Wer hätte das gedacht?
Vor sechs Wochen hätte ich noch drauf schwören können, dass soetwas in Libyen nicht vorkommt. Seit nunmehr 10 Jahren fahren wir dort hin und haben Land und Leute als sehr entspannt und ausgeglichen kennen gelernt. Allen ging es gut, keiner musste einen bescheißen und scheinbar wurde der Reichtum des Landes einigermassen gerecht umverteit. Alle durften sich nicht nur, sie sollten sich sogar an der Umverteilung der Öldollar beteiligen. Sie nannten das Volksdemokratie. Es gab so eine Art Grundeinkommen und all die anderen sozialen Absicherungen, die die Meisten von uns ja auchmal kennenlernen durften. Was will man mehr? Nun, seit der Rehabilitierung und Öffnung des Landes vor sechs Jahren kamen viele Berater und mit ihnen auch viele große Infrstruckturprojekte ins Land und siehe da, alle bekammen große Augen, nicht nur die Berater, sonder auch die Libyer, bei dem was so alles entstehen kann, wenn der Dollar rollt. Nun ist es ja nicht so, dass die Libyer nicht lernfähig währen, zumindestens einige von Ihnen. Als wir im Januar während unserer Tour durchs Land fuhren und massenhaft Bauprojekte sahen, erfuhren wir von unseren libyschen Begleitern, dass diese gewaltigen Projekte aus dem Ölgeld finanziert werden und wer z.B. eine neue Wohnung brauchte, konnte sich bei seiner Gemeinde melden und bekamm eine. Nicht zur Miete, das ist in Libyen nicht erlaupt, wegen dem Zinswucher. Man konnte diese neuen Wohnungen kaufen und wer kein Geld dazu hatte, bekamm ein Darlehn vom Staat und falls man mal keine Arbeit hatte und das Darlen nicht bedienen konnt, so hat das die Arbeitslosenversicherung übernommen. Was will man mehr? Als wir dann in den dünner besiedelten Süden kammen, sahen wir Projekte gleichen Ausmasses. Uns wurde gesagt:"Ja, ja, wir haben soviel davon, das wir dort sogar die Flüchtlinge aus Schwarz Afrika einziehen lassen können. Das ist unsere Idee von Integration". Ok, dachten wir, gute Leute die Libyer. Um so weiter wir fuhren, um so mehr häuften sicht unbeendete Bauprojekte in Gegenden wo ganz offensichtlich der Bedarf daran nicht vorhanden war. Wir dacht uns unseren Teil, von wegen Planwirtschaft und so. Seis drum, hauptsache es gibt was zu tun für die Leute. Aber wie wir das so machen auf unseren Reisen, dachten wir auch, dass das eine nähere Betrachtung wert ist. Gesagt getan und schon wurde Unmut laut. Und zwar von allen Seiten. Die Einheimischen fanden kaum Arbeit in den Projekten, da die ausländischen Firmen die meisten Arbeiter mitbringen. Und hier handelt es sich nicht um chinesichre Firmen, sondern um Europäische. Nochmehr Unmut gab es aber darüber, dass das Geld der Projekte immer öffter schneller alle war als die Projekte fertig wurden. Und im gleichen Masse, der Eine oder Andere von ihnen ein breiteres Grinsen auflegte als die Allgemeinheit. Auch die ausländischen Firmen schienen kein wirkliches Interesse daran zu haben, das es vorwerts geht. Bekommen sie doch für eine Fachkraft 1000$ pro Tag. Da will man mehr! Daraus kann man lernen! Nun ja, jetzt haben wir die bekannte Situation, das viele kleine und auch viele junge Leute nicht recht einverstanden sind damit, dass das Auto vom Nachbarn größer ist als ihrs. Ich brauch das nicht weiter ausführen, es ist der Klassicker. Sowohl Neid als auch Gier verdirbt den Karackter und wo Zwei sich streiten freud sich immer der Dritte. Auch wenn wir unseren Medienberichten nur bedingt glauben schenken sollten, wir kennen das ja schon aus der jüngeren Vergangenheit, aus der Zerlegung Juguslaviens und vom Irak 3, kann man davon ausgehen, das so wie die beteiligten Partein aufeinander losgehen, dass Land für eine unbestimmte Zeit unbereisbar bleiben wird. Zudem die Weltpolizei ja jetzt zu allem Überfluss doch noch beschlossen hat Öl ins Feuer zu gießen und wenn es klappt, sich dieses Land auch noch unter den Nagel zu reißen. Libyen ist in Gefahr zu zerfallen! Was das bedeutet muss ich euch nicht erzählen, dass kennt ihr schon aus anderen Ländern. Es ist traurig mit anzusehen, dass der Mensch an sich scheinbar doch nicht lernfähig ist.
Nun gut, aus gegebenem Anlaß, planen wir unsere Novembertour um und werden, so die Marokaner ihren König weiterhin lieben, nach Maroko fahren. Wir haben da schon eine sehr abwechslungreiche Route durchs Rifgebirge und die Saharaausläufer, teilweise entlang der ursprünglichen Paris-Dakar-Strecke, mit unserer Partneragentur vor Ort entworfen. Details werde ich demnächst einstellen.
So, nun noch ein paar Bilder von unserer Libyentour. Wenn jemand darauf Endzeitstimmung entdeckt, so war das nicht beabsichtigt. Es war eine sehr schöne Reise.
In diesem Sinn, André
Ade schönes Libyen
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glaubst du die region bleibt länger nicht bereisbar, und wie schätzt du die situation nach ende des konflikts ein..
fundamentallisten.. oder weiterhin gemäßigt und dem westen geöffnet?
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...auch wenn das in den Nachrichten noch nicht so benannt wurde, aber momentan ist da jetzt seit gestern offiziell Krieg. Das heißt, dass es auf jeden Fall zivile Opfer gibt. Sicherlich wird sich wahrscheinlich die Mehrzahl der Menschen freuen, dass der Kerl irgendwann weg ist (falls das überhaupt so ist), aber es kann auch zu Verbitterung gegen den Westen kommen u. dann haben wir ein ähnliches Szenario wie im Irak u. Afganistan. Bin mal auf die weitere Entwicklung gespannt. Das Land könnte langfristig als Reiseziel wegbrechen. Allerdings fand ich die bisherigen, ständig wechselnden Einreisebestimmungen die mit z.T. erheblichen Geldforderungen verknüpft waren, auch nicht toll. Vielleicht verbessert sich auch was.
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N'abend!
Ich rechne mal damit das sich die Fundamentalisten so eine Gelegenheit nicht entgehen lassen, heissen die nun Moslembrüderschaft oder Taliban . . oder . . . oder.
Wie die letzten Jahre gezeigt haben, gibt es in keinem der Länder in die der Westen maschiert ist eine Demokratie nach westlicher Strickart, oder etwas ähnliches. Im Gegenteil, die Fundamentalisten sind da auf dem Vormarsch.
Ich glaube aber auch nicht das es hier um Demokratieexport geht. Vor ein paar Jahren noch auf der "Achse des Bösen", dann vom Westen hofiert und nun bombariert.
Im besten Falle werden wir neue Gesichter sehen und die neuen Gaddafi's, Ali's oder Mubarak's verteilen das Land neu, oder es gibt ein neues Afghanistan oder Irak - diesmal aber bestimmt mit deutscher Beteiligung. Wann waren wir das letzte Mal in der Gegend . . . . ?Arne
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Fragen über Fragen, als wir heute Nachmittag mit unseren Kollegen in Tripolis telefonierten ist ein wichtiger Satz gefallen:"...das Schlimme kommt zum Schluß, wenn sich die Leute begegnen...". Was bedeutet das? Es ist wohl so, dass die libysche Regierung begonnen hat, ihre treuen Zivilisten zu bewaffnen und der Teil der Bevölkerung, der die positive Entwicklung der letzten 6 Jahre befürwortet, kann das Handeln des Westens auch nicht nachvollziehen. Bleibt abzuwarten ob sie aufeinander losgehen werden. Die UN-Resulution erlaubt ja allen die Bock darauf haben, Libyen in Schutt und Asche zu legen und so wie der Konflickt bisher verlaufen ist, werden sie das immer tun wenn die Gadafis auf dem Vormarsch sind. Das heist, dass das bestehende System eigentlich keine Überlebenschance hat. Daraus kann also nur ein Land hervorgehen, dass von willigen Bücklingen filetiert wird, in mehrere Teile zerfällt oder im Chaos versinkt, ein geordneter Übergang zu einem vertretbaren Politikstill ist jedenfalls nicht mehr möglich. Dafür ist zuviel Blut geflossen. Ich hoffe ich behalte nicht recht. Aber wir werden dieses Land niewieder so friedlich erleben, wie wir es bisher kennen lernten. Ich hoffe nur, dass alle unsere libyschen Kollegen und ihre Familien diesen schwachsinnigen Wahnsinn überleben und das wir danach noch normal miteinander reden können. Solange wie D sich aus diesem Irrsinn heraushält, besteht eine kleine Hoffnung.
In diesem Sinne, André -
.. und hier kommt's!
D wird sich nicht heraushalten und sei es nur wenn wir AWACS Flieger nach Afgahnistan schicken damit die dortigen "freigesetzt" werden.
http://www.zeit.de/politik/aus…gverbot-afghanistan-awacs
Alles in allem werden hier wohl auch alte Rechnungen beglichen und treffen wird es wieder die kleinen Leute!Arne
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Ganz recht Arne, hier werden jetzt eine Menge alte Menge alter Rechnungen beglichen werden! Das mit den Kompensationsleistungen der D's ist ja die altbewehrte feige diplomatische Hintertür, damit unsere Herren und Gebieter nicht völlig bockig auf uns sind. Hat unser gutes Mädchen doch braf von der dicken Birne gelernt(ich sag nur 91', mit 70Mio haben wir uns da freigekauft). A
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Und wir wundern uns noch das die arabische, islamisch erzogene Welt den Extremisten in die Hände läuft. Jetzt wo sogar die Arabische Liga den Westen "kritsiert".
Schaun wir mal was uns die Medien in den nächsten Tagen erzählen was Phase ist, vielleicht gibt es ja auch wieder "embedded journalism" und wir bekommen 1a gefilterte Infos!
Arne -
Gestern im Netz gefunden:
Die "Libysche Revolution" und die gigantischen libyschen
WasserreservenDie Dämonisierung von Gaddafi in der westlichen Pressehurerei nach dem Motto: "Ein
bisschen Wahrheit vermischt mit einer Menge Lügen" lässt nur zu deutlich darauf schließen,
wer hinter der "Libyschen Revolution" steckt. Nachdem die Russen die westliche Presse
wieder einmal wegen der angeblichen Bombardierung der Bevölkerung durch Gaddafis
Luftwaffe der Lügen strafen konnten, ist es keineswegs mehr von der Hand zu weisen, dass
die "Libysche Revolution" in Gänze auf Befehl der einschlägigen Weltbrandstifter in
London angezettelt wurde.
Die "eingefrorenen" Milliarden im Ausland, die angeblich im Privatbesitz Gaddafis waren,
dürften eher Gelder sein, die dem libyschen Staat gehören. Und an die wollen die Globalisten
heran. Wo werden wohl Mubaraks angebliche 70 Milliarden Auslandsguthaben landen? Und
in Zukunft die saudischen , bahrainischen und kuwaitischen Auslandsvermögen? Gewiss nicht
bei der Bevölkerung dieser Staaten. Noch lukrativer sind natürlich die Erdölbestände dieser
Länder, die bald unter direkter Kontrolle der Londoner City stehen werden.
Gaddafi ist ( oder war) die vielleicht wichtigste Figur in Nordafrika, denn es hat sein Land an
die Spitze des afrikanischen Kontinent gebracht und die Erdöleinnahmen Libyens nicht in
Paläste, Yachten und Fuhrparks gesteckt, sondern in sein Land investiert. Darauf wurde in
diesem Artikel schon eingegangen. Aber das ist noch nicht alles:
Der "wahnsinnige" Gaddafi hat 1980 ein riesiges Projekt zur Wasserversorgung für Libyen,
Ägypten, Sudan und den Tschad begonnen und beinahe fertiggestellt. Es ist gefährlich, ohne
einen Cent der Weltbank und des IWF ein Projekte durchzuziehen, welches das Potential
hat, ganz Nordafrika in einen blühenden Garten zu verwandeln. Das steht dem Ziel der
Destablilisierung der Region entgegen, welche die Londoner City anstrebt, um die
Weltdikatur der Konzerne durchzusetzen. Am 01. September 2010 konnte der erste
Großabschnitt des Projektes nach dreißigjähriger Planung und Bauzeit in Betrieb genommen
werden. Das sind 5 Monate vor Beginn der Unruhen, also bevor das Projekt im wahrsten
Sinne des Wortes Früchte tragen konnte.
Im Süden Libyens gibt es vier große Wasserreservoirs (Kufra basin, Sirt basin, Morzuk
basin und Hamada basin), in denen 35.000 Kubikkilometer(!) Wasser lagern. Um sich von
der Größe der Reservoirs ein Bild zu machen: Nehmen Sie die Fläche der Kolonie
Deutschland und stellen sie sich einen ebenso großen See mit 100 Metern Wassertiefe vor!
Diese quasi unerschöpflichen Wasserreserven sind für die Globalisten, die das
Weltwassergeschäft monopolisieren wollen, viel wichtiger, das das libysche Öl! Ein
Kubikmeter unbelastetes, extrem reines Wasser kann mit einem Kostenaufwand von
unschlagbaren 35 Cent gefördert werden.
Unterstellt man einen Abgabepreis von nur 2 Euro/Kubikmeter (den Globalisten werden
sicherlich lukrativere Geschäftsmodelle einfallen), so beziffert sich der Wert dieser
Wasserreservoirs höchster Güte auf 58 Billionen (58.000.000.000.000.-) Euro!
Mit diesem Projekt hätte Libyen eine wahrlich "grüne Revolution" in Gang gesetzt und die
Versorgung Afrikas mit Lebensmitteln übernehmen können. Vor allem hätte es Libyen und
Nordafrika aus den Klauen des IWF befreit und unabhängig gemacht. Selbstversorgung? Ein
Reizwort für das Bankster- und Konzernkartell, das auch schon den Jonglei-Kanal vom
weißen Nil in den Süden Sudans blockierte, in dem die CIA die Sezessionskriege im
Südsudan anheizte. Die Globalisten setzten lieber auf teure Entsalzungsanlagen,
selbstverständlich über die Weltbank finanziert und von ihren Konzernen erbaut.
Am 20.03.2009 konnte man in den Maghreb-Nachrichten lesen:
Libysche Offiziere präsentierten zum ersten Mal auf dem 5. Weltwasserforum in Istanbul ein
Projekt zur Wasserförderung, das auf 33 Milliarden Dollars geschätzt wurde. Das Projekt
wurde als die 8. Weltwunder bezeichnet und sieht die Errichtung eines künstlichen Flusses
vor, damit die Bevölkerung im Norden Libyens mit trinkbarem Wasser versorgt werden
können. Die Projektarbeiten wurden seit 1980 im Auftrage des libyschen Führers,
Muammar Gaddafi, eingeführt. 2/3 des Projekts wurde bereits fertig gestellt. Es handelt sich
um eine 4 000 Km lang Wasserleitung, die im Grunde liegendes gepumptes Wüstenwasser
durch die libysche Sahara in den Norden fliessen lässt. „Die Studien zeigten, dass das
Projekt kostensparender als die anderen Alternativen war.“ meldete der für das
Grundwassermanagement zuständige Fawzi al Sharief Saeid. Der Wasservorrat reicht nach
Berechnungen bis zu 4.860 Jahren, wenn die davon profitierenden Staaten Libyen, Sudan,
Tschad und Ägypten ihn wie es vorgesehen verwenden.
Haben Sie davon schon gehört, oder lesen Sie die Maghreb-Nachrichten nicht? Warum erfährt
man davon im Westen so wenig? Bei der Einweihungsfeier sagte Gaddafi, dass dieses
Projekt "die größte Antwort auf Amerika ist, das uns anklagt, den Terrorismus zu befördern."
Auch Mubarak war ein großer Anhänger des Projekts.
Quelle:
http://poorrichards-blog.blogs…nown-in-west-libyaswater.
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So denke ich auch. Da war immer Ruhe in dem Land.