Nun zu Stufe 4
Auf Nachfrage bei einer Kühlerfirma erfuhr ich, daß diese Art Kühlernetz, wie wir sie im W50 haben eigentlich nur bei Baumaschinen verwendet werden.
( Er bezog sich da natürlich auf aktuellere LKW´s und Baumaschinen )
Ich brachte den kompletten Kühler hin und ließ das Innenleben kompl. erneuern.
Kühler alt
Kühler neu
ein nicht ganz billiger Spaß
In dem Fall ließ ich auch die Verschlusstasse erneuern was ich heute aber nicht mehr machen würde.
Im Zuge des Umbaus ist das zusätzliche Auflöten eines kleinen Entlüftungsstutzen natürlich kein Problem.
An dieser Stelle muß man überlegen, ob man den Kühler kompl entlüften will oder das Luftpolster im oberen Bereich zum Druckausgleich nutzen will.
Ich habe an meinem jetzigen zwar einen Entlüftungsstutzen aber diesen verschlossen.
Erstaunlich fand ich die Wirkung des grossen IFA-Emblems am Kühlergitter.
Ich war eigentlich immer ohne unterwegs und hatte mir aber in Garz ein neues besorgt. Bei einer längeren Autobahnetappe auf der Ebene mit Geschwindigkeiten deutlich über 85 km/h bemerkte ich trotz all meiner Umbauarbeiten einen merklichen Anstieg der Kühlertemperatur. Nachdem ich das Emblem wieder entfernt hatte blieb die Temperatur normal.
Das zeigt deutlich, daß solche Hindernisse vor dem Kühler offensichtlich zu gewaltigen Luftverwirbelungen führen.
Bei Geschwindigkeiten unter 80 ist das wohl kein Problem und es gibt /gab ja schon einige W50 die auch mit Ersatzrad vor dem Kühler weit gekommen sind.
Bei hohen Geschwindigkeiten muß man aber völlig andere Massstäbe setzen.
Ich bin mir auch sicher, daß ein rundes Luftleitblech ( Lüfterzarge ) zwischen Gebläseventilator und Kühler eine enorme Verbesserung der Kühlung bewirken könnte.
Das habe ich jedoch noch nicht in Angriff genommen.
Einen uralten Trick, der natürlich auch beim W50 anwendbar ist will ich nicht verschweigen.
Um die Druckverhältnisse im kleinen und großen Kühlkreislauf ( also vor und hinter dem Thermostat ) etwas auszugleichen kann man ein kleines Loch in die Platte des Thermostats bohren.
( ok- das war schon etwas größer )
Dadurch hat man immer einen gewissen Durchfluss im Kühler und kann ggf. das zögerliche Öffnungsverhalten des Thermostats etwas überwinden.
Natürlich weiß ich, daß man an den Thermostaten im Kunststoffgehäuse auch die Voreinstellung verändern kann und so dauerhaft einen Mindestdurchfluss erzeugt.
Ich wollte jedoch nicht in das Regelverhalten eingreifen.
Zu guter letzt etwas zu den Entlüftungen.
Je besser ein Kühlkreislauf entlüftet ist, desto stabiler erfolgt der Druckaufbau durch die Pumpe.
Der Korrosionsschutz wird besser, die Kühlung wirkt effektiver, Die Pumpe hält länger.
Zur Kühlerentlüftung habe ich schon einiges geschrieben.
Ein Loch im Thermostat führt ebenfalls zur besseren Entlüftung .
Ein großes Manko glaube ich aber noch in der Kühlmittelpumpe entdeckt zu haben.
Luft in Form von Bläschen steigt bekanntlich nach oben.
Bei strömendem Wasser ist diese Tendenz zwar nicht mehr so gut erkennbar aber grundsätzlich sollte sich Luft immer am höchsten Punkt eines geschlossenen Systemes entlüften lassen oder dieses automatisch tun.
Schaut euch mal etwas ältere Fahrzeugmotoren an, von denen bekannt ist, daß sie absolut keine Temperaturprobleme haben.
Alle diese Motoren werden eine Kühlmittelpumpe haben, deren Abgang nach OBEN zeigt.