Motor 6VD 14,5/12

  • Moin Moin !


    Wir haben hier ein Stromaggregat mit dem Motor, der auch im L60 verbaut worden ist. Wir wollen das Stromaggregat mit PÖL oder auch Palmkernöl betreiben. Ich habe gelesen, dass es unterschiedliche Kolbentypen für den Motor gibt. Ist es besser, bei Palmkernöl oder auch PÖL andere Kolben einzubauen, oder können auch die normalen Kolben für Dieselbetrieb drin bleiben?


    Viele Grüße
    Torsten

  • Bei dem Motor im L60 handelt es sich um den 6VD 13,5/12 SRF, wenn ich mich recht entsinne...Dieses ist etwas anderes aufgebaut, als der W50 Motor (4VD 14,5/12). Damit habe ich mich aber noch nicht weiter beschäftigt.


    Der 6VD 14,5/12 SRW ist definitiv der große Bruder des W50-Motors.
    Er wurde zum Beispiel im ADK-125 verbaut.
    Da beim Einsatz von PÖL im W50 keine Änderungen am Motor direkt vorgenommen werden, denke ich, dass es auch bei diesem Motor nicht nötig ist.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von CaMi ()

  • Ist das absolut richtig was CaMi schreib. Beim Einsatz von PÖL müssen keine Änderungen am Motor vorgenommen werden. Aber was ist wichtig das ist immer vor dem einstelung Stromaggregat überschalten an Normale Diesel Kraftstof. Ich habe Gekauft einen Stromaggregat 75 Kva mit Tatra 928 Motor und mit 30 Betriebstunden und ich müsste ganze Kraftstoffanlage erneuen ( Tank,Kraftstoffilter,Einspritzpumpe,Düse) weil es war alles total Fest eingeklebt nach langem stillstand. Vorbesitzer möchen etwas sparen und am ende war es teuer und dann ich kann deiser Stromaggregat billig kaufen. Ich kaufe nur Diesel weil ich möchte keine Probleme haben und bei uns kostet 0.98 cent.


    Viele Grüsse
    Jirka

  • Moin Moin !


    Ja, ich habe noch einmal nachgeschaut. Es ist der Motor mit den 2 Zylinderblöcken a 3 Zylinder. Somit muss es wohl der 14,5/12 sein. Da wir bei unserem Vorhaben auf geringen Verbrauch achten müssen, ist es wohl ganz gut, wenn die Einspritzpumpe noch einmal auf den Nennbetrieb richtig eingestellt wird. Kann so etwas der Bosch-Dienst machen, oder wer ist auf diese Motoren spezialisiert ?


    Viele Grüße
    Torsten

  • Moin moin,


    der bosch-dienst wird in Eurer Ecke die Motoren eher nicht kennen. Wenn es da keine altengedienten diselmotorenschlosser gibt, kann es schwierig sein.
    Eventuell auf dem Land in einer Traktorenwerkstatt einen Schlosser finden, der sich an die Motoren rantraut. Oder einen finden, der früher mit den Motoren viel zu tun hatte. davon haben sich ja einige in der ganzen Republik verteilt. Hergestelle wurdne die Motoren im dieselmotorenwerk Schönebeck bei Magdeburg. Ich weiß aber nicth ob es da noch Ansprechpartner gibt.
    ansonten hat der motor wohl die gleichen Kolben wie der W 50, die Einstellwerte ähneln dann wahrscheinlich auch denen des W 50.

    Gewinne Zeit durch vorher Nachdenken.
    lura

  • Allzu viel gibts bei diesem Motor auch nicht einzustellen.


    der Düsenöffnungdruck liegt bei 175 + 10 kp/cm²


    Und der Förderbeginn mit automatischem Spritzversteller bei 24+/-1° KW.v.OT oder ohne Spritzversteller 26+/-1°KW.v.OT


    Wenn das Magnetventil dichthält und der Motor nicht großartig qualmt, sollte es schon passen mit dem Verbrauch.

  • moin,



    Zitat

    Original von tradeke
    Moin Moin !


    Wir haben hier ein Stromaggregat mit dem Motor, der auch im L60 verbaut worden ist. Wir wollen das Stromaggregat mit PÖL oder auch Palmkernöl betreiben. Ich habe gelesen, dass es unterschiedliche Kolbentypen für den Motor gibt. Ist es besser, bei Palmkernöl oder auch PÖL andere Kolben einzubauen, oder können auch die normalen Kolben für Dieselbetrieb drin bleiben?


    Viele Grüße
    Torsten



    grundsätzlich ist es problemlos möglich den betrieb von motoren von diesel auf alternative kraftstoffe umzustellen. gerade bei den "älteren" motoren die nach dem wirkprinzip des neben- bzw. vorkammerbrennverfahrens arbeiten ist dies problemlos möglich. jedoch sollte einige grundsätze beachtet werden, da sich pflanzenöl in seinen eigenschaften von diesel unterscheidet. die viskosität ist bei pflanzenöl wesentlich höher. somit wird gerade bei niedrigeren temperaturen das pump- und vorallem das einspritzverhalten schlechter. abhilfe kann eine kraftstoffvorwärmung schaffen. dies kann elektrisch oder mit der motorabwärme realisiert werden. pflanzenöl hat die unangenehme eigenschaft wesentlich schneller in das motoröl eingetragen zu werden. die schmierfähigkeit des motoröls wird dadurch eintretende polymerisationsvorgänge drastisch gemindern. eine halbierung der wechselintervalle ist zu empfehlen. ein ganz besonders wichtiger und oft unterschätzter punkt ist die qualität des eingesetzten pflanzenöles. in den meisten fällen kommt rapsöl zum einsatz. dieses sollte jedoch die mindestanforderungen nach E DIN 51605 zwingend erfüllen. rapsöl aus zentralen ölgewinnungsanlagen erfüllen i.d.R. diese anforderungen. bei dezentralen anlagen ist das einhalten der norm schwieriger zu realisieren, aber nicht gänzlich unmöglich, vorausgesetzt das management stimmt. wichtig ist, das keine kupfer oder kupferhaltigen legierungen (messing) im tank des öles verbaut werden.
    erfahrungen aus der praxis haben gezeigt, daß bei motoren aus schönebeck probleme mit der einspritzpumpe auftreten können. dies ist der fall wenn diese den nötigen einspritzdrücke nicht mehr erreicht und die einspritzgeometrie nicht optimal ist. die betreffenden pumpen waren jedoch wohl schon älter und scheinbar verschlissen. sonst liefen diese motoren recht zuverlässig mit pflanzenölkraftstoffen. grundsätzlich sind keine anpassungen nötig, aber modifizierungen sollte durchgeführt werden. die querschnitte der kraftstoffleitungen und die kraftstoffilter sollten z.b. größer dimensioniert werden,...
    weiter ist es ohne weiteres möglich ein beide krafststoffe einzusetzen. dabei wird der motor mit dieselkraftstoff gestarten und gefahren, bis der motor warm ist. dann wird auf pflanzenölkraftstoff umgestellt. bevor die arbeit/ fahrt,... beendet wird sollte rechtzeitig wieder auf diesel umgestellt werden. dabei ist darauf zu achten, daß das im kraftstoffsysteme befindliche pflanzenöl vollständig verbraucht ist und sich stattdessen diesel darin befindet. also wirklich nicht erst vor dem hineinfahren in die fahrzeughalle umstellen. in diesem fall wird der eigentliche dieseltank mit pflanzenöl gefüllt und die dieselversorgung über einen recht kleinen zusätzlichen tank gewährleistet.
    es ist auch möglich rapsölmischkraftstoffe einzusetzen. dabei werden diesel und pflanzenöl während des tankenes gemischt, oder als gemisch getankt. ein mischverhältnis von 1/3 pflanzenöl und 2/3 dieselkraftstoff ist realisierbar. aber wie gereits erwähnt, ist beim einsatz von pflanzenölkraftstoffen das ölwechselintervall anzupassen.