Bau eines Durchgangs vom Koffer zur Fahrerkabine
Hier will ich meinen realisierten Durchgang vom Koffer LAK II zum Fahrerhaus des IFA W50 LKW beschreiben. Es gibt ja einige Für und Wider zu diesem Thema und ich war eigentlich auch immer ein Gegner für einen Durchgang.
Meine Begründungen waren:
- kein schneller Wechsel des Kofferaufbaus vom Fahrzeug möglich
- ein komplett abgeschlossener Koffer in sich, was besonders bei Fährüberfahrten sinnvoll ist, da das Fahrzeug dann oft ohne die eigene Aufsicht unterwegs ist.
- Dichtheit des gebauten Überganges nicht gewährleistet
- Kältebrücke
- Verwindung von Koffer und Fahrerhaus zu kompensieren.
Aus diesem Grund bin ich die ersten paar Jahre ohne Durchgang durch die Welt gereist. Während dieser Reisen, fielen mir aber auch viele positive Aspekte für einen Durchgang auf, die da wären:
- schnelles Wechseln von Personen vom Fahrerhaus in den Koffer auch während der Fahrt möglich, ohne anzuhalten.
- schnelles Starten des Fahrzeuges möglich, wenn man selber im Koffer ist und des die Situation erforderlich macht. dies habe ich selber erfahren und war im Endeffekt sehr entscheiden, einen Durchgang zu realisieren. Auf einer meiner Reisen ging es mir so, dass wie nachts hinten im Koffer lagen irgendwo in der Pampa und es nachts am Koffer klopfte und jemand Einlass begehrte, wie gesagt waren wir hunderte Kilometer weit weg von der Zivilisation mitten in der Wüste. Da merkte ich, dass man wie in einer Mausefalle gefangen im Koffer ist und keine Möglichkeit hat das Fahrzeug zu starten und abzuhauen.
Bei der Überholung des W50 stand fest, dass ein Durchgang realisiert werden soll.
Markierung für den geplanten Durchgang
Als erstes wurde der geplante Durchgang markiert und angezeichnet, dabei galt es eine günstige Alternative zwischen Festig- und Steifheit der Fahrerkabine und des Durchganges zu realisieren.
Ein Rahmen aus verzinkten Winkeleisen wurde mit Nieten eingesetzt und die die den seitlichen Fensterlöcher mit Blechen zugeschweißt. Sämtliche Fugen wurden mit Karosseriedichtmasse verklebt.
Fertige Öffnung im Fahrerhaus mit Rahmen und verschweißten Fensteröffnungen.
Fahrerhaus mit fertigen Durchgang 800 mm x 800 mm grundiert und lackiert
LAK Koffer mit Markierung für den geplanten Ausschnitt für den Durchgang
Anschließend wurde das Fahrerhaus grundiert und lackiert.
Am LAK Koffer wurden ebenfalls Markierungen angebracht für den geplanten Durchgang und im Anschluss der Durchbruch mit der Flex geschnitten.
Der Durchgang fertig geschnitten
Ein Aluminiumrahmen wird in die Öffnung des Koffers eingesetzt.
Eine Art Schlauch für den Durchgang
Eine Art Schlauch wird für den Durchgang angefertigt. Dazu wurde Planenstoff (LKW Plane) verwendet. Der Planenstoff wurde übereinander gelegt und die Enden verschweißt, so entsteht eine Art Schlauch. Das Innere des Schlauches, wurde mit Schaumstoff ausgefüttert. Der Schlauch reicht einmal komplett um den Durchgang und wird mit Schrauben und Dichtmasse an den beiden Rahmen (Fahrerhaus, Koffer) befestigt. Die Breite des "Schlauches beträgt 400 mm.
Das Material für den Schlauch, LKW Plane und Schaumstoff
Der Schlauch ist größer dimensioniert, damit sich Fahrerhaus und Koffer auch verwinden können. Durch die Ausfütterung des Schlauches, erfolgt eine gewisse Dämmung, gegen Geräusche und Temperatur.
Der fertige Schlauch wurde eingesetzt
Der fertig eingesetzte Schlauch von Außen.
Der Abstand zwischen Fahrerkabine und LAK Koffer beträgt bei dieser IFA LKW LA/A/C Variante 80 mm.
Durchgang mit fertig eingesetzten Schlauch und Verkleidung
Durchgang mit fertig eingesetzten Schlauch und Verkleidung
Durchgang von der Kofferseite mit LED Beleuchtung
Durchgang von der Fahrerhausseite