Warmwasseraufbereitung im Koffer

  • Ich möchte meine Warmwasserheizung optimieren um möglichst alle vorhandenen "Energiequellen" zu nutzen. Habe dazu mal eine Skizze gemacht. Warmwasserspeicher / Boiler mit 230 Volt und 24 Volt ist vorhanden, Luftheizung auch. Jetzt wollte ich noch die Heizschlangen einfügen in das System. Was meint ihr dazu, kann das funktionieren?



  • Hey,


    die Warmluft der Heizung würde ich da eher nicht nutzen, das läßt den Dieselverbrauch steigen, da man ja sozusagen die Energie zum Heizen des Koffers klaut. In dem Bereich versuche ich eher die Luftrohre so gut wie möglich zu isolieren, damit möglichst viel Energie im Innenraum ankommt.


    Das Thema Auspuff klingt da schon wesentlich interessanter. Die Wärmeenergie dort verpufft ja normalerweise völlig ungenutzt.

    Zusätzlich würde ich eher an den Kühlkreislauf des Motors gehen, dort vernichtet man durch den Kühler ja auch Energie völlig ungenutzt.

    Natürlich müßte man das über Thermostate steuern, damit es wirkungsvoll funktioniert.


    Meiner Meinung nach eine wirklich sinnvolle Sache.

    Wie groß ist denn dein Warmwasserspeicher? 5 Liter bringen da dann natürlich nicht so viel.


    Bei Booten wird das übrigens genau so gemacht, der Kühlkreislauf des Motors heizt den Warmwasserspeicher und über normale Plattenheizkörper auch noch die Kajüte und das Bad.


    Schöne Grüße

    Jens

  • Meinst Du. dass die Heizschlange am Lüftungsrohr mehr Energie kostet? Eigentlich wird ja nur die Abwärme genutzt, oder?


    An den Kühlkreislauf wollte ich nicht unbedingt gehen, da so eine Fehlerquelle mehr entstehen würde, bei Undichtigkeit o. ä. obwohl das auch ginge.


    Mein Boiler ist zur Zeit elektrisch mit 5 Liter Volumen, ist natürlich nicht sehr groß, bisher hat es aber immer gereicht, größer ist natürlich immer besser, aber wie gesagt, ich wollte ja das vorhandene optimieren.

  • Du kühlst ja dein Warmluftrohr der Heizung dann runter, damit geht die Heizenergie flöten. Abwärme sollte da eigentlich nicht entstehen, weshalb der Teil, der im unbeheizten Raum verlegt ist, möglichst gut isoliert sein sollte.


    Das mit dem Motorkühlkreislauf ist natürlich richtig, eine gewisse Störquelle schafft man sich da natürlich, grad durch den Wärmetauscher (Kühlwasser/Brauchwasser), denke aber das Risiko läßt sich mit einer ordentlichen Verlegung und einem Absperrventil in überschaubarem Maß halten.


    Bei dem Boiler wären 20l schon günstig - die dann richtig gut isoliert und du hast am nächsten Morgen noch schön warmes Wasser.

    Mein Kollege hat so ein System auf seinem Boot, 12 Stunden nachdem der Motor aus ist, kann man immernoch schön heiß duschen.


    Die 5 Liter bekommst du mit dem Auspuff sicher auch zügig warm, schön dünne Kupferrohrschlange um das Rohr gelegt und das ganze nach außen mit Keramikband isoliert.

    Dazu ein Thermoschalter, der die Umwälzpumpe erst in Gang setzt, wenn die Heizschlange wärmer ist als der Warmwasserspeicher.


    Die Frage ist eher, was machst du wenn dein Speicher 90 Grad erreicht hat??? Wohin mit der überschüssigen Energie?

    Einfach Umwälzpume aus, das geht nicht, dann kocht das Wasser in der Heizspirale.

    Ich kenne jetzt nicht die Temperatur vom ersten Auspuffstück aber 100 Grad sind das da bestimmt, grad im Sommer bei guter Belastung des Motors.

    Könnte man natürlich weiter hinten drangehen, wo das Auspuffrohr kühler ist, dann hast du natürlich wieder weniger Heizleistung.
    Dieses Problem hast du im Kühlkreislauf nicht, wenn du da das Wasser zum Kochen bekommst, dann hast du ganz andere Probleme, als einen zu heißen Warmwasserspeicher.

  • Eine weitere Möglichkeit wäre einen separaten Wasserkreislauf mit den Heizschlangen zu betreiben, daran könnte man dann eine Heizung betreiben und Wasser erwärmen. Das Wasser zirkuliert dann in einem geschlossenen System.


    Aber Deine Bedenken sind berechtigt, wie hoch wird die Temperatur im der Auspuffheizschlange und wie handhaben, wenn das Wasser bereits kocht?

  • In einem separaten Kreislauf kannst du auch ein anderes Mittel zur Wärmeübertragung verwenden, etwas mit deutlich höherem Siedepunkt als Wasser. Dann kannst du die Umwälzpumpe über die Temperatur im Warmwasserspeicher steuern. Ist dort die Temperatur bei 90 Grad, dann schaltet die Umwälzpumpe ab und du bekommst keine zusätzliche Energie mehr rein.

    Das erfordert dann natürlich einen Wärmetauscher im Wasserspeicher.