Kaufberatung W50 LA/W Werkstattkoffer

  • Hallo liebe IFA-Gemeinde! Ich befinde mich momentan auf der Suche nach einem W50 Werkstattkoffer . Bisher hatte ich schon die Möglichkeit ein Fahrzeug live zu sehen. Ein Fahrzeug der NVA mit Vorderbaukran. Die Besichtigung war leider recht ernüchternd. Das Fahrerhaus, Chassis und Motor waren soweit brauchbar/gut, der Koffer hingegen müsste zumindest ringsherum am unteren Ende komplett freigelegt werden, da viel gespachtelt und vertuscht wurde. Auch die seitlichen Fensterrahmen wurden mit Kitt „frisiert“. Offensichtlich wurde am Fahrzeug auch viel gebastelt, da bis auf den Motor eigentlich nichts funktioniert. Die Frage die sich mir stellt: Sollte man so ein Fahrzeug überhaupt kaufen, wenn man es für kleines Geld bekommen würde? Diese Koffer sind aus meiner Sicht recht selten (Variante mit Seitenfächern hinten links und rechts). Ich habe Zuhause zwar die Möglichkeit an dem Fahrzeug zu schrauben und Ihn unterzustellen, allerdings wird es bei Dingen wie das Fahrerhaus oder den Koffer herunter heben schon spannend, da ich selbst nicht im Besitz der nötigen Hebetechnik bin. Wie Wahrscheinlich ist es so ein Fahrzeug in einem guten Zustand zu erstehen und wie wäre da die Preislage? Gab es bei diesen Fahrzeugen einen „Irak-Motor“ mit permanent angetriebenen Kühlerlüfter? Vielen Dank schonmal für eure Hilfe! Anbei ein Beispielbild von einem entsprechenden Fahrzeug.

  • Moin,

    wenn du ein Auto kaufst das länger steht oder gemacht werden muss, ist es immer gleich:


    Bremsen - Reifen - Luftanlage. Motor seit 100 Jahren keine Wartung.


    Rosten können die Dinger schon ordentlich. Meiner stand vernünftig da, trotZdem alles neu gemacht.

    Am Ende kommt es darauf an wieviel du selber kannst.

    Wenn eher nicht so , musst du das teuerste/beste Auto auf dem Markt kaufen, weils billiger ist.

    Wenn Geld knapp ist und du alles selber kannst, dann ist so ein Auto schon ok.


    Gruß Reinhard

  • Vielen Dank erstmal für eure Hilfe! Ich habe gestern einen originalen Irakkoffer besichtigt mit 300km auf dem Tacho. Der Zustand war sehr gut/rostfrei. Irakstoßstange, Lampengitter und Vorbaukran sind dran, die Technik funktioniert soweit auch. Die einzigen Knackpunke sind die Lackierung (nicht mehr sandgelb), keine Papiere, teilweise fehlende Werkstattausrüstung und diverse Standschäden (z.B. Steckachsen undicht). Preislich liegt er in dem Bereich, den Renato mir schon prophezeit hat. Kann man für über 20000€ sowas kaufen oder ist das überzogen?


    Viele Grüße, Christopher

  • Hallo Christopher


    Ich habe 2019 einen Irak für 4000,- Euro gekauft, eigentlich war er auch diesen Preis nicht wert.

    Die Kosten für die Komplettsanierung und der Umbau zum Campingwagen beliefen sich etwa auf 35000,-Euro. Mit Ausnahme der Kabienenlakierung ist keine Arbeit ausser Haus gemacht worden.

    Nur mit schrauberischen Fähigkeiten allein ist es sehr schwer. Ob dein neues Projekt den Preis wert ist sollte ein Fachmann beurteilen, allerdings ist bei 300 km in mehr ais 30 Jahren mit diversen Standschäden zu rechnen. Es ist vom Aufwand her egal ob du zB. eine Achse überholen musst weil die Lager und die Simmering ausgelaufen oder hart und rostig sind. Um eine Kontrolle kommst du nicht herum. Der Spruch, was du nicht gleich zu Hause machst mußt du unterwegs reparieren kommt nicht von ungefähr. Dieses gilt eigentlich für alle Bauteile hauptsächlich Gummiteile insbesondere Bremsmanschetten.

    Zusammenfassend würde ich sagen einen restaurierten W 50 mit Koffer wird wohl sehr selten zu finden sein und ist bestimmt teurer. Für selbst mach Projekte sind bestimmte Voraussetzungen wichtig um nicht Irgendwann ein Inserat "abgebroche Restaurierung zu verkaufen" aufgeben zu müssen.

    Schau mal in die Mitgliederkarte ob in deiner Umgebung eine IFA rist zu finden ist der dich unterstüzt.

    Gesundes neues Jahr

    GrußJens

  • Moin,


    diese Neuwagen sind meiner Meinung nach eher was fürs Museum.

    Wenn du den in Betrieb nimmst, wird jede Dichtung undicht. Oder du nimmst "alles" auseinander und machst es vorher. Bei der Gelegenheit kann man Motor, Getriebe und Achsen/Bremsen auf interne Korrosion prüfen und hat dann einen Neuwagen.

    Am besten fährst du mit dem Kauf eines Wagens der regelmäßig bewegt wird.


    Gruß Reinhard


    Klar, ein 400km Oldtimer wird es nie wieder geben, das ist was einmaliges.

    Aber das ist kein Neuwagen sondern ein Restaurierungsobjekt, bei dem die

    Gesamte Mechanik überholt werden "Muss".

    Wenn du dann viele Kilometer draufschruppst, ist er auch nicht anders als meiner oder Renatos Karre.