IFA LKW W50 - Schönebecker 6 Zylinder und die H-Abnahme

  • Nabend allerseits
    Projekt mit nem Schönebecker im W50 !


    Mich selber interessiert es in dem Zusammenhang , da ich je nach dem wie ich Zeit habe, mir eine originale W50 Zugmaschine aufbaue und über den Motor schon nachgedacht habe , was die großen Prüfstellen zu so einem Umbau in Verbindung mit einem H-Kennzeichen sagen würden ?


    Danke schonmal im Voraus


    Mit freundlichen Grüßen Thomas

    Es gibt nur einen "WAHREN KRAFTSTOFF" , und der ist weder "Super Plus" noch "Hafer"

  • Nabend allerseits
    Erstmal Kompliment zu so einem feinen Projekt mit nem Schönebecker im W50 !
    Die Infos dir im liefert sind mit Sicherheit auch für andere sehr interessant, es ist ja der vernünftigste Motor den wir in der DDR als LKW- Diesel hatten .
    Mich selber interessiert es in dem Zusammenhang , da ich je nach dem wie ich Zeit habe, mir eine originale W50 Zugmaschine aufbaue und über den Motor schon nachgedacht habe , was die großen Prüfstellen zu so einem Umbau in Verbindung mit einem H-Kennzeichen sagen würden ?


    Danke schonmal im Voraus


    Mit freundlichen Grüßen Thomas

    Moin Thomas,


    am besten den Ingenieur deines Vertrauens fragen, ob er dir das H gibt mit dem Motor...rein theoretisch und praktisch sollte es nicht gehen, auch nachzulesen in den Anforderungen für die Begutachtung zur Oldtimerabnahme...aus eigener Erfahrung von hier oben aus dem Norden kann ich dire sagen, es geht nicht...die Ingenieure in der Umgebung hier, sterben schon bei der Eintragung eines DDR-Sechszylinders in den W50, wegen der Leistung, obwohl die Motoren alle nur um die 2300u/min machen und somit der Ludwig nicht schneller wird...Hauptargument waren immer als erstes die Bremsen...völlig unverständlich, aber naja...es gibt zum Glück ja auch verständige Ingenieure :D ;)


    Was mich allerdings wundert, wofür du in der originalen Zugmaschine einen 6-Zylinder brauchst...die Achsübersetzung ist so langsam, daß die originale Motorisierung selbst für 'nen vollen HW80 hinten dran reicht...


    viele Grüße


    maffi


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    Der frühe Vogel fängt vielleicht den Wurm, aber die zweite Maus bekommt den Käse :D ;)


    Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht...



  • Zeitgenössische Umbauten sind aber erlaubt. Steht auch drin. Laut meinem TÜV´er ist das gar kein Problem. Weil diese Umbauten schon damals durchaus üblich waren. Mit original IFA Motoren wohl gemerkt. Ein W50 mit West Motor geht natürlich nicht.
    Aber wie Maffi schon sagt. Am besten vorher fragen. Jeder TÜV´er hat da ja so seine eigene Auslegung der Richtlinie.

  • Laut den offiziellen Anforderungen kann alles ein H bekommen, das innerhalb der ersten 10 Jahre des Fahrzeugs möglich war.
    Gab es den Motor innerhalb der ersten 10 Jahre schon? Wenn ja, dann kann es höchstens noch technische Bedenken geben. Bremsen und son Zeuch z.B.
    Ist der W50 also z.B. Baujahr 86 (so wie meiner), dann fand innerhalb der ersten 10 Jahre die Wende statt und somit war an Westmotoren durchaus ranzukommen. Natürlich kein Computer-Mäusekino-Euro6-Pipi im Tank-neumodernes Gedöns. Aber ein ca. gleichalter Deutzmotor, wo ist das Problem? Und da der Häckslermotor aus der DDR stammt, sollten sich H-Diskussionen sofort von selbst verbieten.

  • Guten Abend ,
    Danke euch erstmal für eure Meinungen , mir geht es in erster Hinsicht darum das ich wenn ich mir die Zet neu aufbaue inkl. Neu gemachten Motor , dann um 70 zu fahren - permanent eine Motor mit Vollgas zu drangsalieren .
    Um die Zugkraft geht es mir nicht vordergründig .
    So wie der Plan ist , soll die Zet optisch Orginal bleiben , aber technisch bissl aufgewertet , ( Hydraulik für Anhänger , 2 Leiterdruckluft , Rockinger Anhängekupplung ) und auf jeden Fall eine Lange Achse vielleicht sogar die 4.11er , nur um einfach bei einer normalen Reisegeschwindigkeit die Motordrehzahl gering zu halten und demzufolge die Lautstärke im Führerhaus .
    Aber bei so einer Achse und dann mal mit Anhänger ist selbst ein gut eingestellter 4VD an seiner Grenze , deshalb Der Gedanke an einen Schönebecker .
    Hab vor einiger Zeit schon mal mit nem Dekra Prüfer zwecks Rockinger Kupplung in Verbindung mit H-Kennzeichen gefragt und er sprach wenn D-Wert passt und ich nix Bohren muss , ist es kein Problem .


    Gruß Thomas

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  • Nabend,


    anbei mal was vom TÜV Süd, dort ist auch das mit dem wechseln zu anderen Motoren gut beschrieben...wie auch aus dem Rest des Anfordeungskataloges zu erlesen ist, ist nicht alles H - zulassungsfähig...


    @ Thomas . was gefällt dir an der BK63 nicht? sie macht nichts anderes, wie'ne Rockinger ;) die 4,1er Achse kannst du mit dem originalen Motor wirklich nur im Solo Betrieb nutzen und etwas Ladung drauf...ich würde es nicht drauf anlegen, damit noch nen Anhänger dran zu bammeln und loszuziehen...im platten Land ist die Achse grad noch fahrbar, doch sobald es bergiger wird - Nutz- und Freudewert gegen Null tendierend...es steht natürlich jedem frei, sich zu versuchen und eigene Erfahrungen zu sammeln ;) also such dir nen Ingenieur, mit dem du alles besprechen kannst und der dein Projekt begleitet bis hin zur Abnahme...


    viele Grüße


    maffi

    Dateien


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  • Hab gerade nochmal im Allradforum nachgeguckt, da geistert das Thema H-Kennzeichen öfter mal herum. Ich zitiere einfach mal die ausführlichste Antwort (die auch nicht durch irgendwelche "Beweise" überstimmt wurde).


    Ich hab in dieser verlinkten Richtlinie mal nachgesehen und muss zugeben, dass ich weiter oben Unsinn geschrieben habe. Motorumbauten auf Fremdfabrikate sind nicht H-fähig.
    Mist!

  • Hi,
    so ganz Unsinn geschrieben haste nicht.... der Motor oder "sonstige Umbau" muss Zeitgenössisch sein d.h. es reicht nicht aus das damals übliche und verfügbare Material (Motor, etc.) zu verwenden.... Zeitgenössisch ist der Umbau dann, wenn dieser nachweislich innerhalb der ersten 10 Jahre nach der Erstzulassung durchgeführt wurde... Bsp.: Du hast einen W50 mit auf der Ladefläche montiertem MIG-17 Triebwerk.... Hast Du das originale NVA Fahrzeug kannste das H bekommen... bauste das Ding nach.... sieht es theoretisch schlecht aus.
    Praktisch ist es aber so, das unterschiedliche Prüfer, Prüforganisationen und Zulassungsstellen sich höchst unterschiedlich verhalten.
    Wenn Du in die richtige Gegend fährst und Deinen auf 6VD umgebauten W50 begutachten lässt.... und dem Prüfer nicht sagst das der Motor umgebaut wurde und ihm einfach bittest eine "Vollabnahme" zu machen und statt 4VD dort 6VD und die geänderte Motornummer einzutragen -weil Austauschmotor, fällt dem das nicht mal auf, das der Motor in den Häcksler und nicht in den W50 gehört.
    In meinem Fall war das auch so, mein W50 ist 1967 erstmals zugelassen worden.... als TLF.... anschließend habe ich den mit "zeitgenössischen" Bauteilen zu einem Allrad-BTP mit "kurzer" anstelle "langer" Kabine umgebaut.... und letzten Endes hat der Prüfer mehr an der damals noch "mangelhaften" Lackierung gemosert als an den "Details" und er war "überglücklich" als er den W50 ein Jahr später im neuen Lack sah! Am Ende hat weder jemand an den eingebauten Gurten, Sitzen oder den "modernen" Staukästen unter der Pritsche gemosert. Im Gegenteil, da mein Auto keinen Unterfahrschutz an der Seite bräuchte... die Kästen aber diesen Zweck erfüllen -auch wenn sie dafür an sich keine Zulassung haben- wurden diese Anbauten unter dem Sicherheitsgewinnaspekt ebenso toleriert wie die Gurte auf den hinteren Sitzreihen -die zwar keiner einträgt -weil nur "vorgeschriebene Gurte" einzutragen sind und für das Bj. eben keine vorgeschrieben sind....
    Außerdem macht sich beim TüV auch Salamitaktik ganz gut. Meine Räder (Reifen+Felge) z.B. sind "Westware", gehören auch nicht an ein "H" ... einfach nach der HU im Büro gesagt: "Achso ... die neuen Räder haste ja gesehen, trag die doch mal gleich ein, es stehen jetzt nur die 8.25 auf der alten Felge drin ... aber die ... neuen 6,75x22,5 nicht..." Erstens hatte er das gar nicht bemerkt, daher nur ein "ja klar... wollte ich auch noch fragen was damit ist .... schlau in die Unterlagen guck..." und etwas herum mosern von wegen Änderung des Umfangs... Tachoabweichung ..... (allgemeines Gelächter in der Werkstatt....) Angesehen hat er sich nichts mehr ... hatte er doch bei der HU genau gesehen... Gehören normal jedenfalls auch nicht ans "H" ... ist aber aller eingetragen....


    Von daher würde ich aus Erfahrung sagen.... "Nichts ist unmöglich", entweder rechtzeitig zum Prüfer und alles absprechen... oder umbauen und so tun als ob die Kiste noch nie anders aussah...

  • Zeitgenössische Umbauten sind aber erlaubt. Steht auch drin. Laut meinem TÜV´er ist das gar kein Problem. Weil diese Umbauten schon damals durchaus üblich waren. Mit original IFA Motoren wohl gemerkt. Ein W50 mit West Motor geht natürlich nicht.
    Aber wie Maffi schon sagt. Am besten vorher fragen. Jeder TÜV´er hat da ja so seine eigene Auslegung der Richtlinie.


    Hallo claudiundmattes, habt ihr von diesem Tüv Menschen vielleicht auch mal eine Adresse, wenn er wirklich den 6VD im W50 einträgt und die H-Zulassung erhalten bleibt?

  • Meiner Meinung nach ist es wichtig eine TÜV Prüfer zu haben, der sich mit der Materie von Früher her noch auskennt, oder bereit ist, sich damit auch zu befassen und auseinanderzusetzen, es nützt nichts einen Prüfer zu haben, der genau seinem Schema folgt. Er muss offen für Lösungen sein, oder auch mal selbst recherchieren, das erwarte ich bei unserem Hobby von einem kompetenden Prüfer.
    Wichtig ist es auch, den Prüfer von Anfang an in das Projekt einzubinden, und nicht nach dem Motto, wird schon klappen.

Umbauten von IFA Fahrzeugen

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