Fasziniert hat es mich schon
lange, bisher habe ich aber immer den Aufwand und ich sage ganz bewusst Aufwand
des Modellbaus gescheut.
Aber was drinnen steckt, kommt und muss irgendwann raus. Ob ich jetzt ein Modellbauer werde?
Ich denke mal nicht, ist einfach ein Zeitproblem und wenn man noch einen richtigen IFA LKW W50 besitzt, gibt es dort schon genug zu tun und Zeit ist immer knapp bemessen. Hier will ich nun berichten von meinem Ausflug in die Modellbauwelt.
Es kam wie es kommen musste, der Wunsch auch einen W50 im Modell zu besitzen habe ich schon lange. Ein Bekannter hat mir mal meinen W50 in 1:87 gebaut, ein tolles Modell, aber 1:87 ist für mich Grobmotoriker einfach zu klein und die Sehkraft ist auch nicht mehr die Beste, so dass ich selbst bei diesem Projekt in 1:43 viel mit der Lupe arbeiten musste. Die Teile sind schon ganz schön klein und filigran. Mein Wunsch war es ein Modell von einem IFA W50 zu haben, was man auch ferngesteuert bewegen kann, sollte es mal nicht mit dem Original möglich sein, quasi einen „Ersatz W50“ für das Wohnzimmer, aber da fangen die Schwierigkeiten schon an. Es gibt kaum Bausätze von einen IFA W50 und wenn sind die meist nicht ohne Weiteres für den RC Betrieb geeignet.
Ein Bausatz ist der Bausatz von Balaton Modell in 1:35 , welchen ich mir schon zugelegt habe, aber dieser Bausatz ist doch sehr anspruchsvoll, da das Material Resin ist und auch nicht sehr passgenau, viele verzogene Teile. Ich wollte das Modell nicht gleich versauen und habe es einem erfahrenen Modellbauer übergeben, welcher jetzt versucht daraus ein halbwegs brauchbares Modell zu erstellen. Dazu kommt noch die Anpassungen an das Original. Wenn das Modell halbwegs gelingt, entscheide ich dann ob ich es als RC Modell umbaue?
Als Umbausatz habe ich einen IFA W50 L im Maßstab 1:43 genommen, der Vorteil ist, die Kabine ist aus Metall und damit relativ robust und gut geeignet für mein Vorhaben. Beim RC Betrieb bleiben Unfälle nicht aus und mein Modell hat schon mehrere kleine Unfälle hinter sich, sowie einen schönen Überschlag aus 1 Meter Höhe, zum Glück ohne großen Schaden zu nehmen. Nachteil ist, leider kein LAK sondern nur Pritsche, schwierige Bearbeitung. Eventuell bekomme ich mal einen LAK und baue zu einem späteren Zeitpunkt um?
Die Kosten für ein solches Projekt sind nicht ohne, das läppert doch ganz schön zusammen und ich schätze mal, da fehlt nicht viel an 500,00 Euro? Ist also kein besonders günstiger Spaß, wenn man überlegt, dass es heute komplett fertig gebaute und mit Fernsteuerung versehene Modelle schon ab 50,00 Euro gibt.
Zuerst baute ich das Fahrgestell für den IFA W50, welches natürlich offroadtauglich sein musste und einen Allradantrieb in 4x4 haben sollte. Das war schon eine ziemlich mühselig und fummelige Angelegenheit, schnell verliert man da die Lust und Geduld.
Oftmals fehlten mir auch einfach die geeigneten Werkzeuge für dieses Projekt, man sollte schon bestimmte Feinmechanikerwerkzeuge haben, wie zum Beispiel verschiedene Schraubendreher, Imbusschlüssel in der Stärke einer Stecknadel, sowie kleine Elektrowerkzeuge zum Bohren, Schleifen, Trennen usw.. All dass habe ich nicht und musste mir anders behelfen, war aber nicht so optimal. Man kann sich sicherlich vorstellen, wie ich oftmals die Geduld verloren habe, es gab öfters Rückschläge und Misserfolge. Trotzdem habe ich es irgendwann geschafft und ein funktionsfähiges Fahrgestell zusammengebastelt, mit Lenkung, Antrieb etc..
Das Fahrwerk wurde noch mit einem Motor für den Antrieb und einem Servo für die Lenkung komplettiert. Erforderliche Elektronik für den Fahrbetrieb (Fahrregler, Sender, Empfänger wurden nun in das Fahrgestell eingebaut und erste Funktionstest absolviert. Nach einigen Einstellungen, Korrekturen und Versuchen, war dann da Fahrgestell fertig und einsatzbereit.
Es erfolgten Anpassungen und Änderungen an der Fahrerkabine, was mit die meiste Zeit kostete. Anbauteile wie Dachgepäckträger und Auspuffanlage fertigte ich aus Messing an. Das war auch Neuland für mich, Kleinteile zusammen zu löten aus Messing, alles frei Schnauze nur mit Augenmaß.
Getreu dem Motto 3 mal abgesägt und immer noch zu kurz.
Beleuchtungen wurden aus LED angefertigt und ich sage nur Mikroelektronik, so kleine Bauteile, dass ging oft nur mit ganz dünnen Kabeln und Lupe, was habe ich da beim Löten geflucht.
Als das alles endlich fertig war ging es an den Zusammenbau und es wurden umfangreichen Test absolviert, dabei ging Einiges kaputt. Das Modell musste wieder und wieder zerlegt werden, die Lust am Basteln blieb dabei fast auf der Strecke, da es immer wieder viel Zeit kostete um zu flicken und reparieren. Hinzu kamen elektronische Problem, so harmonierte der Sender nicht mit dem Empfänger, Module verabschiedeten sich usw.. Im Endeffekt blieb ich aber am Ball und es ging immer weiter.
Nun brauchte das Modell noch etwas Farbe und Finish. Auch hier fehlte mir wieder entsprechendes Handwerkszeug wie Airbrush Anlage und speziellen Farben. Ich habe einfach die Farben welche ich noch zur Ausbesserung für meinen großen W50 hatte genutzt und mit Sprayflasche, Pinsel und Hammeritfarbe mein Modell farblich gestaltet. Ging auch, aber war mühsam. Beschriftung und Aufkleber, sogenannte Decals, habe ich selber mit dem Computer angefertigt.
Das Modell ist nun fast fertig, es gibt noch kleine Anpassungen und Änderungen, im Moment teste ich viel und optimiere das Modell.
Mein Fazit, Modellbau ist toll und sehr anspruchsvoll, RC ist die Krönung des Ganzen, aber für mich nicht als dauerhaftes Hobby im Moment geeignet, eventuell mal später?