Hallo,
bei meinem waren die Bremszylinder nach langer Standzeit undicht. Ein alter Mann gab mir den Tip einfach mal ins Luch zu fahren und kräftig bremsen. Öl nach kippen. Das habe ich zwei mal gemacht und die beiden Zylinder rechts habe ich heute noch nicht gewechselt. Es musste nur der Rost rausgedrückt werden.
Auf jeden Fall viel Glück
Nabend,
meine ganz persönliche Meinung entspricht überhaupt nicht diesem Tipp, ebenso wenig meine persönlichen Erfahrungen. Ich möchte auch nicht, daß irgend jemand diesen Tipp nachahmtAnbei ein paar Gedanken dazu von mir, auch wenn es Oberlehrerhaft klingen mag, aber es geht dabei nicht nur um dein Leben (mit dem du natürlich machen kannst, was du möchtest), sondern es geht auch um alle anderen Verkehrsteilnehmer.
Erstmal ist die Bremse kein Spielzeug, dann ist der Verkehr im Gegensatz zu früher viel dichter geworden, die Technik der Bremsanlagen ist viel weiter inzwischen usw. . Ganz ehrlich, ich möchte nicht dein Gesicht sehen, wenn die Bremse plötzlich nicht das tut, wie sie es sollte und ich möchte auch nicht in der Nähe von solchen Fahrzeugen sein, wo einfach geschludert wird, wegen ein paar Stunden Arbeit und 50 Euro Materialeinsatz. Für meinen Verstand kann ich solche Aussagen einfach nicht nachvollziehen.
Dein alter Mann hat auch nicht recht, weil der Rost nicht raus gedrückt wird, sondern nur ein paar Millimeter weiter und wenn du Glück hast, klemmt der / die Kolben dann und die Bremse wird heiss oder die Kolben bewegen sich dann irgendwann überhaupt nicht mehr. Wenn du Bremsflüssigkeit nachfüllen mußtest, nach dieser "Rost befreienden Mehode", dann sind die Manschetten in den RBZ hinüber und die Staubschutzmanschetten an selbigen noch heil, aber angewachsen, wenn du keinen feuchten Fleck in der Felge oder am Bremsankerblech hast. Gehen die Staubschutzmanschetten dann aber auch kaputt, hast du die Bremsflüssigkeit schön verteilt in der Felge und den Bremsbacken. So wird der Schaden noch größer und kostenintensiver und ich kann dich zum Wohle aller nur bitten, repariere diesen Murks und zwar vernünftig.
Der Tipp mag vielleicht beim alten Mann auf dem Acker mit Anhänger funktioniert haben, aber nicht in der Realität heutzutage.
Ich schreibe das Ganze nicht ohne Grund, da mir zu Ostzeiten auch schon die Bremse am Fahrmischer ausgefallen ist und ich richtig große Augen bekommen habe, trotz Schrittgeschwindigkeit auf der Baustelle. Da wird einem ganz anders und der Sandhaufen hat uns dann gerettet.
Du kannst jede Trommelbremse nehmen von früher, ob Barkas, Wartburg, F9, F8, Framo, S4000 usw., die bedürfen nunmal etwas mehr Pflege und Wartung, der Nachteil ist ein höherer Arbeitsaufwand wie an ner Scheibenbremse, weil es nicht von aussen sehen kannst, wie der RBZ oder die Bremsbacken wirklich vom Zustand her sind. Anders herum gefragt, kippst du in deinen PKW auch einfach Bremsflüssigkeit nach, wenn der Behälter plötzlich nur noch halb voll oder leer ist oder forschst du zuerst nach der Ursache?
Nach der Wende hat der TÜV noch etwas Gutes getan und die Bremsflüssigkeit auf den Wassergehalt getestet. Inzwischen kenne ich das seit 20 Jahren nicht mehr bei ner Hauptuntersuchung und die Leute wundern sich dann nur, wenn sie bei ner Vollbremsung plötzlich ins Leere treten, weil sich Wasserdampf gebildet hat, durch die Erhitzung beim Bremsen. Viele vergessen nämlich, daß normale DOT4 Bremsflüssigkeit je nach Hersteller entweder nach einem oder spätestens 2 Jahren gewechselt werden muß. Das gilt auch für unsere alte Osttechnik noch. Rost entsteht nämlich nur da, wo Wasser ist und das kommt nicht von aussen in die RBZ.
Vielleicht hab ich etwas zum nachdenken anregen können, auch wenn's etwas schroff geschrieben sein mag für den Einen oder Anderen.
In diesem Sinne, immer gut Brems...
maffi