IFA LKW W50 - startet euer IFA?

  • Hallo liebe IFA-Gemeinde, da in den letzten Nächten Temperaturen im zweistelligen Minusbereich angesagt waren, habe ich ein kleines Experiment gewagt. Ich wollte meinen IFA, der seit Oktober nicht mehr lief anwerfen um mal zu schauen, ob er das bei -11°C packt. Leider hat er es nicht gepackt:-( Aber was kann man da machen? Ich hab erstmal die Batterie ausgebaut und will sie laden. Den Kaltstarter hatte ich 2min durchgedrückt, aber die Kontrollleuchte blinkte nicht auf. Wie kann man denn testen, ob die Flammglühkerze wirklich arbeitet und mit welcher Leistung? Habt ihr eure IFA´s auch im Winter rausgeholt, um mal zu schauen, ob sie anlaufen? Beste Grüße, Matthias
  • Hallo Matthias!
    Du sprichst ein interessantes Thema an u. in der Tat ist es ganz schön schwer, das Ding zum Laufen zu bringen. (der arme Anlasser)
    Erstmal solltest Du Deine Kaltstartanlage erneuern/überholen. Allerdings ist meine neu u. das wirkt auch nicht gerade Wunder. Bau das Ding doch einfach mal aus u. betätige den Schalter, dann siehst Du doch, ob es glüht. Musst auch prüfen, ob überhaupt Diesel durch den dünnen Schlauch ankommt. Klackendes Geräusch im Dieselbehälterchen??
    Offenes Feuer wirkt allerdings Wunder.
    Inspiration hat mir auch folgender Link bei youtube verschafft:


    http://de.youtube.com/watch?v=dSvxdlpdHk4


    Ich werde demnächst mal Experimente in diese Richtung machen, bin bis jetzt allerdings leider noch nicht dazu gekommen. Ansonsten gibts ja auch die Möglichkeit das Kühlwasser mit einem "Tauchsieder" vorzuwärmen. Schont den Motor, aber Startverhalten wird nur leicht besser. Armeeausführungen haben an der Ölwanne auch ein Halteblech für eine Lötlampe. Im Handbuch ist das relativ lustig beschrieben: "sollte der Motor dabin in Flammen geraten, nicht hektisch werden" (oder so ähnlich) :D
    Ich habe schon länger eine Winterreise mit meinem vor, aber einige Sachen sind nicht so für die Kälte gemacht, wie auch z.B. der Bremskraftverstärker. Frag mich, wie das zu DDR-Zeiten gemeistert wurde. Veilleicht weiß ja jemand noch was. Speziell NVA-Kenntnisse wären interessant.

  • naja was anderes macht ja die flammstarteinrichtung auch nicht
    aber habs auch schon so in etwa praktiziert aber mit net kleinen lötlampe , erschien mir sicherer da dosierbar
    gruß

    Weder Optimisten noch Pessimisten haben häufiger recht.
    Aber Optimisten leben entspannter!!!!!!


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    Aus Steinen die einem das Leben in den Weg legt kann man schöne Sachen bauen.

  • Zitat

    Original von HydraulicusIch habe schon länger eine Winterreise mit meinem vor, aber einige Sachen sind nicht so für die Kälte gemacht, wie auch z.B. der Bremskraftverstärker. Frag mich, wie das zu DDR-Zeiten gemeistert wurde.


    BV3 und Federspeicher wurden mit einer Mischung aus Spiritus und Bremsflüssigkeit vor dem Festfrieren bewahrt.
    (Allerdings kann ich nicht sagen ob heutige Bremsflüssigkeit dafür geeignet ist.)
    Das Gemisch kam direkt in den Vorratskessel, der natrürlich bei Plusgraden vorher entwässert wurde.


    Wenn die Defrosterpumpe funktioniert (was eher selten war) kommt die Mischung natürlich dort hinein.


    Hier gepostet, obwohl es eigendlich um "Kaltstart" geht.

  • Ich habe einfach den Schlauch vom Kaltstartdingens abgezogen und einen langen bis ins fahrerhaus durch den im Winter ein kleiner Schuß Starthilfespray reinkommt. Springt immer an.
    Dachte als Frostschutz für die Bremse wurde nur Spiritus verwendet?

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  • Ja, zu DDR-Zeiten wurde meist Spiritus oder eine Mischung aus o.g. Flüssigkeiten verwendet. Heute gibts aber direkt Frostschutz für Luftanlagen. Kann man im LKW-Ersatzteilhandel kaufen. Ist auch ein hoher Spiritusanteil drin.

  • Hallo IFA-Fahrer,
    wie wurden die Fahrzeuge im Winter gestartet? Ich kann einen Erfahrungsbericht aus NVA-Zeiten, ca. 1984 oder 1985 beitragen. Die Fahrzeuge unserer Baupioniereinheit wurden täglich bewegt, da eine regelmäßige Bautätigkeit / Bauproduktion realisiert wurde. Die persönlichen Erfahrungen wurden mit IFA W50 gemacht. Nach meiner Erinnerung war der Winter 1984/85 über mehrere Wochen mit Temperaturen um die -10 Grad Celsius und niedriger im Raum um Berlin vergleichbar kalt wie für die nächste Woche angekündigt.


    Bei Temperaturen unterhalb -5 Grad wurden die Batterien ausgebaut und über Nacht aufgeladen und warm gelagert. Morgens wurden die Batterien dann eingebaut und die Startversuche wurden unternommen. Prozedere war damals so, daß über die Handbetätigung der Kraftstoffförderpumpe Kraftstoff gefördert wurde bis ein spürbarer Widerstand wirksam wurde. Dann ausreichend lange vorglühen und dann den Anlaßer betätigen. Bei den regelmäßig bewegten Fahrzeugen war diese Vorgehensweise bis ca. -10 oder -15 Grad Celsius erfolgreich. Wenn die Batterien durch die fehlgeschlagenen Startversuche leer waren gab es noch einen Handwagen mit einem Batteriesatz zum Fremdstarten.


    Wenn bei tieferen Temperaturen die W50-Flotte nicht in Gang zu setzen war, wurde generell angeschleppt. Dazu wurden die größeren Baufahrzeuge (Kraz-Kipper und Tatra-Kipper oder auch Ural-Tankwagen) verwendet. Speziell die Kraz wurden über Lötlampen zunächst erwärmt und dann über den Anlaßer gestartet.


    Bei für Deutschland extremen Temperaturen, ich erinnere mich persönlich an -27 Grad Celsius nachts in Wernigerode wurden die Fahrzeuge mit laufenden Motor abgestellt. Gleiches haben wir bei vergleichbaren Temperaturen in Oberhof ebenfalls gemacht.


    An größere Probleme mit eingefrorenen Bremsanlagen bei den regelmäßig bewegten Fahrzeugen kann ich mich nicht erinnern. Wie bereits einer der Forum-Kollegen geschrieben hat, wurde reichlich Spiritus verwendet.


    In diesem Sinne wünsche ich Euch allzeit gute Fahrt.


    Mirko

  • Also in Sachen Batterien kann ich Euch allen noch diese neuen Chip-Ladegeräte empfehlen!!! Die haben keinen Trafo mehr, sondern einen Chip, der sich der jeweiligen Kapazität anpasst. Ein Modus ist gerade für kalte Temperaturen zur Erhaltungsladung gedacht, dann wird der Ladestrom der geringeren Kapazität angepasst. Die Dinger gabs neulich im Lidl für 20Euro. Eigentlich nur bis 120Ah, aber ich habe jeweils eins auch an den großen 140ern dranhängen u. die Dinger sind wirklich total super. Die Batterie hat jetzt bei Minusgraden wesentlich mehr Kraft als früher ohne/oder nur mit normalen Ladegeräten. Originalfirma ist CTEK, aber bei ATU u. auch Europarts gibts das PKW Modell für 59 Euro oder wieder auf Aldi/Lidl warten. Ich kann es, wie gesagt, nur empfehlen u. werd mir für meine anderen Fahrzeuge auch noch welche besorgen. Sonst hab ich die schweren Dinger jedes Mal ausgebaut, wenn es kalt war.....da ich aber häufig aus der Halle muss, ist es so viel angenehmer.

Elektrik

Elektrik und Elektronik der IFA Nutzfahrzeuge.