L-60, Kolben- Erkennung, “Alu- o. Stahlgusskolben”
Meine Recherchen der letzten Jahre ergaben, auch ich bin wegen so einiger “Ausnahmen” beim IFA L-60 teilweise zu neuen Erkenntnissen gekommen.
Siehe: “Rückrufaktion Stahlgusskolben” Nachtrag 1, vom 10-Dez.-2011.
Das Erkennen, ob in einem L-60 Motor Stahlgusskolben oder Alukolben verbaut sind, ist anhand des L-60 Baujahres oder der Motornummer nicht sicher möglich.
Aufgrund des L-60 Baujahres kann man mit hoher Warscheinlichkeit nur schlussfolgern, doch die 100 % tige Gewissheit kommt erst nach der Motoröffnung.
Varianten zur 100 % tigen Prüfung:
-Zylinderkopf abnehmen und prüfen, oder
-Ölwanne abnehmen und von unten prüfen, oder
-Einen Einspritzdüsenstock herausnehmen und mit Schornsteinfeger-Stetoskop prüfen.
(Die letzte Variante ist die einfachste, doch der Schornsteinfeger wird diesen Auftrag
nicht kostenlos erledigen, damit man mal durch sein Stetoskop schauen darf.)
Hier im Forum wurde zum Thema “Kolbenerkennung” (ohne den Motor zu öffnen) mehrere Einzel-Erkennungsmerkmale genannt, wo man zu einem gewissen Prozentsatz mit seiner Schätzung richtig liegen kann. Es kann zutreffend sein, wenn am Motor alle anderen Baugruppen, wie z. B. Einspritzpumpe, Einspritzdüsen u. der Motorverschleiss von Kolben u. Laufbuchsen, technisch in Ordnung sind. Es wurde richtig erkannt, wenn auch nur eine einzige Einspritzdüse nicht optimal arbeitet, dass dann das gesamte Kaltstart-Abgasbild verfälscht wird, dass man glauben könnte das Abgasbild deutet auf Stahlgusskolben im Motor hin, abwohl schon neue Alukolben in den Motor eingebaut wurden. Also braucht man weitere Erkennungsmerkmale.
Damit nicht der Eindruck entsteht hier im Forum werden ja viele einzelne “Fall- Möglichkeiten” aufgezählt, die aber am Ende dem betroffenen L-60 Fahrer doch nicht immer 100 % tig weiterhelfen. Einen 100 % tigen Antwort- Treffer als Ferndiagnose zu landen ist über das Forum nicht einfach, da man den technischen Zustand des fremden Fahrzeug’s nicht kennt und es weitere Fehlermöglichkeiten geben kann. Um einen richtigen Diagnosetreffer zu landen, sollte man schon viele Einzelfehler-Symtome in Erfahrung bringen und diese addieren, um zum richtigen Ergebnis zu kommen.
Für unsere IFA’s gibt es keine Fehler-Diagnosegeräte, wie für die neuen LKW’s, darum müssen wir immer unseren Kopf anstregen, um zur richtigen Lösung zu kommen.
Allgemeiner Grundsatz:
Die L-60 Besitzer in dessen Motor Sathlgusskolben verbaut sind, müssen nicht unruhig werden. Wir wollen über das Forum informieren und keine Unruhe verbreiten.
Wenn mit dem L-60 Kurzstecken gefahren werden, z. B. von einem LKW- Treffen zum andern und “keine ewig langen Autobahnfahrten”, dann muss mit dem Motor gar nichts passieren und der Motor hält trotz Stahlgusskolben bis zur Rente. Sollte doch etwas schief gehen, >>>dann kündigt sich das Problem durch zunehmende Geräusche an<<<, und man kann sich immer noch abschleppen lassen.
Wüstentour:
Wer plant mit seinem L-60 in die Wüste zu fahren, da würde ich persönlich kein Risiko eingehen und anstelle von Stahlgusskolben neue Alukolben in den Motor einbauen.
Um die Frage zu beantworten, wie unterscheidet man Stahlgusskolben und Alukolben, nachdem die Motorölwanne abgenommen ist und man von unten mit einer Taschenlampe in die Zylinderlaufnuchse schaut.
-Alukolben liegen vom oberen bis zum unteren äusseren Kolbenbereich nahezu vollflächig rund an der Zylinderlaufbuchse an, ausser 2 kleine untere Aussparungen.
-Stahlgusskolben liegen hauptsächlich in dem oberen Kolbenbereich, also 1/3 vollflächig
rund an der Zylinderlaufbuchse an. Die unteren 2/3 sind zu zwei Seiten, links u. rechts
abgeflacht und es liegen dann zwei schmale Flächen im unteren 2/3 Bereich an der
Zylinderlaufbuchse an.