IFA LKW W50 6x6 - Unterlagen oder Berichte vom Protypen

  • Moin Moin

    Mich interessiert das Thema auch schon länger, und die Geschichte mit dem Bierlaster ( Wernersgrüner ).

    Ich war 2017 zum Treffen in Ludwigsfelde und in der großen Ausstellungshalle waren der Herr Dr. Franke und noch ein etwas kleinerer Herr ,der Name ist weg ( ich werd alt ).

    Als ich sie darauf Ansprach, haben sie mir einstimmig erzählt, das im Musterbau insgesamt 5 Armeefahrzeuge entstanden sind. Es gab / gibt nur diesen einen W50 6x6 und 4 Funktionsmuster mit dem 6400 er Fahrerhaus. Die beiden letzten ( F 304 / 306 ) sind gleich zur NVA zur Gruppenerprobung und dort 1982 auch verschrottet worden.

    Die beiden anderen ( F 301 und 302 ), in Ludwigsfelde, hatten neuentwickelte Vorgelegeachsen, die massiver und stärker waren als die vom W50.

    Der F 301 ist 1979 auf das Volvo Fahrerhaus und 1980 auf die neu entwickelten Planetenachsen umgebaut worden. Der F 302 wurde zwischenzeitlich zum F 303 ( MTW zur Sattelzugmaschine und 1980 dann auch auf Planetenachsen umgebaut.

    Als der, jetzt, LuVo 6x6 in einer Scheune bei Horstwalde ( so die Aussage der beiden Herren ) vor der Verschrottung versteckt wurde, lag auf der Pritsche der Achssatz der Vorgelegeachsen und so ist er auch in Cottbus angekommen.

    Ich war, einiger Zeit ,in Cottbus um mir den W50 Dreiachser Mal anzusehen. Das hat man mir auch gewährt und beim Gespräch mit dem Mitarbeiter dort erzählte er mir, das der Achssatz Mal einzeln verkauft worden sei. Ob der dann gleich an den Herrn " Thomas " ( ist jetzt so nicht böse gemeint, Künstlername aus eBay Kleinanzeigen ) aus Fehrbellin kann ich nicht sagen, aber der kleinere der beiden Herren aus Ludwigsfelde. War seiner Aussage nach im Frühjahr 2017 dort und wollte den Achssatz für das Museum zurück kaufen, was ihm nicht gelang. Danach stand es dann für 25.000 Euro im Netz.

    Einen L60 6x6 in der Optik wie wir sie kennen hat es in Ludwigsfelde nie gegeben und schon gar nicht mit Vorgelegeachsen. Der Bierlaster ist ein zerlegter 4x4 bei dem der, oder einer der Vorbesitzer versucht hat billig ein " besonders " Reisemobil zu bauen.

    Vor zwei Jahren, am Lagerfeuer, hat mir , über dieses Thema, ein Bekannter, L 60 Fahrer aus der Nähe von Malchow, erzählt , das er in einer Werkstatt einen Achssatz 6x6 hat liegen.

    Bei wem wollte er mir aber nicht sagen, konnte also nicht nachprüfen, der Vollständigkeit halber, es kann sein das der zweite ausgebaute Achssatz ( F 302/303 ) vielleicht auch überlebt hat. Vielleicht wissen die Nordlichter da mehr darüber.

    Das ist das was ich mir erarbeitet habe, vielleicht kann jemand noch was dazutun.

    Schönen Abend noch

    Gruß sven

  • Wer hat der hat.:) Schönes Fahrzeug, (y)leider fehlte auch für diese Entwicklung das nötige Geld, wie in vielen anderen Sachen auch. Nicht umsonst kam der L60 gleich mit Allrad auf die Welt, er wurde halt im Irak-Krieg mit Kusshand genommen und landete nicht selten mit einem Treffer in der Wüste. Ich habe mich damals mit Entwicklern auf der Landwirtschaftsmesse in Markleeberg unterhalten. Wieso weshalb der Motor im Stand so stark qualmte und warum die ersten schon gleich mit Allrad waren ohne die Fahrzeuge ausgiebig zu testen, wie es eigentlich üblich war. Sie bestätigten mir das keine Zeit war, die Fahrzeuge waren gefragt und sollten Devisen einspielen. Nicht umsonst gab es kurz vor der Wende so eine Schwemme von Sandfarbenden W50 und L60 in vielen Betrieben. Ich glaube wir hatten damals auch über 10 Stück innerhalb eines Jahres bekommen. Der letzte neue war von 1980 und der einzige neue in unserem Betrieb. 1988 ging es dann los mit der Massenlieferung die uns natürlich sehr freute, leider war das Ende, was wir da noch nicht ahnten schon in Sicht.

  • Was ich immer nicht verstehe, es gab ja so viele gute Entwicklungen und Prototypen, die alle Devisen gebracht hätten, man nehme nur das starke Interesse an dem Achsherstellungsverfahren (Aufsprengen) des Achsgehäuses, war damal weltweit das einzig bekannte derartige Verfahren und selbst die USA war daran interessiert. Aber im Endeffekt wurde nur der IFA LKW L60 speziell für den Export gebaut. Alle anderen Inovationen und mögliche Devisenbringer (CRD-Motor) usw. wurden nicht gebaut?

  • Guten Abend.
    hab ganz vergessen mal was zu schreiben, aber eigentlich nichts neues . Der 6x6 ist fertig der fertige 6vd stehtbereit. Im dezember hab ich 4 wochen zeit. Dann passiert das unfassbare.

    Hallo und ganz großen Respekt , schönes Auto geworden!!! Und das du uns hier nicht ganz vergessen hast und uns doch noch paar schöne Bilder zukommen lässt! Auf alle Fälle weiter viel Erfolg bei der Fertigstellung und viel Spaß bei den ersten Fahrkilometern!! Ist der Stand noch wie damals , das er bereits verkauft ist oder wirst du das Auto doch behalten ? Grüße Thomas

  • Was ich immer nicht verstehe, es gab ja so viele gute Entwicklungen und Prototypen, die alle Devisen gebracht hätten, man nehme nur das starke Interesse an dem Achsherstellungsverfahren (Aufsprengen) des Achsgehäuses, war damal weltweit das einzig bekannte derartige Verfahren und selbst die USA war daran interessiert. Aber im Endeffekt wurde nur der IFA LKW L60 speziell für den Export gebaut. Alle anderen Inovationen und mögliche Devisenbringer (CRD-Motor) usw. wurden nicht gebaut?

    Jo Renato im Nachhinein immer schwer zu verstehen. Aber viele Entwicklungen waren ihrer Zeit voraus, und durch die Planwirtschaft wurde ständig von oben hinein geredet. Man konnte nicht so wie man wollte . Und dann die ständige Materialknappheit , die Ende der 80iger Jahre auch immer schlimmer wurde. Es hat ja gerade so gereicht, den Laden DDR am Laufen zu halten. Wenn man in größeren Stil exportieren will, da muß man dann auch liefern. Und so kam es, wie es (leider) kommen musste. Grüße Thomas