• Hallo alle daheimgebliebenen,
    Sitzen gerade mit dem Rally Team Vall de Boi zusammen bei einer Fläche Whisky und frischen Steaks. Regen habe wir hinter uns gelassen. Stehen gerade in Missour und morgen geht's ins Erg Chebbi. Werden aber Piste bis dorthin fahren. Temperatur jetzt wieder 18 Grad. Bilder gibt's spâter weil das Netz hier bischen schwàchelt. Wir fahren nach dem Motto " Rollende Ràder kann man nicht Klauen!" Hoffe wir finden noch ein bischen Strecke fúr die nàchsten Wochen. Leute sind meistens sehr nett. Und bevor die Kinder Steine finden sind wir schon wieder weg oder werfen mir Snickers. Nur wer zum Teufel plant die Campingplätze immer über der Stadt?!? In Genua haben wir von Osten kommend 1Stunde für 6km gebraucht und den Fluch von min.50 Mofafahrern auf uns gezogen, da selbst die nicht vorbei kamen : ) . Es waren übrigens keine weiteren Deutschen oder Touristen auf der Fähre. selbst hier treffen wir keine. Überall rote Fahnen und Polizei. Irgendwas ist da im Busch?

  • OK, hier mal unser Reisebericht... Teil 1
    Reisebericht Marokko von Familie Jacobs
    Anfang des Jahres 2011 beschäftigten wir uns mit dem Gedanken eine Afrikareise mit unserem IFA W50 zu machen. Die grundlegenden Dinge an unserem W50 waren ja bereits erledigt und er war auch schon auf kleineren Ostseetouren und zu diversen Treffen auf seine Familientauglichkeit getestet. Auf einem IFA-Treffen erwähnte André von Eineweltreisen, dass er eine Marokkotour plane. Schnell waren wir begeistert und sagten zu. Auch noch ein weiterer W50 schloss sich an sowie drei Geländewagen.
    Das Ziel stand fest, nun war es daran, den W50 noch in größerem Umfang fernreisetauglich herzurichten. Der Innenausbau des Wohnkoffers blieb grundlegend so, wie er war. Lediglich kleinere Ablagemöglichkeiten wurden zusätzlich installiert als auch eine Eberspächer Luftstandheizung, da sowohl in den Alpen als auch im Atlas durchaus Temperaturen im einstelligen Gradbereich zu rechnen war. Außen war jedoch noch einiges zu erledigen. Es wurde eine neue kinderfreundliche Treppe installiert. Diese ist nun unter dem Koffer angebracht und kann unter der Tür ausgezogen und ausgeklappt werden. Weiter wurde zur Erweiterung der Fahrreichweite der Originaltank mit einem Fassungsvermögen von 150 Litern gegen einen 300-Liter-Actrostank ausgewechselt. Der Luftkessel wurde von der linken Seite nach hinten in den Rahmen verbannt, um Platz für fünf Kanisterhalter zu schaffen. Sechs weitere Kanisterhalter wurden am Heck sowie unter dem Koffer montiert. Für Sandfahrten mussten natürlich auch Sandbleche her. Wir entschieden uns für GFK-Sandboards, da diese leicht, flexibel und einfach zu handhaben sind. Für die Sandboards wurde ebenso hinten am Heck eine abschließbare Halterung installiert. Leider besaß unser W50 bisher noch keinen Platz für ein vollwertiges Reserverad als Niederdruckreifen. Für eine Fernreise wollten wir jedoch ein vollwertiges Reserverad dabei haben. Mit einem Freund, der eine Bauschlosserei betreibt, wurde dann eine neue Stoßstange, mit der Möglichkeit ein Reserverad aufzunehmen, konstruiert. Im Frühjahr diesen Jahres haben wir dann die Technik nochmals gründlich gecheckt und auch die typisch beim W50 anfälligen Kopfdichtungen erneuert. Kurz vor Abreise wurde noch ein CB-Funkgerät eingebaut. Auch sämtliche Öle wurden noch kurz vor Abfahrt erneuert.
    Im Freundes-, Kollegen- und Bekanntenkreis wurden wir als etwas verrückt eingestuft, als wir berichteten, ganz in Familie, d.h. mit unseren zwei 3- und 1,5-jährigen Sprösslingen mit einem W50 durch Marokko reisen zu wollen. Der Abreisetermin rückte nun immer näher. Jetzt ging es daran, dass Auto zu packen und zu entscheiden, was mitzunehmen ist. Wir wollten und mussten auf das Gewicht achten, auch aus dem Grund, weil der W50 mit seinen 125PS nicht gerade ein Kraftprotz ist. Dies war schwieriger als gedacht. An Bord war letztlich eine Vielzahl an Ersatzteilen, wie z.B. sämtliche Dichtungen und Schläuche, eine Kardanwelle, eine Kupplung, eine Wasserpumpe, eine Lichtmaschine, eine Einspritzpumpe und vielen, vielen Kleinteilen, die man halt sonst noch so dabei haben muss.
    Am 28.09.2012, gegen 21:00 Uhr war es soweit. Der heimische Hof wurde verlassen, mit einem erwartungsvollen Gefühl wegen der bevorstehenden Urlaubserlebnisse, jedoch auch mit einem etwas mulmigen Gefühl, ob denn die alte Technik auch halten werde. Schließlich war der IFA W50 aus dem Jahr 1987 weder für Fernreisen konstruiert noch derart eingesetzt worden. Obwohl ich mir eigentlich sicher war, dass nichts passieren kann, da ja zuvor peinlichst alles erneuert und geprüft worden war.
    Die ersten 700 km bis zum Bodensee verliefen unproblematisch. Nur ein poröser Öldruckschlauch wurde undicht und musste gegen einen neu vom Boschdienst in Lindau verpressten Schlauch ersetzt werden. Die Fahrt über die Alpen gestaltete sich dann schon etwas anspruchsvoller. Da zeigte sich, dass mehr als 7 Tonnen nicht wirklich von den 125 Pferdchen zum Galopp überzeugt werden konnten. Es ging teilweise mit Untersetzung mit 30km/h die Berge hoch. Dennoch haben wir ohne weitere Probleme den San Bernadino bezwungen und waren nach gemütlichen 5 Tagen gut in Genua angekommen.

  • Teil 2
    Bei Ankunft in Tanger med am 06.10.2012 nach 53-stündiger Fährfahrt, erwarten uns erfreuliche ca. 30 Grad und viel Sonne. Zuallererst wurde ein Tankstopp in einem kleinen Ort hinter dem Hafen durchgeführt. Der Tankstopp an sich war auch schon spannend. Die Fahrzeuge und die Mentalität der Marokkaner sind dann schon mit Deutschland nicht vergleichbar. Es stört z. B. niemanden, wenn ein Radbolzen an einem alten Pickup oder LKW fehlt, auch die Diesellache an der Tankstelle, in der man durchaus ausrutschen konnte, störte niemanden. Die erste Begegnung mit den Einheimischen war aber durchaus erfreulich. Uns wurde sehr offen begegnet und auch mit einer großen Wissbegierde bezüglich unseres Fahrzeug und unserer Reise.
    Die Reise führte dann wieder in die Berge. Der mittlere und dann der hohe Atlas machten unserem Mobil wieder sehr zu schaffen. Zum Teil war es uns nicht einmal möglich, die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h (diese Schilder gab es wirklich!) zu erreichen. Und die Temperatur stets im Auge stieg die Angst stetig. Am dritten Tag entschlossen wir uns aufgrund erhöhter Motortemperatur, das Reserverad von der vorderen Stoßstange auf das Dach des IFA L60 umzuladen. Danach lief der LKW tatsächlich besser. Es stellte sich jedoch im Nachhinein heraus, dass wohl auch ein Fahrfehler die zu hohe Motortemperatur hervorgerufen hatte. Die weiteren Tage verliefen zunächst ohne technische Probleme. Kurz vor den Dünen des Erg Chebbi vernahmen wir jedoch ein Zischen im Fahrerhaus. Kurze Zeit später ertönte ein Knall und es zischte dann heftigst. Eine Schneidringverschraubung vom Druckrohr am Kompressor hatte sich gelockert und das Rohr war vom Kompressor getrennt. Dieses Problem war erfreulicherweise aufgrund des umfangreichen, Ersatzteilvorrates in unserem und dem weiteren W50 innerhalb von 30 Minuten wieder behoben und der Weg in den Sand konnte fortgesetzt werden.
    Am nächsten Tag führte die Reise den ganzen Tag durch Steinwüste, teilweise waren mehr als 12km/h weder für Mensch noch Maschine unerträglich. Das stete Gerüttel war mehr als anstrengend und verursachte an dem zweitem W50 gar einen Bruch der Reserveradhalterung. Die Winkeleisen konnten aber kurzer Hand im nächsten Ort geschweißt und für die Weiterfahrt verstärkt werden. An unserem Fahrzeug blieb alles heil, selbst der selbstkonstruierte Durchgang vom Fahrerhaus zum Wohnkoffer hielt tadellos den Geländepassagen stand. Lediglich der eine oder andere Schranktürverschluss sollte für die Zukunft noch verstärkt werden.
    Einer der mitreisenden Geländewagen hatte da schon mit einem größeren Ausfall zu kämpfen. Mit einem Getriebeschaden war eine Weiterfahrt nach dem Erg Chebbi nicht möglich. In diesem Zusammenhang machten wir auch abermals Bekanntschaft mit der Hilfsbereitschaft der Marokkaner. Die Ankunft des Abschleppwagens aus dem 350 km entfernten Zagora war für den kommenden morgen um 6:00 Uhr angekündigt. Entgegen der bekannten und erwarteten afrikanischen Gepflogenheiten war tatsächlich um 5:55 Uhr das Aufheulen des Motors des Abschleppwagens zu hören, der sich bereits im weichen Dünensand festgefahren hatte. Zwei Tage später konnte das Fahrzeug in der Werkstatt, die nur aus einem ca. 20 qm Raum mit Grube bestand und die Fahrzeuge im wesentlichen direkt auf der Straße davor repariert wurden, abgeholt werden und die Reise weiter mitfahren. Die Mechaniker in der Werkstatt, die häufig Ralleybetreuungen vornehmen, waren, wie schon erwähnt, sehr hilfsbereit und hatten sich die zwei Tage lang sehr gut um das Wohl des „betroffenen“ Fahrers gesorgt. Diese waren auch wiederum sehr interessiert an unserer Reise.
    Wir hatten während der gesamten Reise mehrfach sehr interessanten Kontakt mit den Einheimischen. Begleitet wurde die Fahrt von einem marokkanischen Guide, welcher nicht nur die Führungen durch die Großstädte vornahm, sondern eben es uns ermöglichte, auch fern ab vom Tourismus das Leben der Berber und Nomaden zu sehen und zu erleben. Diese Leute leben auch heute noch mit ihren Viehherden in Zelten in der Wüste. Wir wurden stets freundlich und aufgeschlossen begrüßt und zu einem Glas Tee eingeladen. Man war sodann auch uneingeschränkt bereit, die vielen, persönlichen Fragen unserer Reisegruppenmitglieder, die von unserem Guide jeweils übersetzt wurden, zu beantworten. Zudem durften wir durch den einheimischen Koch, der ebenfalls die Gruppe begleitete, unmittelbar in den Genuss marokkanischer Spezialitäten kommen.
    Lediglich eine negative Situation erlebten wir mit Einheimischen, als auf der Fahrt durch den hohen Atlas in den frühen Abendstunden mehrere Jugendliche Steine nach unseren Fahrzeugen warfen. An unserem Auto waren zwei Beulen zu verzeichnen und an dem anderen W50 ging ein Fenster zu Bruch, zum Glück nur die erste Scheibe. Wir wissen natürlich nicht, warum dies geschah. Jedoch kann gemutmaßt werden, dass es bei den Einheimischen, die in den Bergen wirklich zum Teil in mehr als ärmlichen Verhältnissen leben, es auf erheblichen Unmut stößt, wenn dort Touristen aus reichen Industrieländern mit ihren teuren Fahrzeugen durchfahren ohne anzuhalten oder Geschenke zu verteilen. Als Tipp, um solche Steinewerfer regelrecht zu entwaffnen, wurde in unserem Reiseführer beispielsweise vorgeschlagen, an größeren Gruppen von Jugendlichen auf dem Land tatsächlich sehr langsam vorbeizufahren und freundlich zu winken. Dann bestünde die Chance, dass die Kinder zum einen denken, dass gleich angehalten werde, und schlicht die Steine fallen lassen, um mit der Hand zurückzuwinken. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert, diese Theorie zu prüfen.
    Am 21.10.2012 waren wir wieder an der Fähre in Tanger angekommen mit der Gewissheit, dass Marokko uns nicht zum letzten Mal gesehen hat. Die Landschaften und die Menschen Marokkos haben uns fasziniert und wir werden dem Land in Zukunft bestimmt nochmals einen Besuch abstatten. Zudem können wir uns nun sicher sein, dass wir mit unserem IFA jederzeit auch längere Touren problemlos meistern können. Auch die Wahl des großen Werkstattblechkoffers hat sich als hervorragend herausgestellt, da diese Variante doch mehr Platz und ein wohnlicheres Raumgefühl für die Familie bietet als der weit verbreitete LAK2 GFK Koffer.

  • christian, danke für den sehr sehr schönen bericht. ein teil ist ja auch schon in der zeitung zu lesen.
    könntes du eine zahl nennen bei wieviel lieter so den durchschnittsverbrauch lag?
    vg, steffen

    "Vergessen Sie auch nicht, dass jedes Kraftfahrzeug wertvolles Volksvermögen darstellt, das möglichst lange zu erhalten nicht nur einen persönlichen Vorteil bringt, sondern auch eine nationale Pflicht darstellt!" VEB Fahrzeug - und Gerätewerk Simson, Suhl

  • Hallo Steffen,
    mein Verbrauch lag geschätz bei ca. 27 Litern im Durchschnitt. Im hohen Atlas hatte ich auch mal über 30L gemessen, wenns rollte dann auch mal weniger. Aber nicht wirklich unter 25... Wir haben ihn aber auch ganz schön gefordert...
    Aber das hatten wir glaub ich schon mal in dem Umwelt thread...


    Grüße