Moin, Lars,
ich habe die AM15+ und nicht die AM15. Das sind etwas andere Reifen. Ich weiß aber nicht, wo der Unterschied liegt und ob der merkbar ist.
Wie Du richtig sagst, haben die Reifen ein Winter-Symbol, was jetzt ja Pflicht ist. Das war für mich auch wichtig.
Nach meiner Erfahrung gehe ich jetzt davon aus, dass die Baustellenreifen den Ballonreifen in allen Belangen technisch und praktisch überlegen sind, außer im Schlamm. Da sollten die Balloner und 14.5er MPTs besser sein, da sie mehr Profiltiefe haben. Das ist für mich aber egal, da ich nicht gerne im Schlamm fahre. Ich will Sand.
Aber alle, die viel im Schlamm spielen oder hauptsächlich auf dem Acker herumfahren, sollten bei den Ballonreifen bleiben.
Beste Grüße,
Lew
Beiträge von el Capitan
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Noch eine Anmerkung zur Zentrierung der Jantsa-Felgen:
Die Felgen haben nur auf einer Seite eine Kugelsenkung für die Limesringe. Somit kann man sie auf der Vorderachse einfach damit zentrieren. Auf der Hinterachse werden sie (ausreichend, finde ich) mittenzentriert!Ich wollte eigentlich eine Zentrierhilfe für die Felgen an der Hinterache bauen, aber er funktioniert auch so ausreichend genau.
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Aber mit dem richtigen Luftdruck fahren sich die Hankooks perfekt. Ich bin lange durch die Dünen getobt, und es ging genau so gut wie mit den 14.5ern. Die magische Druckgrenze war bei meinen 7,8 Tonnen Gesamtgewicht 1,3 bar. Unter diesem Druck konnte ich auch weiche Hänge hinauf fahren. Über 1,5 bar Reifendruck ging da nichts mehr. Also bin ich einfach mit 1,0 bar herumgedüst und konnte wunderbar über die Dünen schweben.
Test gelungen, ich behalte diese Räder! -
Aber was ist mit dem Sand?
Ich war einige Wochen in der Wüste.
Man kann sich eingraben - wenn man keine Luft aus den Reifen ablässt. -
Nun zu meinen praktischen Erfahrungen:
Die Lautstärke auf der Straße ist deutlich geringer als bei den Ballonreifen oder bei 14.5R20. Die Reifen sind auch bei 85 km/h quasi nicht zu hören. Sehr angenehm!
Das Fahrzeug fühlt sich an, als würde es etwas härter auf der Straße liegen. Das ist ja auch logisch: Zwischen der Felge und der Straße ist weniger Gummi, da die Felge einen größeren Durchmesser hat.
Es stört aber nicht groß. Vielleicht reinige und fette ich die Blattfedern endlich mal, dann sollte das besser werden.
Insgesamt ist das Fahren auf der Straße deutlich besser. Ich bin einige tausend Kilometer runter nach Marseille zur Fähre und zurück gefahren und auch eine Menge in Marokko. Auf Asphalt fährt es sich schöner und leiser als mit den anderen Reifen. -
Zur Zulassung:
Die Eintragung der Reifen selbst war gar kein Problem, aber das Eintragen der Felgen war schwierig.
Ich musste noch das Übersetzungsverhältnis des elektrischen Tachos anpassen. Dafür habe ich auf der Rückseite eine Klappe geöffnet und auf einem Mäuseklavier (Reihe von kleinen Schaltern) herumgespielt, bis die Anzeige der Geschwindigkeit leicht über der per GPS gemessenen lag (10% schneller auf dem Tacho ist erlaubt, andersherum nicht).
Die Felgen wollte mir die Dekra nicht eintragen, da zwar eine Prüfbescheinigung vorliegt, diese entspricht aber nicht den deutschen Normen.
Ich habe eine Weile bei verschiedenen Prüforganisationen herumgefragt. Schlussendlich war der TÜV Nord gewillt. Für den waren die Dokumente ausreichend. Scheinbar haben die andere interne Vorgaben. -
Hallo liebe Gemeinde,
ich habe mir neue Reifen und Felgen für meinen W50 zugelegt und diese Kombination in der Wüste getestet. Mir ist die Geländegängigkeit im Weichsand wichtig. Auch wichtig ist mir die generelle Tauglichkeit für Fernreisen. Meine Erfahrungen will ich hier mit Euch teilen.
Bislang hatte ich 14.5R20 auf Sprengringfelgen. Damit bin ich weit durch Asien gereist und in verschiedene Wüsten gefahren. Das ging sehr gut, die Sandtauglichkeit ist sehr hoch, ich habe mich niemals festgefahren. Die Nachteile sind die schlechte Verfügbarkeit und die Lautstärke beim Fahren auf der Landstraße. Ein Vorteil ist die gute Reparierbarkeit durch die Sprengringfelgen. Die schlechte Verfügbarkeit dieser deutschen Spezialgröße in Russland hat mich extrem genervt. Es hat Wochen gedauert und viel Mühe gekostet, bis ich Ersatz für einen kaputten Reifen bekommen habe.
Nun wollte ich die weltweit deutlich besser verfügbaren Baustellenreifen 385/65R22.5 auf einer 2-monatigen Probetour in der marokkanischen Sahara ausprobieren. Die Frage war: kann ich damit (fast) genau so gut im weichen Sand Dünen hinauf fahren wie mit den alten Rädern?
Reifen: Hankook AM15+ (385/65R22.5)
Felgen: Jantsa 117739 (Einpresstiefe 70)
Ventile: Y-Form MSF 16
Die doppelten Ventile sind großartig. Endlich kann ich die Räder durchtauschen oder ein Ersatzrad anbringen, ohne dass ich mich mit noch innen zeigenden Ventilen auseinandersetzen muss. Warum habe ich mir die nicht schon früher zugelegt?
Zu der Einpresstiefe der Felgen:
Spurweiten mit originaler ET 85: vorne 1700 und hinten 1780.
Mit den IFA-Felgen der Niederdruckbereifung stehen die Räder vorne also 8 Zentimeter enger zusammen als hinten. Das soll vermutlich die Laufruhe auf der Straße verbessern. Das ist aber schlecht für das Fahren im Sand, dort will man, dass die hinteren Räder genau in der Spur der vorderen fahren.
Spurweiten mit ET 70: vorne 1730 und hinten 1750.
Nur noch 2 Zentimeter Unterschied in der Spurweite. Das sollte im Sand besser gehen. Hat es Nachteile auf der Straße? Das gilt es herauszufinden.
22.5er-Felgen gibt es nur einteilig, anders als die 20er Felgen. Trotz großer Spezialhebel schaffe ich es leider nicht alleine einen Reifen auf eine Felge oder herunter zu bekommen. Das ist ein Nachteil für mich. Ich habe Reifenschäden schon mehrfach unterwegs reparieren müssen, und manchmal ist das abnehmen des Reifens von der Felge dafür von Vorteil oder notwendig.
Das Reifenmodell Hankook AM15+ habe ich aus dem Bauch heraus ausgewählt. Es gibt da noch viele andere Marken. Ich habe keine Ahnung, ob diese besser oder schlechter ist als andere. -
Hallo Franz,
das ist ein ganz leidiges Thema mit den neuen Scheibenwischern, die man heute so kaufen kann. Das Klemmen kann nicht funktionieren, ist ein Konstruktionsfehler.
Da hilft nur umkonstruieren. Eine einfache Idee wäre: seitlich durchbohren (Welle und Armbuchse) und einen Splint oder eine Schraube durchstecken.Beste Grüße,
Lew
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Hallo Renato,
danke für Deine Nachfrage in Nordhausen!
Als Anekdote zum Überhitzungsproblem fällt mir noch etwas ein:
Ich hatte insgesamt drei Thermostaten aus DDR-Produktion, die plötzlich ihren Geist aufgegeben haben, und den großen Kühlkreislauf nicht aufgemacht haben.
Mit Thermostat meine ich nicht den elektrischen Schalter, der den Ventilator anschaltet (dessen Ausfallen aber auch zu Überhitzung führt), sondern das mechanische "T-Stück" vor dem Kühler, das ab 80 Grad aufmachen soll, so dass das Kühlwasser durch den Kühler fließt.
Wenn dieser Thermostat nicht aufmacht, kocht am Berg plötzlich das Kühlwasser.
Da ich drei kaputte hatte, vermute ich, dass viele thermische Probleme auch auf dieses Bauteil zurückzuführen waren, und nicht auf die Kopfdichtung.Beste Grüße,
Lew
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Die Lösung mit dem Ersatzrad ist schon sehr gut gemacht, wie sieht es mit der Kühlung des Motors aus, kommt noch genug Luft an den Motor?
Da war ich mir auch unsicher. Aber ein Deutz-Motor-Experte hat abgewunken und gesagt, da solle ich mir keine Gedanken machen.
Das Einströmen des Fahrtwindes in den Kühlluft-Tunner des Motors wird etwas verringert durch das Ersatzrad. Aber der Fahrtwind ist eh nicht wichtig – wenn die Kühlungsregelung des Motors Luft haben will, dann zieht sie sich welche mit dem großen Ventilator. Auch am Ersatzrad vorbei.
Ich habe vor einigen Wochen eine Temperaturanzeige (also ein Fernthermometer) für den hintersten Zylinderkopf (der am schlechtesten gekühlt wird) angebracht. Diese hat bestätigt: es bleibt auch bei Bergfahrten immer kühl genug.
In der DDR gab es übrigens einen ganz ähnlichen Motor: den 6 VD 14,5/12-1 SRL. So weit ich weiß, wurde der allerdings nicht in LKW verbaut.