Beiträge von el Capitan

    Hallo Leute,


    erstmal vielen Dank für das Lob und die positiven Reaktionen auf unsere Reiseberichte!


    Ja, wiederkehrende Probleme mit der Kopfdichtung wurden durch den Einbau eines Deutz-Motors (BF6L913) beseitigt. Nieder wieder Probleme mit dem Kühlwasser – denn es gibt keines mehr. Der neue Motor macht sich bislang gut.


    Der Aufbau ist mehr als eine Bretterbude. Die Grundlage bildet der Ifa-Personentransport-Koffer. Der ist – so weit ich weiß – so aufgebaut wie der Werkstattkoffer, bloß ohne Außenklappe. Die Pressspan-Platten mit den inneren Pappwaben habe ich entfernt und durch Holz-Fachwerk ersetztet. Neben Dampfsperren, Isolation und Hinterlüftung wurde die Bretterbude dann von innen mit Multiplexplatten versehen und von außen mit Nut- und Feder-Brettern verkleidet. Das Dach hat massive Spanten, auf die in Längsrichtung Bohlen geschraubt sind. Darüber liegt feuerverzinkes Blech als Wetterhaut. Der Koffer sollte also stabiler sein als der verbreitete Werkstattkoffer.


    Zu Deiner Frage, RoWi, was ich alles modifiziert habe: Viel! Zu viel, um das hier alles aufzuzählen. Ich bin ziemlich stolz, dass sich alle meine Umbauten nach 6-monatigem Einsatz ohne ernsthafte Mängel bewährt haben. Es handelt sich ja um einen Prototypen.


    Ich kann mal ein zufällig ausgewähltes Beispiel für einen Umbau geben:

    Beim Bau des Koffers (vor 12 Jahren) habe ich dummerweise nicht an einen Platz für das Ersatzrad gedacht. So musste ich es auf die (in dem Zusammenhang selbst gebaute) Stoßstange setzen. Dabei habe ich auf große Schwingungsfestigkeit geachtet, da die Konstruktion auch langwierige Pistenfahrten überstehen soll. Außerdem möchte ich das Rad dort alleine ohne äußere Hilfsmittel anbringen können – brauche dazu also einen eigenen kleinen Kran. Dazu habe ich einen alten Meiller Hevo 202 Kurbelmechanismus zum Anstecken gekauft und eine Halterung für ein Rohr angebracht. Hier ein 3D-Modell noch mit Ifa-Ballonreifen:




    Das Rad liegt nicht nur auf einer Rahmenverlängerung, sondern wird auch schräg nach hinten gegen den Rahmen abgestützt, damit es nicht schwingen kann:




    Die Platte zur Verschraubung des Rades in höhenverstellbar angebracht, damit sowohl die Ifa-Ballonreifen als auch 14.5R20-Räder an die Halterung passen.


    Wie man an den 3D-Modellen erkennt, mache ich gerne Konstruktionen auf Basis von mit Laser ausgeschnittenen Blechplatten. Das Lasern ist inzwischen sehr billig und spart viel Arbeit.


    Zur Frage nach der Finanzierung einer solchen Reise:

    Wir haben keine Kinder und die letzten Jahre vor der Reise beide in Vollzeit gearbeitet und gespart. Reisen kostet aber erstaunlich wenig. Wir haben alle laufenden Kosten in Deutschland beendet: Wohnung, Job und Versicherungen gekündigt. Als Krankenversicherung habe wir eine viel günstigere reine Auslandskrankenversicherung. Die Gesamtkosten der letzten 6 Monate für alles, was vom Konto abgeht, belaufen sich im Durchschnitt pro Person und Monat auf ca. 650 €. Der größte Teil davon geht für Diesel drauf. Dabei waren wir die meiste Zeit in Europa, was ja teurer ist als Russland und die Mongolei.




    Beste Grüße,

    Lew

    Hallo Forum,


    seit knapp einem halben Jahr sind meine Partnerin Swantje und ich auf dem Weg nach Osten – in die Mongolei – mit unserem Wohnmobil-W50. Inzwischen sind wir in der Türkei und haben es bis kurz vor die georgische Grenze geschafft (wir sind also nicht besonders schnell). Unsere Jobs und die Wohnung in Berlin haben wir gekündigt. Als Wohnbereich dient ein selbstgebauter Holzkoffer.



    Wir werden uns im nächsten Herbst wieder in Richtung Europa auf machen, denn der Winter soll uns nicht in der Mongolei oder in Sibirien erwischen.


    Bislang haben wir intensiv Italien, Griechenland und die Türkei bereist. Ernsthafte Geländefahrten gab es (leider) noch nicht. Europa hat einfach zu wenig Steppe und Wüste… Die interessanten Offroad-Strecken im Gebirge sind häufig nichts für uns, da das Fahrzeug mit 3,60m Höhe einfach zu hoch ist, um sich durch Wälder zu kämpfen. Trotzdem hatten wir bislang eine fantastische Reise, haben viel gesehen und eine Menge über das Leben in den genannten Ländern gelernt.




    Allerdings ist der W50 auch kein richtiger W50 mehr… In den langen Monaten vor der Reise habe ich eine Menge Umbauten gemacht. Neben den Conti MPT81-Reifen gibt es noch die Reserveradhalterung vorne, große Tanks, einen Staukasten und einige Umbauten am Antriebsstrang (die Probleme mit der Zylinderkopfdichtung habe ich endgültig beseitig).




    Weitere Eindrücke von unserer Reise könnt Ihr in unserem Blog unter http://offroadtruck.de nachlesen.


    Beste Grüße,

    Lew

    Hallo,



    ich habe nicht nach Nummern oder Prüfzeichen geschaut.


    Ich bin sehr froh, dass ich diesen Händler gefunden habe, der solche Stoßdämpfer besorgen kann.

    • Die Dämpfer sind neu.
    • Sie kosten wenig Geld.
    • Der Händler versichert, dass sie nach Vorgabe für den W50 gebaut sind.
    • Ein Kurztest ergab, dass sie funktionsfähig sind.


    Das reicht mir. Natürlich werden sie nicht so lange halten, wie das Stoßdämpfer für den 20-fachen Preis tun. Wahrscheinlich sind sie schlecht und halten sie nur so lange, wie die DDR-Dämpfer das getan haben. Das ist dann ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, würde ich sagen.


    Beste Grüße,
    el Capitán

    Hallo,


    meine Bremstrommeln waren vor dem ersten Abbauen auch immer fest. Das Ausdrücken mit den Gewinden hat nicht funktioniert, da der Stahl der Trommeln zu weich war – die Gewinde wurden zerstört.


    Was dann wunderbar funktioniert hat, war das Erwärmen der Trommel mit dem Autogenschweißgerät. Nach einer Minute machte es „Plopp“, und ich konnte die Trommel abnehmen. Mit Handschuhen, versteht sich…


    Vor der Montage habe ich Kontaktflächen mit etwas Kupferpaste bestrichen. Natürlich nicht zu viel, damit die nicht auf die Bremsfläche wandert. Seitdem kann ich die Trommeln auch immer problemlos ohne Autogenschweißgerät wechseln.


    Beste Grüße,
    el Capitán

    Hallo,


    In deren Angebotsliste bin ich nicht fündig geworden. Und auf meine Anfrage erhielt ich noch keine Antwort. Hast Du Originale DDR Bestände neu oder regenerierte erhalten?
    Ich habe inzwischen auch eine Liste mit Crossreferenzen:
    Part Number(s):
    Hartha: A4-280-500/100 (IFA-Originalteil)


    ich habe neue erhalten. Für mich sehen die neu produziert aus und nicht so, als kämen die aus DDR-Beständen. Ich kann mich aber auch irren.


    Zur Teilenummer will ich noch anmerken (damit keine Leser sich etwas falsches beschaffen):
    Die von Dir genannte Teilenummer
    A 4-280-500/100 TGL 8114
    bezieht sich auf die Stoßdämpfer für den Allrad-W50.


    Die Dämpfer für den W50 mit Hinterrad-Antrieb haben die Nummer
    A 4-240-500/100 TGL 8114
    Die sind etwas kleiner (Länge 240 statt 280).


    Von den kleineren W50 L-Stoßdämpfern habe ich übrigens noch zwei neue zu verkaufen. Wer Interesse hat: Mail an mich.


    Beste Grüße,
    el Capitán

    Hallo,


    ich zitiere mal mein Post aus dem Nachbarthread:


    Bei BRV gibt es recht günstig neue Stoßdämpfer:


    Da habe ich gerade welche gekauft für den W50 LA.


    Beste Grüße,
    el Capitan

    Hallo,



    Bin mal so frei...
    Da gibts wohl noch ein anderes Getriebe hinterm Deutz?!


    ich habe mir einen 913er Deutz-Motor in den W50 eingebaut. Dann war der Aufbau des Antriebsstranges so:


    Deutz-Motor → Deutz-Kupplung → Deutz-Wechselgetriebe → Kardanwelle → IFA-Wechselgetriebe → IFA-Verteilergetriebe → Kardanwellen → Achsen


    Wozu zwei Wechselgetriebe? Mehr Gänge! Ich will im Gelände sehr langsam und auf der Autobahn schnell fahren können. Das Deutz-Wechselgetriebe war zufälligerweise noch am Deutz-Motor dran, als ich den bekam. Da dachte ich: 5*5*2 = 50 Vorwärtsgänge sind doch eine schöne Sache.


    Das hat auch alles gut funktioniert und der W50 fuhr nun. Nur leider jetzt komplett unsynchronisiert, da die armen Synchronringe im IFA-Wechselgetriebe das Deutz-Wechselgetriebe nicht mitbeschleunigen bzw. abbremsen konnten.


    Dann habe ich festgestellt, dass mein IFA-Wechselgetriebe einen Defekt hat. Ich beschloss, es nicht zu reparieren, sondern rauszuwerfen. Gewicht sparen und mehr Zuverlässigkeit durch weniger Dinge, die kaputt gehen können, war nun meine Devise. Dazu brauchte ich ein Deutz-Verteilergetriebe. Dies baute ich statt der IFA-Getriebe ein. Leider drehte nun die Hinterachse (aus Sicht des neuen Verteilergetriebes) falsch herum. Deswegen musste ich die Laufrichtung der Hinterachse ändern.


    Mein neuer Aufbau ist nun:


    Deutz-Motor → Deutz-Kupplung → Deutz-Wechselgetriebe → Kardanwelle → Deutz-Verteilergetriebe → Kardanwellen → Achsen


    Das ist alles schon fertig. Ich muss nur noch ein Gestänge für die Gangschaltung bauen, dann kann ich damit fahren.


    Manchmal denke ich, ich könnte auch noch die Achsen durch Deutz-Achsen austauschen… … …kleiner Scherz.


    Beste Grüße,
    el Capitán

    Hallo Forum,


    Wie ich das Differential herausbekam:


    Ich habe das Differential schließlich aus der Achse entfernen können. Es war schlichtweg festgegammelt – aber massiv. Wir mussten mit zwei Autogen-Schweißgeräten gleichzeitig die Achse erwärmen, damit sich die schnell genug ausdehnte, um das Differential mit einem Lehmann herausschlagen zu können (natürlich wurde nur auf das Gehäuse geschlagen). Das war mühsam, gelang aber!


    Dann habe ich das Differential um 180° gedreht wieder eingesetzt. Nun drehen die Räder der Hinterachse falsch herum. :D Ich werde Euch berichten, ob das alles so hinhaut, wenn das passende Verteilergetriebe eingebaut und angeschlossen ist.


    Beste Grüße,
    el Capitán

    Hallo,


    wieso schraubst du mal wieder an den achsen rum ,hast du lange weile oder ist was kaputt?


    tja, aus Langeweile mache ich das leider nicht.


    Vor grob zwei Jahren habe ich das Differentialgetriebe der Hinterachse aufgemacht, da es undicht war und Öl herum schleuderte. Das war kein Verschleiß oder so – sondern ein Herstellungsfehler.


    Nun ist es etwas anderes. Mein W50-Verteilergetriebe fliegt raus und wird durch eines von Deutz / ZF ersetzt. Das neue, bessere, schönere Verteilergetriebe dreht nur leider in Richtung Hinterachse anders herum. Deswegen muss ich wieder an das Differential. Ich drehe es um 180°. Sonst würden ja die hintere und die vordere Achse entgegengesetzt laufen. Das wäre höchstens für einen Fahrzeug-Eingrabe-Wettbewerb gut.


    Viele Grüße,
    el Capitán