IFA LKW W50 - Dilemma mit den regenerierten Kompressoren

  • Mich würden mal Eure Erfahrungen interessieren, mit regenerierten Kompressoren für den IFA LKW W50.


    Ich persönlich habe ja schon etliche regenerierte Kompressoren verbaut. Diese wurden aber nach kurzer Zeit immer wieder undicht und haben dann angefangen Öl ins Luftsystem zu fördern. Meine Frage, wird hier schlampig gearbeitet? Die regenerierten Kompressoren sehen optisch besser aus wie neue Kompressoren, aber das ist eben nur Optik. Woran liegt das nur? Wäre es eine Möglichkeit, das der zentralgeschmierte Kompressor eventuell nicht mit dem Warmen Motoröl zurecht kommt? Dann wäre ja eine Umrüstung auf Eigenschmierung sinnvoll. Eventuell sollte man einen defekten Kompressor auch selber überholen, um zu sehen, was damit los ist.


    Ich habe jetzt einen neuen Kompressor kaufen können und diesen bei mir verbaut. Wenn dieser aussteigt, werde ich wahrscheinlich einen anderen Kompressor einbauen, was artfremdes aber eben zuverlässig, hat da jemand schon Erfahrungen mit gemacht?

  • ich habe meinen Kompressor selber überholt. Soll heißen einen Dichtsatz organisiert und neue Kolbenringe. Langzeiterfahrung habe ich noch nicht. Allerdings habe ich immer noch beim abblasen vom Druckregler Öl dabei. Nach ca. 10h Betriebszeit sind ca. 1-2ml rausgekommen. Was ich nicht abschätzen kann ist, wieviel ins System geht. Hauptsächlich müsste sich das Öl im Federspeicher und im Tank ja sammeln. Ich werde mal schauen wieviel Öl da jetzt rauskommt. Grob habe ich ihn ja gereinigt. Wenn das bei der geringen Menge bleibt sehe ich da kein Problem.

    Aktuell habe ich nur eine Undichtigkeit am Kompressor selber und die habe ich noch nicht wirklich gesucht bzw. gefunden.

    Michael

  • Moin,


    also man wird fast kein Kompressor finden, der nicht das öl mit in die Anlage haut.


    Selbst bei den Knorr und Wabco Dingern haben wir nach einiger Zeit diese Probleme.

    Auch bei diesen gibt es Reparatursätze die nichts bringen. Da hilf nur der komplette Austausch der Laufbuchse und des Kolbens. Und dann kannst preislich schon fast ein neuen einbauen. Ein Wabco oder Knorr Kost in der Regel neu etwas über 1000€


    Ich denke es liegt am Verschleiß der Laufbuchse und der dadurch beschädigten Hohnung. Da sind halt hohe Temperaturen drin und der Ölfilm ist nicht immer Optimal.


    Ich würde den Kompressor Ölen lassen, so lang es sich in Grenzen hält ist alles schick. Zum Schutz der nachfolgenden Komponenten und um eine Versottung zu vermeiden, würde ich ein Ölabscheider wie von der Firma Riegler oder noch besser ewo einbauen. Letzteres gibt es auch mit Automatischer Entleerung. Die holen das Wasser, Öl und den Schmutz heraus. Ich hab damit am T188 schon viele Jahre gute Erfahrung gemacht. So was Bau ich bei meinem L60 auch mit ein.

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    Gruß Lars

  • Das mit dem Ölabscheider habe ich mit meinem Sohn auch schon diskutiert. Nur sprechen wir hier ja nicht von 2000 Betriebsstunden pro Jahr und nagelneuen Systemen. Bei neueren Druckluftarmaturen, welche oft lebensdauergeschmiert sind, würde sich dieses weißliche Fett mit der Zeit auflösen durch das Öl. Da macht das ja auch Sinn. Bei "alten" Armaturen schmiert das einfach und hält eher Gummis weich. Und letztendlich, wenn ich den Ölabscheider verbaue, kann ich immer noch die Frostschutzpumpe danach setzen und an dieser Stelle gezielt und dosiert etwas Öl oder eben halt Frostschutz dazugeben.

    Ich denke schon das Öl in geringen Mengen einem alten System gut tut so lange ich wegen dem Kompressor kein Öl nachfüllen muss.

    Nur wer weiß wieviel geringe Mengen sind?;) Es gibt bestimmt schon einen Grund warum der Vorbesitzer von meinem eine 500g Plastikjoghurtbecher darunter gehängt hat.


    Schönen Abend noch Michael

  • Moin Michael,


    da bin ich ganz auf deiner Seite.


    Im Grunde stört sicherlich viele, der Ölaustritt am Druckbegrenzer. Ist halt nicht schön wenn irgendwo Öl am Fahrzeug sifft und evtl. noch aufs Betonpflaster tropft. Und da gibt der Abscheider halt eine Abhilfe.


    Natürlich ist beim Einbau des Ölabscheiders/Filters ein Frostschutzpumpe im Nachgang weiterhin sinnvoll. Wenn die Anlage einmal nass betrieben wurde, sollte man daran auch festhalten.


    Gruß Lars

  • Ich habe am Wochenende mal geschaut wegen dem Öl im Federkraftspeicher und im Druckbehälter, Da war praktisch nichts. Laut meinem Fahrten buch habe ich allerdings nur 130km gefahren seit der Reparatur vom Kompressor. Und das waren auch nur kurze Strecken zwischen 15 und 30km.

    Michael

  • Abend,


    ein Teil des Öles, das vom Druckbegrenzer ausgestoßen wird, kann auch vom Ölbadluftfilter stammen. Dort wird immer etwas Öl vom Luftstrom mitgerissen und wird vom Kompressor angesaugt.

    Seid dem der Kompressor im 74er einen eigenen Luftfilter bekommen hat, ist auch kaum noch Öl in der Luft.


    Beim W50 werden teilweise, natürlich nur im geringen Maße, noch Dieselpartikel vom Vorglühen mit angesaugt. Sollte das Ventil nachtropfen, dann natürlich etwas mehr.


    Als ich den Motor im W50 getauscht habe, habe ich auch die Zentralschmierung für die Anbauten abgebaut.

    Weder die Einspritzpumpe noch der Kompressor braucht das mit Ruß versetzte, fast 90° heiße Öl aus dem Motor.


    Bei mir hängt auch wieder ein Becher unter dem Druckbegrenzer, daneben noch eine Flasche, wo der Schlauch von der Motorentlüftung endet. Beim Kipper ist der Druckbegrenzer für Basteleien natürlich bedeutend zugänglicher.

    Bis die Tage.....

  • Die ersten IFA LKW W50 hatten alle eigengeschmierte Kompressoren und Einspritzpumpen. Später ist man dann dazu übergegangen auf Zentralschmierung umzurüsten.


    Wahrscheinlich um den Wartungsaufwand zu reduzieren.


    Der Pumpenspezialst Schöll rät dazu die Einspritzpumpe wieder auf Eigenschmierung umzubauen. Das habe ich auch so gemacht.


    Der Kompressor hängt noch an der Zentralschmierung, wollte ich aber auch wieder auf Eigenschmierung umbauen.


    Genau wie es mein Vorredner gemacht hat, habe ich auch an den Druckregler und dem Überdruckschlauch vom Motor, Schläucgw und Flaschen angebaut.

    Das hat den Vorteil, das nicht immer der ganze LKW von unten mit Öl konserviert wird.


    Man könnte diese Schläuche auch an den Ölbadluftfilter anschließen und hat so keine zusätzlichen Behälter am Fahrzeug.


    Habe mir auch so etwas gebastelt, siehe hier.

  • Hallo

    Ich kenne das von den größeren Motoren ( Volvo Baumaschinen) dort war eine Ölfalle an dem Schlauch der Motor Entlüftung angeschlossen-das heißt der Entlüftungsschlauch zur Ölfalle und von da aus in Freie-das abgesonderte Öl wurde ins Kurbelgehäuse weitergeleitet

    Wer den originalen Luftfilter in der Nähe der Kupplungsglocke verbaut hat könnte sich am Luftfiltergehäuse einen Anschluss installieren und den mittels Schlauchleitung mit dem Druckregler verbinden


    Gruß Jochen

Mechanik

Mechanik der IFA Nutzfahrzeuge.