Ölwechsel im Kugelumlauf-Lenkgetriebe

  • Hallo miteinander,

    nachdem ich seit Anfang des Jahres im- stolzen8) Besitz eines W50L/L bin und den vom Vorbesitzer aufgelaufenen Wartungsstau weitgehend beseitigt habe, taucht jetzt doch eine Frage auf, die ihr mir hoffentlich beantworten könnt.

    Bei den Ölwechseln bleibt jetzt noch das Lenkgetriebe übrig, an dem ich nur die seitliche Einstell-/ Einfüllschraube finden kann.

    Kann es sein, daß keine Ablaßschraube verbaut ist???

    Es ist ein Kugelumlauflenkgetriebe, OHNE Servo.

    Über hilfreiche Antworten wäre ich dankbar!


    Viele Grüße aus dem-jetzt schon eingeschneiten- Erzgebirge


    Michael

  • hallo Michael,


    habe mal im Teilekatalog geguckt und ja da ist nur oben die Schraube zum auffüllen. Es ist zwar unten ein Verschlussdeckel angezeigt, aber der wird aus Blech und wie ein Froststopfen sein. Den würd ich nicht herauspopeln. Da schein mir absaugen oder den seitlichen Deckel abnehmen besser zu sein. Dazu musst Du dann aber eine neue Papierdichtung haben oder anfertigen.


    Aber vielleicht hat hier auch jemand mehr Erfahrungen.


    Grundsätzlich glaube ich aber nicht dass das Öl in der Lenkung sehr hoch beansprucht wird und sich eventueller Abrieb unten im Gehäuse absetzt und nicht im Umlauf bleibt. Das ist nicht so kritisch.


    Gruß und viel Spass



    Philipp

  • Das ich den Deckel abnehmen muß, habe ich auch schon befürchtet...

    Und: sicher ist die Ölbeanspruchung nicht sehr hoch- bzgl. Temperaturunterschiede, Kondenswassereintrag, etc.;

    allerdings ist der LastKraftWagen aus nicht ganz artgerechter Haltung (Hydrauliköl im Kran NIE gewechselt...) und ich weiß nicht, wann (und geschweige denn, überhaupt mal) ins Lenkgetriebe das letzte Mal neues Öl reingekommen ist!

    Vielen Dank, Philipp und mal sehen, ob noch jemand was weiß!

  • Ich würde eine Absaugpumpe nehmen und das Öl heraussaugen, dann hast Du ungefähr einen Anhaltspunkt, viel viel Öl rein muss, wenn noch welches drinnen ist. Ansonsten würde ich vom Gefühl her sagen ca. 1/4 bis 1/3 vom Gehäuseinhalt auffüllen, so das Öl zur Schmierung vorhanden ist. Große Reibungsverluste oder Temperaturprobleme sollte dort ja eigentlich nicht auftreten.

  • Wäre auch eine Möglichkeit- trotzdem verbleibt dann der Ölschlamm mit dementsprechenden Abrieb dort, wo er nicht sein soll.

    Das mit der Füllmenge wäre kein Problem- genug Infos in der technischen Literatur gibt´s ja :)

    Um nochmal auf meine Frage zu kommen:

    Waren denn damals wirklich solche Ingenieurs- Schlafmützen unterwegs, die am Lenkgetriebe keine Ölablaßschraube vorgesehen haben?

  • das darfst Du hier bei dem Lenkgetriebe wirklich nicht so ernst sehen. In dem Getriebe passiert eigentlich kaum etwas. Alle Teile bewegen sich nur wenn Du am Lenkrad drehst. Und denke mal daran das Schaltgetriebe eine Lebensfüllung haben und bei denen alle Räder ständig in Bewegung sind und auch noch die Synchronringe sich beim Schalten permanent abnutzen. Und selbst da setzen sich die Schwebstoffa ab.

    Wenn Du gerne mal neues Öl drinnen hast, sauge das besser ab. Wer weiss ob der Deckel danach wieder richtig dicht ist.

    Und wegen der Ingeneure, Wenn irgendwas an dem Getriebe sein sollte, muss es sowieso geöffnet werden. Die Wartungsverhältnisse an damaligen Autos sind im Verhältnis zu heutigen Zuständen traumhaft.

  • #Lebensdauerfüllung: d.h. ~10Jahre/ ~250.000km- so ist die "Lebensdauer" eines PKW´s und seiner Baugruppen nach aktueller/ gültiger Rechtssprechung momentan festgelegt (bei Nutzfahrzeugen wird es sicherlich anders/ mehr sein)... eine Meinung dazu kann man sich selbst bilden!

    ZF empfiehlt bei beispielsweise bei der aktuellen 8-Gang Automatik (z.b. im BMW) einen Getriebeölwechsel alle 100000km spätestens nach 8 Jahren; der (Auto-) Hersteller gibt Lifetimefüllung an! Auch bei Schaltgetrieben (z.B. Getrag) werden vom Getriebehersteller Ölwechsel empfohlen. Soviel dazu.

    Wie ein Getriebe funktioniert und was darin passiert, habe ich vor ca. 20 Jahren schon in meiner Ausbildung gelernt und nicht vergessen... ;)

    Scheinbar, waren damals doch die gleichen (Konstrukteurs-) Schlafmützen am Werk wie heute, die es quasi herausfordern, daß aufgrund nicht möglicher Wartung (hier fehlende Ablaßschraube am Lenkgetriebe), ein schnellerer Ausfall in Kauf genommen wurde, da natürlich das Öl nicht nur verschmutzt (durch Abrieb), sondern auch verschleißt (Schmierfähigkeit/ Viskosität nimmt ab) und ggf. auch der Füllstand irgendwann nicht mehr stimmt und nur neues Öl auf den alten Schlamm draufgekippt wird/ werden kann.


    Sollte jemand meine ursprüngliche Frage beantworten können- bitte gerne!

    Ich gehe jetzt W50 fahren... -ifa-tours-:IFA_W50_Expedition::evil:

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Mechanik der IFA Nutzfahrzeuge.