Ade schönes Libyen

  • Für alle die darauf spekuliert haben bald wieder dort hin fahren zu können:


    ES IST NOCH NICHT VORBEI!


    Und wenn Ihr mich fragt, würde ich sagen das die unten beschriebenen Verhältnisse eher ein Zeichen dafür sind, dass es jetzt erst richtig losgeht. A




    Lehren aus Libyen
    Kosten des Krieges für den Westen höher als Nutzen: Hoffnungsträger der NATO ohne Hausmacht, Tausende Luftabwehrraketen verschwunden. Konflikte zwischen Rebellengruppen


    Die Tatsache, daß die libyschen Rebellen am Wochenende ihre Siegesfeier in Bengasi abgehalten haben und nicht in Tripolis, spricht dafür, daß die Hauptstadt für den »Nationalen Übergangsrats« (NTC) noch lange nicht sicher ist. Neu aufflackernde Kämpfe in verschiedenen Stadteilen ebenso wie das Auftauchen von bisher unbekannten Widerstandsgruppen wie z. B. die »Libysche Befreiungsfront«, die loyal zur alten Regierung stehen, bestärken diesen Eindruck. Auch die Forderung des NTC-Chefs Mustafa Abdel Dschalil, die NATO müsse weiterbomben, um die Flucht oder die Neuformierung von Ghaddafi-Getreuen zu verhindern, legt nahe, daß sein Übergangsrat nicht so fest im Sattel sitzt, wie westliche Median glaubhaft machen wollen.


    Vor dem Hintergrund, daß nur etwa ein Drittel der libyschen Bevölkerung in dem stark vom Islamismus geprägten, rebellischen Osten des Landes wohnen und die Rebellen sich im Westen des Landes als Besatzer, Mörder und Plünderer selbst geächtet haben, erscheinen die Aussichten auf Aussöhnung und Frieden zwischen den so unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen gering. Die Tatsache, daß die Rebellen aus Bengasi und die Islamisten aus Misurata über die Köpfe der Mehrheit hinweg die Richtlinien der zukünftigen Politik bestimmen wollen, programmiert weitere Konflikte in diesem immer noch von Stammeskultur geprägten nordafrikanischen Land.


    Erschwerend kommt hinzu, daß durch Krieg, Umsturz und totale Desorganisation die Wirtschaft Libyens danieder liegt, und selbst die siegreichen Rebellenkrieger kaum Chancen auf einen Arbeitsplatz haben. Dafür gibt es Waffen mehr als genug. Erfahrung aus anderen Ländern zeigen, daß in solchen Situationen die bis an die Zähne bewaffneten Arbeitslosen sich in sektiererischen oder kriminellen Banden zusammenschließen und den Rest der Bevölkerung terrorisieren. Schon jetzt kommt es im Streit um Beute zunehmend zu bewaffneten Zusammenstößen zwischen Rebellengruppen.


    Derweil ist es den im Dienst westlicher Geheimdienste aus dem Exil heimgekehrten Libyern nicht gelungen, sich an die Spitze der »Revolution« zu setzen. Die Hoffnungsträgern der NATO haben keine Hausmacht. Dagegen stellen die kampferprobten Dschihadisten-Brigaden, von denen bereits viele in Afghanistan oder im Irak unter dem Label „Al-Qaida“ gegen die Amerikaner gekämpft haben, unter den Rebellen die eigentliche militärische Macht. Sie sind nicht bereit, sich den Exilanten unterzuordnen oder sich von denen den Sieg stehlen zu lassen. Um die westorientierten Libyer doch noch an die Macht zu bringen, müßte die NATO diesen ein zweites Mal den Weg freibomben, nun gegen die Dschihadisten. Diese Überlegung dürfte mit ein Grund für das lange Zögern der NATO sein, ihre Bombenangriffe einzustellen, obwohl das Land vom NTC längst als »befreit« erklärt worden war.


    Letztlich dürften aber auch aus politischen, strategischen und wirtschaftlichen Gründen die Kosten des Li byen-Krieges die möglichen Vorteile der westlichen Siegermächte bei weitem übersteigen. Besonders besorgt sind die US-Amerikaner über das Verschwinden von mindestens zehntausend tragbaren Luftabwehrraketen aus den libyschen Arsenalen. Wenn man bedenkt, daß es Raketen dieses Typs waren, die in Afghanistan das Los der Roten Armee besiegelten, kann man die Aufregung in Washington verstehen. Auf Grund der guten Beziehungen der libyschen Rebellen zu anderen Al-Qaida-Gruppierungen dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis diese Raketen womöglich auch gegen zivile Flugzeuge zum Einsatz kommen.


    Derweil besteht durch den Strom von billigen Waffen, Munition und Sprengstoffen in Libyens Nachbarländer und darüber hinaus, die große Gefahr einer weiteren Destabilisierung der gesamten Region. Das war mit ein Grund, weshalb die Staats- und Regierungschefs der Afrikanischen Union (AU) die NATO-Intervention gegen Libyen strikt abgelehnt hatten und jetzt die Brüsseler Kriegsallianz für die gefährlichen Entwicklungen verantwortlich machen.


    Libyen ist ein Lehrbeispiel für die Länder der Welt geworden, dem Westen nicht zu vertrauen. Ghaddafi hatte um die Jahrtausendwende zwecks Wiederherstellung guter Beziehungen mit dem Westen militärisch abgerüstet und auch seine Programme zu Herstellung von atomaren, biologischen und chemischen Waffen eingestellt. Für diese Selbstentmachtung wurde Ghaddafi seinerzeit von den Führern der westlichen Staaten persönlich in höchsten Tönen gelobt. Von den USA bekam er sogar ein Nichtangriffsversprechen. Inzwischen hat Nordkorea bereits erklärt, es werde sich niemals von noch so süßen Versprechungen der USA hinters Licht führen lassen. Auch andere Länder dürften durch das Libyen-Beispiel in ihrer Auffassung bestärkt worden sein, daß nur Atomwaffen einen wirksamen Schutz vor den westlichen Imperialisten bieten.


    Der Fall Ghaddafi hat ebenfalls gezeigt, daß gute persönliche Beziehungen zur den westlichen Machthabern keine Sicherheit gegen Angriffe bieten. Dagegen legt der Fall Syrien nahe, daß durch gute Beziehungen zu Moskau und Peking westliche Bemühungen um ein UN-Angriffsmandat mit einem Veto blockiert werden. Diese Lehre dürften die Ländern der Dritten Welt, insbesondere in Afrika begriffen haben, wovon nicht der Westen, sondern Rußland und China diplomatisch und wirtschaftlich profitieren werden.


    Und letztlich ist es die NATO selbst, die durch die Libyen-Intervention so zerstritten war wie nie zuvor. Nur acht Mitgliedländer haben sich an dem Krieg direkt beteiligt. Zu gemeinsamen Aktionen ist sie offensichtlich kaum noch fähig.

  • Und hier noch was darüber wie das aussieht wenn wir Zivilisten schützen!










    "Der Link zum Video wurde entfernt da es doch recht heftig ist. ( tote und schlimm zugerichtete Kinder) Wer das Video trotzdem sehen möchte der wende sich bitte an den Ersteller des Beitrages mit der Bitte um Zusendung des Links dorthin"


    EDIT durch Moderator UPSMann


    Danke für Euer Verständniss

  • Es ist nicht vorbei, das Spiel geht weiter und während mir meine Kollegen aus Libyen berichten, dass sie nun im Süden des Landes massive Probleme mit Raubüberfällen, die von Banditen die aus dem Tschad stammen verübt werden, haben und da sich niemand verantwortlich fühlt, das auch derzeit nicht unter Kontrolle zu bringen ist. Kommen aus Syrien nun diese Nachrichten.


    Söldner gegen Syrien


    Bewaffnete Aufständische in Syrien werden offenbar von ausländischen Söldnern bei Angriffen auf die syrische Armee und bei Sabotageaktionen unterstützt. Finanzielle Hilfe erhalten sie von Regierungen und Geschäftsleuten aus den Golfstaaten, Waffen sollen nach Angaben türkischer Medien (Milliyet) auch über den türkischen NATO-Stützpunkt Incirlik geliefert werden.


    In seinem Internetportal Voltairenet.org. zitierte der französische Journalist Thierry Meyssan am Montag den spanischen Fotografen Daniel Iriarte, der sich seit einiger Zeit bei der Freien Syrischen Armee (FSA) im Norden Syriens an der Grenze zur Türkei aufhält und tägliche Berichte für die spanische Tageszeitung ABC schreibt. In der Ausgabe vom vergangenen Wochenende beschreibt Iriarte eine Begegnung mit drei libyschen Kämpfern, von denen er zwei als Mahdi Al-Harati und Kikli Adem identifizierte. Beide Männer waren an hervorgehobener Stelle aktiv bei den libyschen Rebellen im Kampf gegen Muammar Al-Ghaddafi. Der dritte Libyer, ein gewisser »Fouad« war offenbar der Leibwächter von Kikli. Mahdi Al-Harati war während des Krieges in Libyen Kommandeur der Tripoli-Brigade. Nach der Einnahme der libyschen Hauptstadt wurde er stellvertretender Chef des Militärrates, der von Abdelhakim Belhaj geführt wurde, einem bekannten islamistischen Söldner seit Ende der 1980er Jahre. Al-Harati hatte Libyen im Oktober verlassen, angeblich um seine Familie in Irland zu besuchen. Seit Wochen zirkulieren in arabischen und türkischen Medien Berichte, daß die FSA von mindestens 600 »Freiwilligen« aus Libyen unterstützt wird, die mit Unterstützung der türkischen Regierung aus der Türkei nach Syrien eingeschleust würden. Die Türkei hat die Vorwürfe nicht dementiert.


    Die staatliche Nachrichtenagentur SANA berichtete am Dienstag, daß Waffenschmuggel und Waffenlieferungen an die Aufständischen in Syrien demnächst mit dem Tode bestraft werden könnten. Bisher stehen auf dem illegalen Handel und Schmuggel von Waffen Haftstrafen zwischen 15 Jahren und lebenslang.


    Nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London sollen bei neuen Vorfällen in der Provinz Idleb am Dienstag rund 100 Deserteure von regulären Einheiten getötet oder verletzt worden sein. Die jüngsten Kämpfe ereigneten sich den Angaben zufolge rund 330 Kilometer nördlich der Hauptstadt Damaskus, berichtete die Beobachtungsstelle unter Berufung auf Zeugen vor Ort.


    Nach einem Treffen in der tunesischen Hauptstadt Tunis erklärte der Syrische Nationalrat (SNR) am Montag erneut als oberstes Ziel seiner Anstrengungen, »den Sturz des Regimes, aller Vertreter, aller Symbole und Institutionen«.


    Die von der Arabischen Liga und der EU mehrfach verschärften Sanktionen gegen Syrien machen derweil der Bevölkerung des Entwicklungslandes das Leben zusätzlich schwer. Weil Syrien nicht genügend Raffinerien hat, wurde Heizöl und Diesel u.a. aus Rumänien importiert. Die Lieferungen wurden mit den Sanktionen eingestellt. Inzwischen wurde auch die Versorgung mit Strom landesweit reduziert. Die Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) bezeichnete am Wochenende Sanktionen gegen Syrien als »falschen Weg«. IPPNW forderte die Bundesregierung auf, sich im UN-Sicherheitsrat für »deeskalierende Maßnahmen« und für einen »Dialog zwischen der Regierung Assad und syrischen Oppositionellen« einzusetzen.