Hallo IFA-Freunde,
ich habe im vergangenen Sommer die Möglichkeit nebenberuflich bei der "LPG" u.a. mit dem W50 Ernte einzufahren. Das war eine tolle Sache und deshalb will ich euch hier kurz an meinen Erfahrungen teilhaben lassen.
Natürlich sind auch einige Bilder entstanden.
Wie ich dazu kam?
da schaust bei der Getreideannahmestelle vorbei, siehst zwischen der vielen neuen Technik noch einen schönen W50 Hängerzug. Kurz beim Fahrer mal angefragt, ob die Aushilfen brauchen: KLar suchen wir Fahrer!!
Seinen Chef angerufen: Nö zur Zeit brauchen wir niemand... Naja darauf hin hab ich das erstmal wieder abgehakt und dann klingelt ne Woche später freitags 11Uhr das Telefon: hast am Wochenende Zeit und kannst nachher um 3 zur Einweisung kommen? LOGO!!! Es stellte sich dann heraus, dass ich eine Tour einen Beifahrer hatte und dann bis 23Uhr alleine Zug um Zug Raps angefahren habe... vom feinsten! Wobei gesagt sei, das der Kollege mir wirklich jeden Trick und Kniff verraten hat, guter Mann! Es war auf jeden Fall hilfreich, dass ich schon Fahrerfahrung hatte.
Nach dem Raps gings dann zum Weizen. Es waren laut Thermometer immer so 38 Grad im Fahrerhaus... wie im Urlaub...
Die Maschine lief gut, ohne Dauerlüfter wäre es sicher nichts geworden. An sich hatte ich immer so 11 - 15 to Zuladung. Die Traktoren mit 2 Hw80 haben zwar mehr geladen, aber wichtig war, dass die teilweise 4 Drescher nicht zum stehen kommen. Ist ja auch keine Kunst mit über 200PS zwei Hänger zu ziehen ... Je nach Entfernung hab ich auf der Leer-Tour dann immer wieder aufgeholt.
Nach dem Getreide ging es dann ans Maishäckseln, was dann schon anders läuft. Sprich man kommt quasi nie zum Stillstand, keine Wartezeit am Häcksler oder beim Entladen. Da rollt es durchgängig, was schon anstegend ist. Man muss ja auch konzentriert neben dem Häcksler herfahren, Zugmaschine ist ok, aber den Hänger dann daneben laufen lassen... war echt super!!
Parallel wurden Kartoffeln gerodet und mit 2 Traktoren mit je 2 umgebauten HW80 abgefahren. Bei einen Feld war die Entfernung zu groß und ich sollte quasi als Zwischenfahrer mit dem umgebauten W50 plus Anhänger einspringen, damit der Roder nicht steht.
Mit "umgebaut" meine ich die LAdefläche, diese ist dann nur eine Platte auf der die codierten Großbehälter vom Kartoffellagerhaus arretiert und nach dem Wiegen getauscht werden.
Ich habe jeweils paar Bilder angehängt.
Mein Fazit: Es war eine sehr schöne Erfahrung. Die Technik hat gut durchgehalten. Bin 5 verschiedene W50 (Baujahr 75 bis 90) gefahren. Jeder hatte seine Eigenheiten, der eine lies sich schöner Schalten der andere schlechter... der zog besser der andere schlechter. Bin nie irgendwo stehen geblieben, bis auf einmal im Schlamm, kann passieren. Klar musste ich mal nen Tropfen Öl oder nen Schluck Wasser auffüllen, aber das ist zu einen der Laufleistungen der Maschinen und zum anderen dem Umstand, dass diese nicht personengebundenen, "nur" noch Reserve sind und nur zu Stoßzeiten/bei Traktorenmangel eingesetzt werden.
Meine Erfahrung hat gezeigt, dass der W50 zuverlässig ist und für seine Verhältnisse Großes leistet. Ein Vergleich mit aktuellen LKW oder Zugmaschinen und deren Transportleisutng macht keinen Sinn.
Man muss halt entsprechend fahren und keine neuen Rekorde aufstellen wollen, dann halten die Maschinen auch durch. Dies haben mir auch langjährige Fahrer bestätigt.
Sollte ich aus der Sicht der Landwirte irgendwelchen fachlichen Stuß oben aufgeführt haben, bitte entschuldigt, bin kein Fachmann
Ich hoffe meine Ausführungen gefallen Euch und freue mich auf paar Kommentare und natürlich Eure Erfahrungen!!
Bis dahin
schorschi