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Aschersleben -
„Ich habe schon mit jeder Schraube ein Bierchen getrunken“, sagt Thomas Baumann und lacht. „Die Schrauben sind dankbar.“ Noch nie hat ihn sein W50 im Stich gelassen. Dabei ist der DDR-Lastkraftwagen schon 36 Jahre alt.
Als Baumann den W50 im Jahr 2006 kaufte, erfüllte er sich einen Traum. „Mein Vater war Agrotechniker in der LPG in Aschersleben und hat dort einen W50 mit Hänger gefahren.“ In den Sommerferien durfte er bei der Ernte dabei sein. „Während andere Kinder ins Ferienlager gefahren sind, bin ich zu den Mähdreschern.“
Wie der Vater fährt Thomas Baumann heute beruflich W50. Er hat sich als Transportunternehmer selbstständig gemacht und fährt für private Eigenheimbesitzer oder kleine Firmen Schüttgut - Kies, Sand, Splitt.
Der W50 ernährt ihn und deshalb pflegt Baumann ihn auf das Liebevollste. Motor, Achsen, Getriebe hat er selbst generalüberholt. „Der rennt wie Ast“, schwärmt Baumann von seinem Oldtimer-Laster, in dem im Fahrerhaus die DDR-Fahne hängt.
„Der war ziemlich hin“, erinnert sich der Bastler
Baumann weiß, dass sein W50 einst bei einer Getreidewirtschaft in der Uckermark unterwegs war, nach der Wende in einem Umweltamt und später in einem Klingentaler Bauunternehmen. „Der war ziemlich hin“, erinnert sich der Bastler, der den W 50 als Hobby kaufte und wieder aufbaute.
„Ich wollte immer einen W50 haben.“ Im Wendejahr hatte er noch bei der damaligen Gesellschaft für Sport und Technik für 71 DDR-Mark den Lkw-Führerschein gemacht, um Militärkraftfahrer werden zu können.