L-60, Kolben- Erkennung, "Alu- o. Stahlgusskolben

  • Hallo ADK-Fahrer,


    Ich kann auch nur das bestätigen was Soko-030 schon schrieb, >>>alles super<<<. Fahre mit dem L-60 erst mal bis zum abwinken.


    Wie ich in meinen vorigen Beiträgen schon schrieb. Den Motor kannst Du im "Kurzstreckenbetrieb" bis zur Rente fahren. Sofern Du mit dem L-60 lange Autobahnfahrten absolvieren willst, oder gar den Ritt in die Wüste planst, dann wirst Du sicherheitshalber ganz allein die sicheren neuen Alukolben u. natürlich neue Laufbuchsen einbauen.


    Gruss

  • Hallo Wolfgang,
    das mit der Wüste, Murmansk und Autobahn ist schon auf meinem Schirm, muß nur noch meine Frau einlullen.
    Ich werd mir ersteinmal die Anderen ansehen, komme aber früher oder später als 'Vorbereitung für größere Touren, zurück auf die Alu´s.

  • Hallo,
    also wenn ich kann etwas empfehlen, dann neue Zilinderbuchsen einbauen, natürlich mit Alu Kolben, weil nach 20 Jahren und mehr sind fast alle Motoren L60 betroffen mit Kavitation. Das hab ich bei Arthur auch gesehen.
    Ich habe in meine Ersatzmotor auch diese gg-Kolben und die Zilinderbuchsen aussehen drinn wie neu, trozdem will ich an Alu Kolben umstaugen. Grund ist auch geplante Turboumbau. Aber diese Kavitation ist sehr gefährlich und ich hab gesehen bei eine L60 fast 2 KG 8o rostschlamm im Kühlungsystem und alles stammt aus dem Zilinderbuchsen.
    Gruss Jirka

  • Hab ja auch schon die ganzen Beiträge vom Motor "reingezogen".Danke Walter R.
    Was macht man mit dem denn?
    Komplettüberholung
    wollt ich nach Möglichkeit vermeiden,Dichtungen(Zylinderkopf,Ölverlust
    zwischen 3+4 ) muß ich auf jeden fall machen. Ölfahne im angehängten
    Video. Gibts das das die Ölabstreifringe "verkleben"?So richtig warm
    wird der ja im Stand eh nicht.Das was ich jedenfalls gefahren bin ist
    nur vom TL rauf und runter.
    Kolben weiß ich nicht welche drin sind....Hat etwas über 220Tkm gelaufen.
    Wüste fällt aus,eher Steinbruch.
    Zum zerlegen des Motors werd ich wohl erst nächsten Monat zu kommen.


    Hier was zur "Ferndiagnose"


    http://www.youtube.com/watch?v=4HBwPR-OPoo


    Edit. Wasser scheint der nicht zu brauchen.Da alles ok.

    Hier wird der Diesel noch mit viel Liebe verbrannt,und das nicht zuwenig !!!

  • Umbau von Stahlgusskolben auf Alukolben, jetzt oder später


    Zuvor danke ich allen Beitragsschreibern für das Interesse am Thema. Auch ich bin erstaunt, wie viele L-60 heute noch mit Stahlgusskolben im Motor ausgestattet sind und auf unseren Straßen unterwegs sind. Das Interesse an einer Motorrevision kann man nur begrüssen. Es dient der Wertsteigerung und der weiteren Erhaltung unserer IFA’s.


    Zur Beantwortung der Fragen:
    Umbau bzw. Motorrevision, jetzt oder später ausführen (ja / nein):


    1) Bei einer 100 % tig richtigen Restauration, so wie es Jirka am L-60 macht.
    “Ja” es ist richtig, man sollte gleich den kompletten Motor einer Motorrevision unterziehen, um eine gute Basis für den L-60 zu schaffen. Der Motor ist nun einmal das Herz des LKW’s und das sollte nicht ausfallen.
    Ich gehe davon aus, dass an dem L-60 auch ein neuer Kühler montiert wird, der Ölschlamm aus der kompletten Ölwanne entfernt wird, der Kompressor, speziell das Flatterventil überprüft wird und ob die Druckluftleitung vom Kompressor zu den Kesseln frei ist u. nicht mit Rostschlamm behaftet ist.
    Siehe dazu der Beitrag von “Ruthra” wegen dauernder Motorüberhitzung und Probleme mit der Druckluftableitung zu den Druckluftkesseln. Jirka hatta ihm damals geholfen, damit “Ruthra” seine L-60 Urlaubsfahrt fortsetzen konnte. Nur zur Info: Am L-60 von “Ruthra” wird es auch zur Kavitationsbildung (Lochfraß) an den Laufbuchsen im Kühlwasserbereich gekommen sein, da sich das Kühlwasser bereits mehrfach im Verdampfungsprozess befand.
    Wie Jirka schreibt, will er an seinem L-60 einen neuen Turbo nachrüsten. In dem Fall muss man gleich alles richtig machen und neue Kolben montieren, ansonsten ist ein Motorschaden bei einer Turbonachrüstung vorprogrammiert. Man denke hier an die Pannen bei den Turbo-Erprobungen im Motorenwerk in Nordhausen. Bei Jirkas geplanter Turbonachrüstung sind sogar spezielle Kolben erforderlich, z. B. von Firma Mahle aus Stuttgart. Diese Kolben sind für höhere Temperaturen ausgelegt. Diese entstehen im Verbrennungsraum bei Verwendung eines Turboladers. Die genannten Kolben hat er wohl schon.
    Info: Ich hatte im Jahr 2011 eine Anfrage an einen Kolbenhersteller gerichtet, der Graphitkolben für besonders hohe Temperaturansprüche herstellt. Von der Firma kam keine Antwort, erst auf meine Nachfrage wurde mir im Telefongespräch davon abgeraten. Diese Kolben sind nicht im Herstellungsprogramm enthalten und eine Sonderanfertigung dafür kommt nicht in Frage.


    2) Um Kavitationserscheinungen, Rost- u. Schlamm, aus dem Motor zu entfernen:
    Es ist richtig, man “kann es sofort machen”, bei einer 100 % tigen Restauration. Man “muss es aber nicht sofort machen”, z. B. bei einer Teilrestauration. Bergründung: Die genannten Kavitationserscheinungen stammen schon aus dem vorherigen Arbeitsleben des L-60. Meine Einschätzung, bis der leichte Lochfrass aus dem wasserführenden Teil sich durch die Zylinderwand nach innen gefressen haben könnte, da vergehen bei der heutigen IFA Nutzung sehr viele Jahre. Wenn man jetzt noch ein frisches Glykol-/Kühlwassergemisch auffüllt, dann wird die Korrosionsbildung im Motorkühlsytem noch mehr verzögert. Im Glykol sind so viele Inhibitoren enthalten, die Korrosion, Kalkablagerungen u. vieles mehr verhindern sollen und das auch tun. Wir wollen das leidige Problem Korrosion und Schlamm im Gesamtbereich der LKW’s aber nicht ausser acht lassen. Wir wissen ja, das Hauptproblem sind die langen Standzeiten unserer IFA’s, welche die Korrosions- u. Schlammbildung fördern. Diese Ablagerungen finden wir nicht nur im Kühlsytem, sondern auch im gesamten Druckluftsytem, wie schon beschrieben.
    Wie schon gesagt, wer eine grosse Tour plant, oder mit dem L-60 in die Wüste will, wird auf Nummer sicher gehen und zuvor eine Motorrevision durchführen.


    3) Sicherheit geht vor, oder um einem eventuellem Motorschaden vorzubeugen:
    Es muss nicht sofort eine Motorrevision erfolgen. Das hat unter gewissen Gegebenheiten etwas Zeit. Wie das z. B. beim L-60 vom ADK-Fahrer der Fall ist. Er hatte ja bereits geschrieben, dass er demnächst eine Motorrevision plant, um für spätere Ferntouren gut gerüstet zu sein.


    4) Wie “Schulz-Liesten” schreibt, hat sein L-60 eine Laufleistung von 220.000 km auf dem Tacho.
    Wenn es mein L-60 wäre, würde ich zuvor den Motor etwas genauer begutachten.
    Bei der km Laufleistung könnte es sein, dass ein Austauschmotor, eventuell die bessere Alternative werden könnte. Die Diagnose sollte aber ein Fachmann stellen, keinesfalls als Ferndiagnose hier übers Forum.
    Ansonsten, wenn der Motor erhaltenswert ist, würde ich für die Zukunft eine Motorrevision einplanen und noch vieles mehr an dem Kipper erneuern. Ich kann jetzt klug reden, da ich meine L-60 Restauration 100 % tig abgeschlossen habe. Jeder muss selbst entscheiden, wie weit er die LKW Restauration betreiben will.
    Zur Frage mit den verklebten Kolben nach sehr langen Motor-Standzeiten.
    Das tritt bei fast allen Motoren auf, nach den sehr langen Standzeiten.
    Nachweisen lässt sich das nur durch eine Kompressionsmessung an jedem einzelnen Zylinder. Diese Messung wird im Fall von verklebten Kolbenringen dann schlecht ausfallen. Danach kann es nur eine Entscheidung geben. “Motorrevision” heisst das Zauberwort.
    Angebliche Zaubermittel wie, Bremsflüssigkeit oder gar Cola auf die Kolben auffüllen, um die Kolbenringe zu lösen, führen nicht ins Ziel.


    Zum “youtube” Video von Schulz-Liesten:
    Die Rauchfahne von dem L-60 deutet auf einen übermässigen Verschleiss hin, das ist so, denn dieser Kipper hat ein hartes Arbeitsleben hinter sich. Man kann nur vermuten das Stahlgusskolben verbaut sind. Erst eine Sichtprüfung in das innere des Motors bringt die Bestätigung.
    Wenn wir bei dem L-60 auf dem Video von Verschleiss sprechen, dann sollte das gesamte Fahrzeug betrachetet werden. Speziell die gesamte Motoreinheit, nicht nur Kolben und Laufbuchsen, sondern auch der Zustand der Pleuel, Lagerschalen, Kurbelwellenlagerung, Kurbelwelle, Stirnräder sowie auch Einspritzpumpe, Einspritzdüsen, Öl- u. Dieselfilter, das richtige Öl im Motor (inzwischen eventuell mit Diesel u. Kondenswasser angereichert ? ). Das gesamte Druckluftsystem auch u. vieles mehr.
    Auch hier alles stets im Zusammenhang betrachten.


    Ferndignose zum Video: (nur als Tipp)
    a) Kolben u. Laufbuchsen verschlissen, (darum erhöhter Ölverbrauch)
    b) Einspritzpumpe verschlissen, (darum erhöhter Kraftstoffverbrauch)
    c) Einspritzdüsen verschlissen, (alle 60.000 km müssen neue rein)
    d) Punkt a) bis c) haben zur Folge (starke Abgasentwicklung) ASU ??????
    e) Ölwanne enthält viel Ölschlamm u. Ölsieb weitestgehend zugesetzt.
    f) Druckluftsytem zu einem hohen Prozentsatz zugesetzt, (davon betroffen sind Druckluftleitungen, Druckluftregler und Druckluftventile an den Kesseln)
    g) Kühlsystem, speziell der Kühler ist zu einem gewissen Prozentsatz zugesetzt, verkalkt bzw. verschlammt.
    Hinweis: Der Kompressor ist auch an das Kühlsystem angeschlossen.


    Der L-60 wird wegen dieser Aufzählungen, die sich erst einmal schmerzlich anhören schon noch laufen, doch er wird sich wie ein alter, kranker Mensch verhalten.


    So, das soll für's erste einmal reichen, sonst wird noch ein Reparaturhandbuch daraus.


    Gruss

  • Danke für die ausführliche Interpretation im Allgemeinen und im Besonderen zu meinem Fall.
    Lauf-und Anspringverhalten sind wie ich sag mal wie bei allen L60 so,auch keine abnormalen Sachen was die Luftanlage betrifft.War überrascht das da noch alles so funktioniert.Das Auto stand ca ein Jahr und Sprang mit überbrücken des Anlassers (Schlüssel gabs Später) sofort an,was ich auch eigentlich nicht erwartet hätte.
    Das das Fahrzeug nur mit fahren dorthin kommt bezweifle ich auch,sicherlich wurden schon einige Sachen dran gemacht.Nur welche eben.Bin auch schon gespannt was noch so zum Vorschein kommt wenns erstmal zerlegt ist.
    Werd dann berichten.

    Hier wird der Diesel noch mit viel Liebe verbrannt,und das nicht zuwenig !!!

  • Noch eine kurze Ergänzung zu Walters Ausführungen. Wenn ich einen LKW zur Inspektion bekomme und feststelle, dass das Kühlwasser verschlammt ist ( was auf Dauer zu dem führt was Walter beschrieben hat), dann bekommt der erstmal solange eine Klarwasserspühlung bis die rosthaltige Brühe weitgehen aus dem System ist und dann wird mit 100% Glükol-Frostschutzmittel aufgefüllt. Vor dem wiederbefüllen empfilt es sich die Kühlwasserschleuche abzuziehen und sich zu vergewissern, dass dort nicht eimerweise Rost drin ist. Sind diese schon teilweise zugesetzt, deutet das auf jahrelanges fahren oder stehen mit ungewechseltem Kühlwasser hin und kündigt größere Schäden an.
    Grüße, André.

  • Hallo,


    ich habe für IFA L60 Kolben gesehen von Kolbenschmidt.
    Welcher Deutsche Hersteller hat für den L60 Kolben gebaut auser Kobenschmidt und Mahle??
    und wo bekommt man noch Deutsche Kolben und Laufbuchsen her außer von LU ??
    Car-Portal bietet ja auch welche an, ich möchte bloß keine China wahre verbauen wenn es soweit ist!!
    Hier haben ja schon einige die Kolben gewechselt und können wenn Sie wollen mal ihren Lieferanten preisgeben oder Bezugsadressen.



    Grüße


    Torsten

  • Hallo zusammen,


    ich habe mir noch eine NVA Pritsche geholt, da ist leider Motor und Getriebe ausgebaut. Beim Motor fehlen die ESP und ein Kopf ist runtergeschraubt.
    Keiner weiss, was mit dem Motor ist oder war. Als ich in die Büchse gelinst habe, grinste mich ein ALU Kolben an.


    Also scheint es doch welche mit ab Werk verbauten ALU Kolben gegeben zu haben.


    Ich glaube, es wird das Beste sein, den Motor erst mal wieder zusammen zu bauen und ausgebaut zu testen oder was sagt ihr?


    Da macht mir das Fahrerhaus mehr Kopfzerbrechen .....



    Gruß sven

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  • Ups, Sven ,
    das sieht ja aus, als wenn jemand ihn in die Presse schieben wollte und er konnte sich noch gerade so aus der Klemme ziehen.... ?(
    Aber alles wird gut und auch das Fahrerhaus kann man wieder richten.
    Viel Erfolg dabei und auch beim Motor mit Alu´s
    abgegrüsst
    R ;) nny :-)

    Man(n) kann im Leben nicht alles haben, aber ohne IFA ist es schon ganz schön hart.

Mechanik

Mechanik der IFA Nutzfahrzeuge.