Wiederinbetriebnahme 6VD 14,5 SRW

  • Hallo Forum,


    ich hoffe ich bin hier im richtigen Forum. Also wir sind ein kleiner Eisenbahnverein. Im Bestand sind bei uns 3 Dieselloks vom Typ V10c welche vom luftgekühlten 6VD von Schönebeck angetrieben werden.
    Durch einen glücklichen Zufall sind wir nun in den Besitz eines wassergekühlten Motors aus einem Notstromer gekommen. Motoröl ist drin, Kühlwasser abgelassen. In diesem Zustand stand er ca. die letzten 10 Jahre.
    Da wir uns nur mit den Luftgekühlten auskennen, nun meine Frage. Welche Arbeiten müssen auf alle Fälle erledigt werden, damit man diese Maschine wieder zum laufen bekommt.
    Folgende Arbeiten sind klar: Diesel-/Ölfilterwechsel bzw. Reinigung, Ölwechsel (Motor und ESP), Luftfiltereinigung, Einspritzdüsen abdrücken, neues Kühlwasser.
    Danke für weitere Hinweise.


    Jens

  • Hallo Jens,
    ich würde Dir dringend empfehlen, die Froststopfen im Kopf zu tauschen. Egal wie sie außen aussehen. Wir hatten es bei unserem G5 nicht gemacht, mit dem Ergebnis das kurze Zeit später hier das Wasser rauslief. Natürlich sind es immer die inneren, wo man nicht rankommt. Also auf jeden Fall alle tauschen. Wir hatten damals die Köpfe runter genommen; vlt. reichts aber nur einen abzunehmen, um an beide innere ranzukommen.
    Ansonsten sind meist die Wasserpumpen hin und fangen kurze Zeit später an auszulaufen. Ursache ist Rost auf der Dichtfläche.
    Und auch die Keilriemen würde ich tauschen, insbesondere wenn man später schlecht rankommt. Wir hatten damals zwar neue aber noch DDR- Keilriemen drauf gemacht. Diese hielten nicht lange. Zu alt, zu hart.
    Also
    Viel Spaß

  • Hallo,


    anbei im Anhang mal 2 Bilder vom Motor.
    Nach abbau des Generatorrestes und Demontage vom Grundrahmen konnte die erste Inspektion vorgenommen werden.
    Der Motor läßt sich gut durchdrehen, auch die Wasserpumpe läuft mit. Das Kühlwasser war doch nicht ganz raus. Ein Teil lief durch einen kaputten Kühlmittelschlauch aus. Zum Erstaunen war die Flüssigkeit klar (mit frostschutzmittel). Motoröl sieht aus wie neu.
    Die Kupferdiebe hatte ordentlich zugelangt. Jedes erdenkliche Kabel wurde fein säuberlich entfernt.
    So wie es aussieht nützt uns die ESP nichts,da diese nur für eine Drehzahl eingestellt ist. Der Verlauf der Dieselleitungen sieht total verwirrend aus. Auf unseren Luftgekühlten sieht das nicht so aus.
    Für den ersten Probelauf muss ich erstmal einen Kühlmittelschlauch besorgen.


    Jens

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  • wenn die pumpe ein standgas hat, dann brauchst sie nicht wegschmeissen.
    da machst den regler hinten auf und drehst die 2 federn weiter zusammen.damit kannst die enddrehzahl erhöhen. durch diese vorspannung erreichen die fliehgewichte "später" ihren abregelpunkt weil sie gegen die feder, die jetzt mehr vorspannung erzeugt, arbeiten müssen.


    auch wenn deine pumpe direkt nach start nur auf die eingestellte drehzahl hinaufdreht -ohne standgas sozusagen- ist noch nichts vorbei für die pumpe. da must du dann die leerlaufregelfedern ersetzen.
    alternativ baust einfach von der 4zylinder version den regler um. sollte ohne probleme machbar sein.


    wenn du eine bohrmaschine mit drehzahlregler hast kannst das alles zu hause machen. alternativ bringst sie zum bosch dienst und lässt sie nach deinen vorstellungen umbauen. kostet um die 300,- denk ich.

  • Die Dieselleitung ist eigentlich relativ einfach zu verstehen: Die Förderpumpe saugt aus dem tank an, drückt den diesel durch die zwei filterstufen und dann strömt der diesel entweder durch das magnetventil, oder wenn der hahn in der umgehungsleitung geöfnet ist, durch diesen. dieser hahn bleibt beim normalen betrieb geschlossen, damit die steuerung des aggregates durch das magnetventil den motor bei störungen automatisch stillsetzen kann.
    Was sitzt auf dem Regler der ESP eigentlich für ein quaderförmiger Block mit Einstellrädchen drauf?

  • Das Kühlwasser war doch nicht ganz raus. Ein Teil lief durch einen kaputten Kühlmittelschlauch aus. Zum Erstaunen war die Flüssigkeit klar (mit frostschutzmittel). Motoröl sieht aus wie neu.


    Wenn der Motor mit Kühlwasser stand, ist das ist auf jeden Fall besser wie ohne!!!

    Versuchungen sollte man nachgeben, wer weiß, ob sie wieder kommen!

  • Hallo,


    Danke Thomas6560 für deine Erklärung. Die Funktion des Hahns war mir völlig unklar. Da muss ich also zum Testen des Motors das Magnetventil gar nicht in Betrieb nehmen. Das Überströmventil in der Rücklaufleitung zum Tank scheint aber zu fehlen und die dünne Leitung rechts vom Hahn ist die Leckleitung von des Düsen.
    So, ich hab grad mal in die Betriebsanweisung des SRL nachgesehen, die vom SRW hab ich nicht. Es gibt anscheinend 2 verschiedene Regler, den Verstelldrehzahlregler ohne den Aufsatz (solche haben wir bei den SRL auf den Loks) und den Leerlauf-Enddrehzahlregler mit diesem Aufsatz. Das würde ja bedeuten das diese ESP nur den Leerlauf und die eben eingestellte Nenndrehzahl zur Verfügung stellt. Also für einen Notstromer sinnvoll.
    Danke für eure Hinweise.
    Ich suche mal den Kühlerschlauch weiter.


    Jens

  • Hallo,


    ich meld mich mal wieder. Hab heute den Kühlwasserschlauch gewechselt und die Dieselanlage untersucht. Die Forderpumpe war komplett verharzt. Saug- und Druckventil war nur mittels gründlichen Spülens in Diesel wieder zur Arbeit zubewegen. Hab auch gleich die beiden Dieselfilter gereinigt bzw. gewechselt.
    Da sich der "Gas"hebel der ESP nicht bewegen läßt, vermute ich dort auch eine Verharzung. Ich habe mal den Seitendeckel der ESP geöffnet, siehe Bild. Meiner Meinung nach müsste die Pumpenelemente doch alle auf den Druckstößeln der Nockenwelle aufliegen. Die sind aber alle oben. Die Regelstange läßt sich auch nicht bewegen.
    Wie lösst man solche Verharzung? Bremsenreiniger, WD40 oder einfach Diesel?
    Kann man das Reglergehäuse öffnen, um auch da mal einen Blick zu riskieren.
    Zum Boschdienst hinbringen fällt schonmal aus, weil zu teuer.


    Jens

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