Beiträge von Crazy_AT

    @ ADK-Fahrer
    Das "Wir", wenn es um Deutschland, seinen Wohlstand, seine Erfolge geht, ist differenziert zu betrachten.
    Zum Beispiel: Die Milliarden, die nach Griechenland geflossen sind, bezahlen "wir" Deutschen. Das sind in diesem Fall wir Steuerzahler.
    Nachdem das Geld in Griechenland angekommen war, hat Griechenland für den größten Teil davon Waffen gekauft. Und zwar bei "uns" Deutschen. Das Geld haben also immer noch "wir"?
    Nein, es ist bei denen gelandet, die schon unheimlich viel davon haben und trotzdem nicht genug kriegen.
    Diese Unterscheidung ist nicht ganz einfach für andere Leute. Zumal ja auch noch ein kleiner Teil des Geldes doch den Weg zu "uns" kleinen Leuten findet. In Form von Lohn z.B.
    Und wer schlägt vor, dass Griechenland noch mehr Geld bekommen soll? "Wir" Deutschen, natürlich wieder mal nicht "wir" kleinen Leute, sondern "wir" in Form unserer Regierung.
    Wer ist "Wir"?


    Zurück zur Flaggenfrage.
    Ich flagge nicht. Nicht am 3., nicht am 7.
    Ich war damals ( 1989 ) gegen die Wende. Ich hab an die DDR geglaubt, an die Versprechen. Ich hatte Angst, meine Heimat zu verlieren...
    Und genauso ist es gekommen.
    Ich mag Deutschland nicht, weil ich nicht zu dem "Wir" gehören möchte, das bei der Wiedervereinigung gesiegt hat.
    "Die DDR" will ich aber auch nicht zurück, weil es eben nicht zu der Erneuerung gekommen ist, die notwendig war.
    Ich hab mich früher praktisch überhaupt nicht für Politik, Geschichte u.ä. interessiert und es hat einige Jahre gedauert, das alles nachzuholen und zu den Erkenntnissen zu kommen. Heute hab ich einigen Grund zu der Behauptung, dass ich als nicht gebürtiger BRD-Bürger das System in der BRD besser verstehe, als die meisten, die von Geburt an in der BRD gelebt haben.
    Ich hab diese Diskussion schon einige Male geführt. Hier in diesem Forum hab ich das Gefühl, verstanden worden zu sein.
    In anderen Foren war es üblich, nachdem keine Argumente mehr da waren, persönliche Angriffe unterhalb der Gürtellinie zu führen, wilde Beschimpfungen auszupacken oder alles anzuzweifeln, was ich vorgebracht habe (und natürlich alles unbesehen zu glauben, was mir widersprach).

    @ ADK-Fahrer
    Eine Politikerin, die die Wahrheit sagt? Das wäre ja mal ein schwarzer Schimmel! :D
    Zu sagen, dass es keine Unterlagen gibt und überhaupt niemand irgendetwas weiß, ist ein recht billiger Trick. Viele fragen dann nicht mehr weiter. Dummerweise gibt es darüber Unterlagen...
    Ganze Bücher voll mit Quellen darüber: Hier z.B.
    Ich könnte mehrere Politiker mit den Büchern totwerfen, soviele gibts davon. Geschrieben von Doktoren, Professoren usw. (die ihre Doktorarbeiten noch selbst geschrieben haben...).
    Zu den Zahlungen des ersten Weltkriegs und Zahlungen an Israel usw. kann ich nur mit "ich glaube" antworten. In der Richtung hab ich mich bisher nicht informiert. Aber was denkst du, was in der BRD geschrieen worden wäre, wenn sich die DDR einseitig gedrückt hätte?
    Die DDR hatte 89 Schulden von 22 oder 27 Milliarden DM (müsste ich nachlesen, so ungefähr stimmts). Bei der BRD. Hätte ich vorhin mit erwähnen sollen. Ein großer Teil davon wurde als Kredite an andere Ostblockstaaten weitergereicht. Kosteten also kein Geld, sondern brachten sogar Geld ein (der Zinssatz war logischerweise nicht derselbe...). Da die Währung der DDR nicht konvertibel war, brauchte die DDR ohnehin internationales Geld für den internationalen Handel. Und ja, es war nicht alles eitel Sonnenschein, es wurde noch etwas mehr Geld aus dem Westen benötigt. Wobei die Summe mit Absicht in einer Höhe gehalten wurde, die man im Zweifelsfall sofort hätte zurückzahlen können. Ich erinnere mich an Diskussionen im Bundestag (kam im Westfernsehen, hab ich verbotenerweise gesehen), in denen darüber diskustiert wurde, der DDR mehr Kredite zu geben und sie dann damit zu erpressen. Nicht vergessen, DDR und BRD waren Feinde!
    In den heutigen Medienberichten wird ein Schuldenberg von 85 Milliarden DM erwähnt. Dabei werden Schulden mitgerechnet, die die Betriebe der DDR bei der Staatsbank der DDR hatten. Das ist ungefähr so, als wenn eine meiner Hosentaschen Schulden bei der anderen hätte.
    Die Mauer? Die sollte die Bürger der DDR an der Flucht in den Westen hindern. Richtig. Sonst wäre die Wirtschaft der DDR komplett den Bach runter gegangen.
    Und wieso wollten die fliehen? Wegen der "Freiheit"? Das waren Wirtschaftflüchtlinge, genau wie heute die ganzen "Asylbewerber". Was würdest du machen, wenn hier nur schwere Arbeit auf dich warten würde und nur ein Versprechen im Raum stünde, dass es deinen Kindern irgendwann mal besser gehen könnte? Und wenn du selbst an dieses Versprechen nicht glaubst?
    Beim Arbeiteraufstand ging es z.B. um dieses Thema. Es wurde eine Erhöhung der Arbeitsnormen gefordert (aus heutiger Sicht keinesfalls Sklaventreiberei, sondern nur Anpassung an veränderte Arbeitsweisen) und die Arbeiter haben gemault und gemeckert. (Das machen wir heute noch so.) Dann wurde das Ganze von der SU und den westlichen Medien angeheizt. Hier z.B. nachzulesen.


    Hab gerade noch dein anderes Posting gelesen. Europa "hasst" uns nicht wegen des Wohlstands, sondern weil wir ihn auf Kosten von Europa erhandelt haben.

    @ Claudiundmattes
    Die Wende wurde schon von "den" Ostdeutschen (jedenfalls einer relativ kleinen Gruppe) eingeleitet. Nur, wohin sich soetwas entwickelt, wenn es erstmal losläuft, wissen die "Anschieber" eigentlich nie. Sieht dann so ähnlich aus, wie beim Käserennen. Und wenn sich noch jemand einmischt, der nicht eingeplant war...
    Die Geschichte der Wende kann man recht gut mit dem aktuellen Werbespot einer Supermarktkette vergleichen.
    Wer ihn nicht gesehen hat: Eine Banane möchte gern raus aus ihrer Schale, sie möchte "frei" sein. Dann folgen diverse Szenen mit zerstückelten Bananen, bis schließlich eine für ein Kleinkind zermatscht wird. Und die Banane sagt, sie wollte "frei" sein und nicht "Brei"...

    Um die Reparationen mal aufzupicken:
    Die Reparationskosten der Siegermächte wurden damals ihren jeweiligen Besatzungszonen auferlegt. Die SU sollte ihre Zahlungen also aus dem Ostteil bekommen, die anderen drei Sieger aus jeweils ihren Teilen. Diese drei Westteile wurden dann ja zusammengelegt.
    Nachdem der westliche Teil/die BRD ca. 5% ihrer Reparationen bezahlt hatten, haben die westlichen Siegermächte abgewinkt und auf den Rest verzichtet. Sie brauchten ein starkes Westdeutschland für ein tolle Propaganda gegenüber der SU und ihrem DDR-Anhängsel. Im Gegenteil wurde sogar noch Geld in den Westteil hineingepumpt: der Marshallplan.
    Die SU hat ihrerseits keineswegs auf irgendwelche Zahlungen verzichtet. Nach der Wende wurde mal nachgerechnet und es stellte sich heraus, dass im Gegenteil sogar ca. das Eineinhalbfache gezahlt wurde. Entweder hat damals niemand nachgerechnet oder es hat sich niemand getraut, dem "großen Bruder" das auch zu sagen.
    Wenn man die Summe auf die Währungswerte von 89 hinrechnet, hat die DDR über 700 Milliarden-DM bezahlt. Die BRD hat nur einen Bruchteil dessen bezahlt und dazu ca. 750 Milliarden $ Schulden gemacht. Stand 89. Der $ war damals zwischen 1,5 und 1,8 DM wert.
    Wer hat besser gewirtschaftet?
    Dazu muss man die Ausgangssituation sehen:
    Was existierte im Ostteil vor dem Krieg?
    Landwirtschaft, Wald und viel Nichts. Zum Beispiel hatte der Ostteil auch keinen Überseehafen. Die landwirtschaftlichen Erzeugnisse (Flachs z.B. für Kleidung) wurden in den westlichen Fabriken weiterverarbeitet. Magdeburg hatte einen kleinen Industriegürtel, Berlin einen etwas größeren. Im Gebiet von Dresden, Halle, Leipzig gab es ein Miniatur-Ruhrgebiet.
    Das alles wurde sehr systematisch zerbombt. Vielleicht durfte es den Russen nicht in die Hände fallen.
    Dann bauten die Russen ganze Fabriken (falls sie noch nicht kaputt waren) ab und bei sich wieder auf. Bis sie dann merkten, dass der Rest keinen überlebensfähigen Staat mehr ergeben würden und veränderten ihre Strategie zur Abschöpfung von Erzeugnissen.
    Kredite oder Aufbau gab es nicht von seiten der SU.
    Alles eigene Arbeit der DDR.
    Wer hat besser gewirtschaftet?


    Die Planwirtschaft wird immer verteufelt. Aber sie ist ein mächtiges Werkzeug. Sie hat den kompletten Aufbau zu einer ernstzunehmenden Industrienation und die Bezahlungen der Reparationen ermöglicht.
    Sie hat auch einen Nachteil, den man nicht ignorieren darf: sie ist unflexibel. Ich denke, eine Mischung wäre nahe am Ideal.


    Ist es ein Fehler darauf stolz zu sein?


    Ich will nicht die DDR zurückhaben. Am Anfang der Wende ging es z.B. auch gar nicht um die Wiedervereinigung oder die D-Mark. Diese Forderungen kamen erst hinzu, als der Westen sich einmischte. In alten Reportagen ist der Verlauf und die Veränderung der Ziele sehr deutlich zu sehen. Es ging eigentlich um eine Erneuerung der DDR.
    Und heute sollte es eigentlich darum gehen, die BRD auch mal zu erneuern. Denn die hat sich seit der Wiedervereinigung zurückentwickelt. Durch die Konkurrenz im Osten musste die BRD bis zum Ende der 80er auch sehr sozial sein. Jetzt wird versucht, das alles wieder zurückzunehmen.


    Das schwenken der alten Fahnen ist darauf zurückzuführen, dass bei der Wiedervereinigung eben nicht die besten Seiten beider Systeme zusammengeführt wurden, sondern wir hier im Osten einfach annektiert wurden.


    Und im Übrigen gilt selbstverständlich:"Früher war alles besser!"
    Das haben übrigens schon die allerersten Bakterien oder Schleimviecher im Universum gesagt, ein paar Sekunden, nachdem sie entstanden waren... :D

    Innen ist alles wie im normalen W50. Nur der Motortunnel hat hinten an der Rückwand einen trapezförmigen Rahmen. Wir haben ja kurzerhand das komplette Armaturenbrett und die Motorabdeckung aus meinem alten Häuschen ausgebaut und im neuen direkt wieder eingebaut. Bei einigen Schrauben musste man zwar ziehen und drücken, aber es ging.
    Das neue Haus besteht aber aus erheblich weniger Spachtelmasse (nämlich nix davon!) als das alte! :D

    Wer weiß? Ich kenn nur zwei mit diesem Fahrerhaus. Meinen (dessen Fahrerhaus ja erst bei Maffi und dann bei André stand) und diesen militärgrünen mit dem zusätzlichen Kühlergrill. Können nicht sehr viele davon hergestellt worden sein.
    Irgendjemand wollte mir schon erzählen, dass da nur die Kotflügel umgeschweißt worden wären, aber dann wären die Luftlöcher vorne nicht nötig gewesen. Außerdem hatte ja das gesamte Fahrerhaus noch (großteils) den Originallack drauf. Da war nichts umgeschweißt worden.

    Mir wurde gesagt, direkt aufs Blech gehört Isolatorgedöns, damit sich kein Kondenswasser am Blech bildet. Und darauf dann Gummigranulatmatten. Hört sich für mich plausibel an. Die Türen hab ich bereits mit Isolatormatten ausgeklebt, die klingen nicht mehr nach Blech. Für Granulatmatten ist allerdings kein Platz mehr da drin. Bei der Motorabdeckung mach ich es vielleicht andersrum, da ist ja kaum mit Kondenswasser zu rechnen.
    Bei dem Bitumenzeug bin ich skeptisch, das löst sich evtl. oder wird spröde und bricht. Das hab ich in der Motorabdeckung meines Mercedesbusses verwendet, aber wirklich zufrieden bin ich damit nicht.