L-60 Motorschaden (Stahlgusskolben)

  • Hier die komplette Ersatzteilliste Motorreparatur L-60, mit den wichtigen
    Bestellnummern und mit Preisen.
    Das ist die Liste, nachdem der Motor Crash an einem Zylinder stattgefunden hatte.


    Wer jedoch eine vorbeugende Motorreparatur vornehmen will, braucht natürlich keinen Zylinderkopf u. kein Einspritzventil, das spart ordentlich Geld. Der Zylinderkopf ist etwa so teuer wie alle 6 Alukolben. Die anderen Positionen sind nicht so preisintensiv.


    Gruss

  • Die zusatzdämpfer wurden etwas später eingebaut und saßen ca. 15 cm vor den Auspuffende, also schon quer zur Fahrtrichtung im Auspuffrohr, ca. doppelter Auspuffdurchmesser.


    Bernd

    Gewinne Zeit durch vorher Nachdenken.
    lura

  • Frage:
    Wie erkennt man 100 % sicher, ob Stahlgusskolben im Motor verbaut sind???
    Aufgrund meiner Erfahrungen sage ich, Ölwanne abnehmen und kontrollieren, nur das ist 100 % tig.
    Dieser Schritt ist ohnehin nie umsonst, denn bei der Gelegenheit kann man gleich die Mengen an Ölschlamm aus der Ölwanne entfernen und die Siebe reinigen, was sonst keiner macht.
    Alle äusseren Anzeichen am L-60 LKW, wie grauer Rauch, können zu einem gewissen Prozentsatz schon in die richtige Richtung führen, wohlgemerkt, wenn alles andere am LKW in Ordnung ist. Damit meine ich speziell das gesamte Kraftstoffsystem.
    Begründung: Als mein L-60 neue Alukolben bekommen hatte war anfags alles bestens. Nach einem ¾ Jahr begann der L-60 allmählich von einem Kaltstart zum anderen geringfügig mehr im Standgas “grau” zu qualmen. Wer in diesem Fall auf Stahlgusskolben tippen würde, liegt neben der Spur.
    Ich fand das damals nicht lustig und habe die Fehlersuche wie ein Kriminalist betrieben. Meine Vermutung war richtig und den Beweis hat das Düsenabdrückgerät geliefert. Eine Einspritzdüse hatte sich im offenen Zustand durch Verbrennungsrückstände festgefressen und mir das vormals tolle Abgasbild vermasselt. Nach der Erneuerung aller Einspritzdüsen war wieder alles im grünen Bereich.

  • Ahhh, jetzt ja.....
    den hat unserer aber noch nicht, jetzt kann ich mir aber was drunter vorstellen, sieht ja ein bissle aus wie ein Mopped-Auspuff...Bringt der wirklich noch viel an Dämpfung?


    Zu der Diagnose ob Alu- oder GGG-Kolben verbaut sind, noch eine Idee:
    Ich glaube bei Pollin (Elektroversand ähnlich wie Conrad) habe ich eine Endoskopkammera mit USB Anschluß für´n Laptop gesehen. Glaube für 25Euro. Wenn das Teil dünn genug ist, müsste es durch die Öffnung der Einspritzdüse im Kopf gehen.
    Oder einfach Zylkopf ab.
    Wenn eingegossene Mulde zu sehen ist, sinds GGG-Kolben
    Gruß
    Florian

  • Seit Beginn des Jahres 2010 werden in den verschiedensten Internetportalen mindestens 4 IFA L-60 der Baujahre 1989 mit wenigen Kilometern angeboten, (2 x THW, 1 x Armee, 1 x Feuerwehr).
    Worauf will ich beim L-60, Baujahr 1989 mit wenigen Kilometern hinaus.
    Das Thema “Stahlgusskolben” kommt, in versteckter Form, automatisch wieder auf den Tisch. Bezüglich der 2 defekten LKW’s bei mobile.de hatte ich mich, aus Interesse, nach den Motor Defekten erkundigt. Die Antwort kam erwartungsgemäss. Die ehemaligen THW Kommunal Kfz. haben Motorschäden, doch was genau defekt ist, war dem Händler angeblich nicht bekannt. Einen Tauschmotor für 5.000,- Euro könnte er gesondert vermitteln. Diese L-60 werden sicher ihre Interessenten finden. Sie sind wegen der geringen Kilometerlaufleistung ideal zur Ersatzteilgewinnung, oder stellen für Fachleute mit Instandsetzungserfahrung kein Problem dar. Für L-60 Neueinsteiger ist das natürlich nicht der richtige Weg, um zum kleinen Preis an einen L-60 zu kommen. Die Folgekosten sind in dem Fall beachtlich und die sollte man speziell beim L-60 nicht aus den Augen verlieren. Ich glaube mitreden zu können, denn ich hatte es praktiziert, in sehr vielen Arbeitsstunden aus einem hässlichen Entlein einen schönen Schwan zu machen. Ich mag den IFA L-60 und lobe ihn auch an dieser Stelle, aber erst wenn er komplett restauriert ist, denn dann hat man ein feines Auto mit dem man viel Freude haben kann.


    Zurück zum Thema Stahlgusskolben.
    Ich hatte in Beiträgen zuvor zum Motorcrash mit Stahlgusskolben geschrieben, dass sich diese in den “meisten Fällen” mit einem gewissen Material- u. Kostenaufwand mit “Erfolg” wieder instandsetzen lassen. Das war unter den bisher geschilderten Bedingungen auch so in Ordnung.
    Weitere Recherchen in Sachen “Stahlgusskolben” brachten neue Informationen, bzw. neue Erkenntnisse, über die hier berichtet werden soll. In den vorherigen Fällen wurde der eingeschrumpfte Stahlring im Kolben, schrittweise in kleinste Einzelteilchen zerlegt, die problemlos über das Abgassystem ins Freie befördert wurden, bis sich dann ein grösseres Teil (ca. 2,0 cm) löste, welches nicht mehr genug Platz zwischen Kolben und Zylinderkopf hatte und den “kleinen Motorkrash” auslöste, wobei nur 1 Zylinderkopf, 1 Kolben und 1 Laufbuchse zerstört wurde, der Rest war okay. Eine Motorreaparatur war in so einem Fall sinnvoll und auch von Erfolg gekrönt, (da auch wenig Kilometer, bis max. 50.000 km).
    Übrigens, sind mir L-60 Motor- Laufleistungen (mit Alukolben) bis zu 400.000 km bekannt, jedoch unter der Bedingung mit einem Stammfahrer u. regelmässig durchgeführten Wartungen.


    Jetzt ein neuer Fall.
    Den nachfolgenden Vorgang möchte ich als den “grossen Motorkrash” bezeichnen, da hier tatsächlich ein Motor Totalschaden entstanden ist.
    Hier hat sich einmalig ein “Grossteil” des eingeschrumpften Stahlring’s aus dem Kolben herausgelöst, der absolut keinen Platz zwischen Kolben und Zylinderkopf hatte. Hier soll es, bei der Motorblockade, einen richtigen Kracher und eine kurze Gesamt- Blockade des Antriebsstranges gegeben haben, bis dann wohl die Kupplung betätigt wurde. Der Motor wurde später geöffnet.
    Schädensbilanz:
    An den Zahnrädern der Stirnräder im Motor hatte die plötzliche Motorblockade einige Zähne der Stirnräder regelrecht abrasiert. Kolben, Pleuel u. Kurbelwelle wurden hier in Mitleidenschaft gezogen. Nach diesem Kracher war der Motor Schrott. Das Risiko einer erfolglosen Motorreparatur ist man nicht eingegangen. Es ist auch unklar, wie weit sich die kurze Gesamtblockade auf den gesamten Antriebsstrang (wie Kupplung, Getriebe, Kardanwellen, Verteilergetriebe, Differentiale, usw.) ausgewirkt hat.
    Dieses Ereignis wurde mir von einem L-60 Fahrer berichtet. Ich gebe diese Infomationen, im Zuge des Erfahrungsaustausches, für interessierte Forum’s Mitglieder, hier so weiter.
    Mir liegen jedoch dazu keine Bilder u. keine weiteren Detailinformationen vor.


    Gruss

  • Habe noch einige Bilder gefunden, die vielleicht von Interesse sind.


    Bild 1: zeigt die demontierten L-60 Motorteile.


    Bild 2: zeigt die bereits neu eingesetzten Zylinderlaufbuchsen u. die neuen Alukolben.


    Bild 3: zeigt die Reinigung der Metallsiebe (Ölwanne). Die Siebe enthielten reichlich Ölschlamm und Metallabrieb.
    Diesen Schritt kann ich an dieser Stelle nur jedem L-60 Besitzer empfehlen, um den Ölschlamm zu entfernen. Die Ölwanne ist leicht demontiert, gereinigt und wieder montiert. Eine neue Ölwannendichtung kostet ca. 20,- Euro. Ihr kennt das ja, durch den vorhandenen Ölschlamm bekommt man weniger frisches Öl auf den Motor aufgefüllt und die Öl- Wärmeabfuhr leidet auch darunter.

  • Bild 4: demontierte Ölwanne.


    Bild 5: die neuen Alukolben.


    Bild 6: Vergleichsfoto,
    vorn die neuen Alukolben, dahinter die alten Stahlgusskolben.

Mechanik

Mechanik der IFA Nutzfahrzeuge.