die Grundplatte

Schließerservos ( ZVII Sinustec LKW 24 Volt Zentralverriegelung )

Kabel

Kabelschuhe

Steckverbinder

Steuereinheit

Schrauben

Schlauch für Türdurchführung


Vorbereitung:

Die Vorgehensweise ist bei Fahrer- und Beifahrertür identisch, lediglich beim Schließblech gibt es einen Unterschied, diese sind verschieden anzufertigen, da die Stellung des Schließzylinders auf jeder Seite eine andere ist.

Ausbau des Türgriffes mit Schloss, dazu die Türverkleidung und das Türschloss ausbauen.

Den Schließzylinder aus dem Türgriff ausbauen, dazu die beiden kleinen Schrauben vom Schließzylinderkorb lösen und den Korb mit Feder und Unterlegscheibe abnehmen.

Der Schließzylinder sollte aufgeschlossen sein. Die Lage der Nase am Schließzylinder ansehen, in welche Richtung sie zeigt. Sollte das nicht so sein wie auf dem Foto, ist das Schließblech entsprechend anzupassen.


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Anfertigung des Schließbleches:

Das Schließblech hat die Aufgabe, den Schließzylinder im geschlossenen Zustand zu verriegeln und ein Durchdrücken des Türgriffdrückers zu vermeiden. Dies geschieht durch das Verdrehen des Schließbleches mit Hilfe des Stellmotors oder Stellservos der Zentralverriegelung.

Hier sind entsprechende Schablonen beigefügt, zum Anfertigen des Schließbleches. Diese können gern verwendet werden als Schablone. Schablonen ausdrucken, auf das Blech aufkleben und ausarbeiten. Der Ausdruck ist für ein A4 Blatt gemacht, bitte Drucker entsprechend einstellen und nachmessen.

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schliessbleche

hebel_zentralveriegelung-fahrerseiteBearbeiten des Schließzylinder:

Es ist erforderlich, den Korb des Schließzylinders zu bearbeiten, dazu wird die eine Seite abgefeilt, damit sich das angefertigte Schließblech gut drehen kann.


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Anfertigen der Grundplatte:

Die Grundplatte wurde aus 2,0 mm Aluminiumblech angefertigt, möglich ist aber auch Stahlblech.


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Zusammenbau, Türgriff. Türschloss mit Schließblech:

Es erfolgt der provisorische Zusammenbau um zu schauen, ob auch alles funktioniert.

Schließzylinder wieder in den Türgriff einsetzen, Achtung! die richtige Position beachten!

Ausgefräste Unterlegscheibe auf den Schließzylinder aufsetzen, konische Spiralfeder einsetzen große Windung der Feder auf den Schließzylinder, kleine Öffnung nach oben zum Korb hin, anschließend das angefertigte Schließblech in der richtige Postion einsetzen (nicht seitenverkehrt einbauen). Korb aufsetzen und mit den zwei kleinen Schlitzschrauben fest schrauben.


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Erster Test, ob sich das Schließblech leichtgängig dreht und sich das Schloss in der geöffneten Stellung gut durchdrücken lässt. Anschließend das Schließblech bewegen und schauen, ob das Schließblech in der geschlossenen Stellung den Drücker des Türschlosses blockiert.


Montage Türgriff mit Schloss auf Grundplatte:

Die Grundplatte wird mit dem Türgriff verschraubt


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Montage Grundplatte mit Türgriff und Türschloss, Schließservo:

Der Stellmotor oder Schließservo, wird auf die vormontierte Grundplatte aufgesetzt und auf dieser verschraubt.


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Bearbeiten der Schubstange:

Türschloss mit Schließblech in geöffneten Zustand setzen, Hubzylinder des Servos ganz ausziehen und die Schubstange einhängen. Markieren der Schubstange über dem Loch im Schließblech. Stange aushängen, entsprechen kürzen und biegen. Bild dient nur als Ansicht, kann abweichen bei dem von ihnen eingesetzten Stellmotor, deshalb selber ausmessen! Schubstange am Schließerservo und Schließblech einhängen.


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Schließservo anschließen und Funktionstest, probieren ob alles leichtgängig läuft und das Schloss verriegelt und wieder geöffnet wird. Schließmechanismus und Korb gut fetten, damit alles schön gleitet.


Einbau in die Tür:

Sobald der Funktionstest erfolgreich war, kann mit dem Einbau in die Tür begonnen werden. Dazu den Türgriff mit Schloss wieder von der Grundplatte lösen, vorher die Schubstange aushängen. Kontrolle ob der Stellmotor fest auf der Grundplatte verschraubt ist. Türgriff mit Kunststoffunterlage für den Türgriff in das Loch der Fahrertür stecken.


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Schubstange in das Schließservo einhängen, anschließend in das Schließblech einhängen. Schrauben mit Sicherungs- , oder Federringen durch die Grundplatte und Tür stecken und den Türgriff verschrauben.


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Damit ist die Montage abgeschlossen.


Verkabelung:

Für die erforderliche Verkabelung ist ein Loch in die A-Säule, sowie in die Türseite zu bohren. Die Anschlusskabel werden dann dort hindurch geführt. Man kann dazu einen flexiblen Schlauch verwenden, der als Schutz für die Kabel dient. Dazu ist es erforderlich, dass sich die Bohrungen auf gleicher Höhe befinden und der Schlauch so problemlos in der Tür gleiten kann. Die Bohrung in der Tür sollte größer wie der Durchmesser des Schlauches sein, damit sich dieser beim Schließen und Öffnen der Tür gut ein- und ausschieben kann. Die Bohrung in der A-Säule sollte etwas kleiner sein, damit der Schlauch dort festsitzt. Der Schlauch kann zusätzlich mit einer Schlauchschelle oder einem Kabelbinder gesichert werden, so dass dieser nicht herausgezogen wird. Der Schlauch sollte lang genug bemessen werden, das er bei geöffneter Tür noch ca. 20 cm in der Tür steckt.


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Wenn alle Kabel verlegt sind, kann die Anlage an das Bordnetz angeschlossen werden.


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Video


Viel Spaß beim Basteln und Ausprobieren wünscht IFA-Tours.de .