Zweitbatterie laden

  • Ich habe in meinem Koffer 100Ah mit 12V die nur über die Solarzelle geladen werden. Für Wasser Licht und Radio vorn völlig ausreichend. Habe noch einen Ladewandler 24/12 Mit 20A verbaut, den aber noch nie gebraucht.

  • Hallo Forum,


    ich bevorzuge die primitive und brutale Variante, da sie weniger Teile enthält, die ausfallen können:
    Ein von D+ der Lichtmaschine angesteuertes Relais schaltet Starter- und Bordbatterien parallel. Natürlich müssen noch passende Sicherungen in das entsprechend dicke Kabel.
    Das ist wenig intelligent und funktioniert einfach. Alle Batterien werden voll geladen.


    Theoretisch könnte ein Batteriepaar kaputt sein und übermäßig viel Strom aus dem anderen (und der Lichtmaschine) ziehen. Dann brennt die Sicherung durch. Das ist mir aber noch nicht passiert.


    Keep it simple. Beste Grüße,
    el Capitán

  • @ el Capitan.
    Brutale Variante trifft die Beschreibung ganz gut...
    Aber das diese weniger Teile enthält die ausfallen können? Sofern ein "klassisches" Relais verwendet wird hat es mechanische Teile und Kontakte -in jedem Fall mehr Teile die ausfallen können.
    Trenmosfet ist natürlich vergleichsweise teuer... am Ende ist vieles sicher auch ein Glaubensfrage.
    Eine Trenndiode für 2x100A Ladestrom (eine größere Lima wird kaum einer haben) kostet 50,-EUR. Diese Variante hat den aus meiner Sicht großen Vorteil, das es beide Batteriebänke stets trennt -also auch nicht aus "versehen" Ladungen zwischen den Batteriebänken ausgetauscht werden.
    Wer auf Nummer sicher gehen will gleicht den Spannungsabfall an den Dioden aus -dazu einfach der vorhandenen Lima einen anderen Regler verpassen und die Ladespannung anheben kostet nochmal 20,- EUR. Damit ist man gut aufgestellt würde ich sagen. Eine Vorrangschaltung zwischen Start- und Versorgungsbatterie müsste manuell realisiert werden -wenn man es denn möchte...
    Eine gute Alternative bei zwei Akkubänken mit gleicher Nennspannung sind sog. Ladestromverteiler....(http://www.lima-shop.de/site/p…ch-fuer-2x-Batterien.html) Die haben sozusagen eine "Vorrangschaltung" inkludiert. Bei diesem Produkt weiß ich aber nicht ob wirklich mechanische Relais drin sind oder eine Halbleiter "Solid-State" Variante...
    Das "einfache" Trennrelais (z.B.: sowas)würde ich nicht benutzten -nicht weil es "nicht funktioniert" sondern weil es für die hier in Rede stehenden möglichen Akkukapazitäten unterdimensioniert ist.
    Bei einer Lima von 40A kommen wir auf max. 40A Ladestrom, da reicht so ein Relais zum schalten, aber die Batteriekapazitäten selbst müssen bei Ermittlung des max. Relaislaststromes auch berücksichtigt werden. Bis etwa 50AH Batteriekapazität kommt man mit dem "einfachen" Relais gut hin.
    Bei 12V haben bereits die Anlasserbatts etwa 280AH, die Versorgungsbank wird etwa gleich situiert sein? Egal bei 300 AH sollte man über den Daumen Kontakte haben die 1/2 der größten Akkukapazität vertragen .... bei 300AH also wenigstens 150A... Weil eben bei der direkten Verschaltung via Relais eben auch Strom von Batteriebank zu Batteriebank fließt (ob in dem Ausmaß wie das manchmal dargestellt wird... sei mal dahingestellt -Fakt ist aber die Ladungen sind bestrebt sich auszugleichen)... Solche Relais sind entsprechend teuer.
    Bei Trenndioden fließt der Strom eben nicht zwischen den beiden Akkubänken.... daher kommt man auch gut einer Trenndiode aus -die der max. Ladeleistung der Lima entspricht. Wenn es bei vielen Nutzern lange auch mit der einfachen D+ gesteuerten Relaisvariante mit einfachem Relais funktioniert hat das oft einfache Gründe.
    Die Versorgungsbatterie und oder die Anlasserbatterie weisen kaum unterschiedliche Entladezustände auf. Es mag z.B. so sein, dass die Versorgungsbatterie über Nacht für Ihren Zweck genau so "leer" ist wie die Starterbatterie nach dem Startvorgang. Das entlastet natürlich das Trennrelais. So richtig zum tragen kommt die Belastung erst -wenn eine der beiden Bänke mal richtig leer ist... hier hilft dann die Sicherung, die dann auslöst wenn mal mehr als deren Nennstrom unterwegs ist -die Sicherung ist in diesem Fall also sehr wichtig.
    Normale Relais die oft nahe ihrer Nennleistung betrieben werden, vielleicht noch bei außergewöhnlichen Außentemperaturen neigen zum "Kleben". Das Relais bleibt dauernd geschlossen -die Sicherung löst nicht aus weil der Strom die Nennleistung noch nicht erreicht. Der auftretende Fehler wird manchmal über zig Kilometer vielleicht ein halbes Fahrzeugleben nicht mal bemerkt. Wenn die Kontakte nicht mehr trennen -merkst Du das u.U. erst wenn Du mal so lange stehst , das Versorgung und Starterakku leer sind und Du stehen bleibst.
    Ein anderer Grund ist, dass der Ladestrom für die Batteriebänke untereinander durch eine Relativ lange und dünne Leitung "automatisch" auf den korrekten max. Wert des Relais begrenzt wird. Das hat den Nachteil, sollte sich Strom von einem Akku in den anderen Akku durch die dünne Leitung zwängen Leistung "verheizt" wird. Dicke Kabel sorgen in diesem Fall für ein kürzeres Relaisleben -weil eben der Strom ohne großen Verlust durch geleitet wird. Dadurch wird dann aber auch während des normalen Ladevorganges viel Energie verheizt. d.h. der Gesamtladevorgang für beide Bänke verlängert sich und ist auch noch um so länger je größer der die Differenz in der Batterieentleerung zwischen den Bänken ist...
    "Normale" Trennrelais würde ich nicht bei LKW Batteriebänken einsetzen. Ich gehe nicht davon aus, das jemand mit diesen "üblichen" KFZ-Relais 70A und Flachsteckern lange Freude hat...

  • Zusatzbatterie ist unter der Rücksitzbank. Sonst sollte man beachten, das nur Batterien die nicht gasen in den Innenraum eines Wohnkoffers bauen sollte, der Batteriekasten des LAK wird sichr so gebaut sein, das er von außen zugänglich ist und nicht nach innen entlüftet... Kurze Leitungswege sind gut.
    Ich denk, die totale Patentlösung gibts da nicht -da jeder Aufbau doch sehr verschieden ist.


    Zu der Sache mit dem Trennrelais und "Das funktioniert bei mir schon X Jahre". Sehe ich es vergleichsweise so:
    Auf dem Friedhof liegen etwa 30% Raucher und 70% Nichtraucher, 90% der Toten dort haben mehr oder weniger regelmäßig grüne Gurken gegessen. Außerdem hat jeder mindestens einen Bekannten, der einen Kollegen hat, dessen Opa trotz täglich 10 Zigarren 100 Jahre alt wurde und am Ende vom Auto überfahren wurde... Die Schlussfolgerung: Rauchen ist gesund und grüne Gurken sind tödlich? Dürfte dennoch daneben sein...


    Von daher würde ich solche positiven Erfahrungen auf die Verkettung glücklicher Zufälle zurückführen. Außerdem ist jeder Konstrukteur gehalten ein gewisses Maß an Sicherheit in sein Produkt zu legen. Heißt für mich die Relais halten aufgrund der Sicherheitsreserve -sicher länger mehr aus als es die Nennwerte vermuten lassen. Wenn man aber bei einem Bauteil die Sicherheitsreserve so auf braucht ist die ganze Konstruktion am Limit...
    Von daher würde ich trotz bisher positiver Erfahrungen auf eine -auch rechnerisch und statistisch sichere Variante umsteigen. Die preiswerteste zuverlässige Version -wenn im Fahrzeug Bord und Versorgungsspannung gleich ist sind Trenndioden in Kombination mit einer Erhöhung der Ladespannung an der Lima (zum Ausgleich des Spannungsabfalls an den Dioden). Ein für unsere Akkukapazitäten unter Beibehaltung der Sicherheitsreserven geeignetes Trennrelais ist weder preiswerter noch einfacher einzubauen.
    Teuer aber wohl derzeit das beste sind die Trennmosfets -auch weil sie noch einfacher einzubauen sind als Trenndiode oder Trennrelais.
    Das Relais muss noch mit +D verkabelt werden, bei der Trenndiode sollte man die Limaspannung durch einen anderen Regler höher regeln...
    Was anderes ist immer bei bei Fahrzeugen die unterschiedliche Spannungen an Bord- und Versorgungsstrom haben. Hier gibt es die verschiedensten Ladewandler.... für unterschiedlichste Ansprüche ... Das Thema ist aber schon ausführlich beleuchtet worden?

  • Solid State Relais sind Halbleiterbauteile es sind keine eigentlichen Relais, wie wir sie normalerweise kennen (Spule, Magnetkontakte). Es sind elektronische Bauelemente, die – auf Grund physikalischer Prozesse – den Effekt eines Relais nachstellen. Solidstaterelais werden mit Transistoren, Thyristoren bzw. Triacs gebaut. Sie haben keine bewegten Teile, sind langlebig, vertragen hohe Schalthäufigkeit, schlechte Umweltbedingungen. Diese Relais haben gegenüber mechanischen Relais jedoch höhere Verluste im Laststrompfad, ein Kühlkörper ist daher oft notwendig. Verlust heißt Widerstand, der bedeutet "Spannungsabfall", d.h. das Solidstatrelais verbindet den Nachteil einer Trenndiode -mit dem Nachteil eines Relais (die den Stromfluss auch von Batterie zu Batterie zulassen.)
    Das Relais mit seiner Nennlast von 40A würde ich aber auch keiner 25A Lima, zumuten. Immerhin können beim Zusammenschalten der Batterien durchaus höhere Ströme fließen. Die Solidstates gibt es aber auch mit Nennlasten von 100A und mehr...
    Ich würde aber in Anbetracht des Preises und des übereinstimmenden Nachteils (Spannungsabfall) dann doch zur Trenndiode tendieren. Zumal bei der Trenndiode der Spannungsabfall durch einen veränderten Regler an der Lima ggf. kompensierbar ist. Beim Solid-State Trennrelais betrifft der Spannungsabfall aber nur die Zusatzbatterie, die dann mit etwa 1V weniger auskommen muss. Je nach Leitungslänge auch noch weniger... hebt man die Spannung an der Lima an bekommt die Starterbatt aber Überspannung...

Elektrik

Elektrik und Elektronik der IFA Nutzfahrzeuge.