Die DDR und ihre Jahrestage nach der Wende / Fahne am IFA oder nicht?

  • Hallo zusammen


    War letztes Wochenende in München zur Wies`n.Sind dann noch durch die Stadt gefahren,dort war ne Demo gegen Krieg und so.Mitten in Konvoi alter Lkw mehere W50 Pritsche .Das waren Ex Militärfahrzeuge.Mit Bannern und Fahnen .Sah aus wie früher zur 1.Mai Demo.Hab leider verpasst ein paar Fotos zu machen. 8o

  • Oooiiiiiiii
    Na da kann man jetzt lange schreiben...........


    Ja - ich habe AREIT
    Ja - dadurch geht es mir gut
    Nein - ich will die DDR auch nicht wieder zurück
    Nein - es war eben nicht alles schlecht - und das ist der Punkt - die heutigen an der Macht möchten die DDR nämlich verteufeln / schlecht machen


    U N D
    wenn das nicht alles so gekommen wäre - dann hätten wir heute nicht unser verbindentes HOBBY.


    Zu DDR Zeiten hätte doch gar keiner als Privatmann einen W 50 / L 60 gehabt / bekommen.
    Nicht einmal einen B 1000 hätten wir gehabt.


    Egal.
    Heute ist es schön - auch nicht für ALLE.
    Damals war auch nicht alles schlecht - sicher gab es damals auch Personen denen nachgestellt wurde.
    Jede Zeit hat Ihre eigene Last.



    Lutz

  • @ ADK FahrerAber genau rarum geht es ja. Nicht immer nur eine Seite raus picken. Wenn man heute von der DDR hört, dann heißt es eigentlich immer nur Stasi, Bautzen, und keine Südfrüchte. Aber die DDR bestand ja nicht aus 16 Millionen Stasiangehörigen. Und statt Bananen hatten wir viele andere Dinge, wie z.B. ein weltweit einzigartiges Gesundheitssystem, ein gesetztlich verankertes Recht auf Wohnraum und Arbeit für jedermann. Oder die Kinderbetreuung. Aber davon wird heute nichts mehr berichtet. Das nenne ich einseitiges heraus picken. Und das kotzt mich an. Niemand hier würde sagen, daß früher alles besser war. Das war es nicht. Aber es war eben auch nicht alles schlecht. Und auch das muß gesagt werden wenn man ehrlich über die Geschichte sprechen möchte. Mehr nicht.

  • ICH möchte die DDR gar nicht schlecht machen!
    Die Dinge die Du aufzählt sind richtig es war bei Leibe nicht alles Schlecht!
    Es ist aber nun einmal ein Gesamtpaket, von allem nur das Gute gibt es eben nicht.
    Auch im Westen waren das Gesundheits- uns Schulwesen top, ist / wäre aber heutzutage nicht mehr zu bezahlen (gilt für Ost wie West).
    Dann geht auf die Straße für die Sachen die euch wichtig sind, bin ich sogar dabei, nur Meckern und DDR-Fahnen schwenken bringt's nicht!
    Vieles kotzt mich auch an, insgesamt geht es mir aber gut.


    Das mit der Stasi finde ich richtig lustig, gegen den BND war das eine Krabbelgruppe ;-)


    Lutz,
    richtig, das mit der Arbeit.
    Hohe Verluste an Arbeitsplätzen gab es auf beiden Seiten.
    Übrigens gab es auch im Osten nicht für jedermann Arbeit.


    Die Treuhand war in meinen Augen der größte Verbrecherhaufen überhaupt!
    Da wurde viel Kapital und Volkseigentum verschoben.
    Und das zu unserer aller Lasten.

  • Na dann sind wir uns doch überwiegend einig ;o) Ich glaube man muß immer ganz unvoreingenommen beide Seiten betrachten. Und schließlich war ja auch die Mauer weder die Erfindung der Ostdeutschen, noch die der Westdeutschen. Sondern die Folge des Hitlerfaschismus.

  • Um die Reparationen mal aufzupicken:
    Die Reparationskosten der Siegermächte wurden damals ihren jeweiligen Besatzungszonen auferlegt. Die SU sollte ihre Zahlungen also aus dem Ostteil bekommen, die anderen drei Sieger aus jeweils ihren Teilen. Diese drei Westteile wurden dann ja zusammengelegt.
    Nachdem der westliche Teil/die BRD ca. 5% ihrer Reparationen bezahlt hatten, haben die westlichen Siegermächte abgewinkt und auf den Rest verzichtet. Sie brauchten ein starkes Westdeutschland für ein tolle Propaganda gegenüber der SU und ihrem DDR-Anhängsel. Im Gegenteil wurde sogar noch Geld in den Westteil hineingepumpt: der Marshallplan.
    Die SU hat ihrerseits keineswegs auf irgendwelche Zahlungen verzichtet. Nach der Wende wurde mal nachgerechnet und es stellte sich heraus, dass im Gegenteil sogar ca. das Eineinhalbfache gezahlt wurde. Entweder hat damals niemand nachgerechnet oder es hat sich niemand getraut, dem "großen Bruder" das auch zu sagen.
    Wenn man die Summe auf die Währungswerte von 89 hinrechnet, hat die DDR über 700 Milliarden-DM bezahlt. Die BRD hat nur einen Bruchteil dessen bezahlt und dazu ca. 750 Milliarden $ Schulden gemacht. Stand 89. Der $ war damals zwischen 1,5 und 1,8 DM wert.
    Wer hat besser gewirtschaftet?
    Dazu muss man die Ausgangssituation sehen:
    Was existierte im Ostteil vor dem Krieg?
    Landwirtschaft, Wald und viel Nichts. Zum Beispiel hatte der Ostteil auch keinen Überseehafen. Die landwirtschaftlichen Erzeugnisse (Flachs z.B. für Kleidung) wurden in den westlichen Fabriken weiterverarbeitet. Magdeburg hatte einen kleinen Industriegürtel, Berlin einen etwas größeren. Im Gebiet von Dresden, Halle, Leipzig gab es ein Miniatur-Ruhrgebiet.
    Das alles wurde sehr systematisch zerbombt. Vielleicht durfte es den Russen nicht in die Hände fallen.
    Dann bauten die Russen ganze Fabriken (falls sie noch nicht kaputt waren) ab und bei sich wieder auf. Bis sie dann merkten, dass der Rest keinen überlebensfähigen Staat mehr ergeben würden und veränderten ihre Strategie zur Abschöpfung von Erzeugnissen.
    Kredite oder Aufbau gab es nicht von seiten der SU.
    Alles eigene Arbeit der DDR.
    Wer hat besser gewirtschaftet?


    Die Planwirtschaft wird immer verteufelt. Aber sie ist ein mächtiges Werkzeug. Sie hat den kompletten Aufbau zu einer ernstzunehmenden Industrienation und die Bezahlungen der Reparationen ermöglicht.
    Sie hat auch einen Nachteil, den man nicht ignorieren darf: sie ist unflexibel. Ich denke, eine Mischung wäre nahe am Ideal.


    Ist es ein Fehler darauf stolz zu sein?


    Ich will nicht die DDR zurückhaben. Am Anfang der Wende ging es z.B. auch gar nicht um die Wiedervereinigung oder die D-Mark. Diese Forderungen kamen erst hinzu, als der Westen sich einmischte. In alten Reportagen ist der Verlauf und die Veränderung der Ziele sehr deutlich zu sehen. Es ging eigentlich um eine Erneuerung der DDR.
    Und heute sollte es eigentlich darum gehen, die BRD auch mal zu erneuern. Denn die hat sich seit der Wiedervereinigung zurückentwickelt. Durch die Konkurrenz im Osten musste die BRD bis zum Ende der 80er auch sehr sozial sein. Jetzt wird versucht, das alles wieder zurückzunehmen.


    Das schwenken der alten Fahnen ist darauf zurückzuführen, dass bei der Wiedervereinigung eben nicht die besten Seiten beider Systeme zusammengeführt wurden, sondern wir hier im Osten einfach annektiert wurden.


    Und im Übrigen gilt selbstverständlich:"Früher war alles besser!"
    Das haben übrigens schon die allerersten Bakterien oder Schleimviecher im Universum gesagt, ein paar Sekunden, nachdem sie entstanden waren... :D

  • Ich hatte mal die Ehre Mit Egon Krenz eine Tasse Kaffee zu trinken. Ich hatte ihm mal geschrieben, worauf er mich zu sich eingeladen hat. Wohnt ja um die Ecke. Wie auch immer. Auf jeden Fall hat er mir genau das auch erzählt. Und zu deiner Vermutung es hätte niemand nachgerechnet. Das hat man sehr wohl. Diese Frage hatte ich Krenz auch gestellt. Er sagte das die DDR im großen Maße eben auch wirtschaftlich abhängig war von der SU und deshalb in vielen Dingen gar nicht anders gehandelt werden konnte. Und Deine Ausführung über das Umschwenken während der Demo´s zur Erneuerung der DDR finde ich auch sehr interessant. Auch das hat Krenz mir so ähnlich erzählt. Der BND hat ganze Busse voll ihrer eigenen Leute in die DDR gekarrt. Diese haben dann angefangen Parolen zu entwickel, worauf sich selbstverständlich eine Art Massenhysterie entwickelt. So gesehen haben primär nicht wir Ostdeutschen die Wende eingeleutet, sondern die westliche Propaganda, die nur durch die große Unzufriedenheit im Osten funktionierte. Angeblich lagen die Pläne dazu seit Mitte der 60er Jahre in Bonn bereit. Die ostdeutschen waren nur Mittel zum Zweck.

  • Naja ich habs zumindest schon vorbereitet :D
    DIE Fahne hängt am Kran,Gründe gibts eigentlich keine wirklich.(außer den 7en :D )
    Und die DDR brauch ich auch nicht mehr,siehe die Beiträge zuvor.
    Nur son bischen Ostalgie muß schon sein,so hat jeder seine Meise oder ebend Hobby


    Fahne,bewußt schräg damit die Mitte zur Geltung kommt 8)
    Parade? (hab ich heut vor mir gehabt in Dannefeld)
    Irregeführt von dem Ding da vorn links im Bild 8o Man gut das die Karte noch imner im Auto ist =) Naja so 12km Umweg warens denn doch...
    Davor führen noch Belarus ,T174 und was weiß ich noch...hab dann gedreht,(weil) Krenz und Honny waren nicht da ?(

  • @ Claudiundmattes
    Die Wende wurde schon von "den" Ostdeutschen (jedenfalls einer relativ kleinen Gruppe) eingeleitet. Nur, wohin sich soetwas entwickelt, wenn es erstmal losläuft, wissen die "Anschieber" eigentlich nie. Sieht dann so ähnlich aus, wie beim Käserennen. Und wenn sich noch jemand einmischt, der nicht eingeplant war...
    Die Geschichte der Wende kann man recht gut mit dem aktuellen Werbespot einer Supermarktkette vergleichen.
    Wer ihn nicht gesehen hat: Eine Banane möchte gern raus aus ihrer Schale, sie möchte "frei" sein. Dann folgen diverse Szenen mit zerstückelten Bananen, bis schließlich eine für ein Kleinkind zermatscht wird. Und die Banane sagt, sie wollte "frei" sein und nicht "Brei"...