IFA LKW W50 - Umbau auf 6 Zylinder Motor - Einspritzpumpe für 6VD14,5/12 SRL

  • Hallo Olaf,


    danke für den Ansatz den originalen Motor zu optimieren.


    Wenn ich ehrlich bin hatte ich mir auch Gedanken gemacht den W50 leistungsfähiger zu machen. Obwohl ich überhaupt keine Erfahrung mit dem Fahrzeug habe.

    Zum Glück bin ich aber so ein originalitäts- Typ und habe mit Veränderungen so meine Probleme.

    Renato hat doch mal bei einem Traffen so ein schönes Video von nem W50 DSK Zugfahrzeug mit Schönebecker Motor und sozialistischer Rum- Werbung (Hydrauliköl)gemacht.


    Ist denn der Besitzer dieses Wagens noch zu kontaktieren?


    Vielleicht kann man ihn und die Umbauinteressenten zuammenführen?


    Ich jedoch, fand den Ansatz die Schwachstellen am Vierzylinder zu bearbeiten viel interessanter.


    Könnte nicht dieses Wissen weitergegeben werden? Auf welchem Weg auch immer.


    Oder auch nur die Punkte bei denen man Obacht geben soll? Es soll hier niemand genötigt werden, seine Geheimnissen herauszugeben.


    Es gibt mittlerweile sicher viele wie mich, die überhaupt keine Erfahrungen haben, was die Eigenheiten des W50 angeht, weil sie erst jetzt 30 Jahre anch dem Ende des Sozialismus zu diesem Fahrzeug gekommen sind.


    Gruß und ersteinmal danke für den Tipp, dass der Motor durch Optimierung einige seiner Schwachstellen verlieren kann und es so durchaus möglich ist, ihn schonender unterhalb seiner Voll- Auslastung zu fahren.


    Philipp

  • Moin,


    ich bin ja eher so der Umbaufreak. Ich fahre zur Zeit eine Landrover Serie mit 200TDI Motor aus dem Defender und einen Mazda MX-5 mit einem Wildgemachten Opel 2.0l16V. Ausserdem steht noch ein Golf 2 mit mechanisiertem TDI in der Ecke.

    Der erste Umbau war mit 18 einen Opel Motor in einen DKW Munga zaubern..


    Aber: Der Schönebecker ist sicher ein guter Motor, aber sehr Schwer (900kg). ausserdem ist die Teileversorgung wohl dünne. Der Wassergekühlte ist eher Problematisch, da der Kühler ja irgendwo hin muss. Beim Luftgekühlten reicht dann der Platz für den 6 Zylinder.


    Die Belastung für den Antriebsstrang durch so ein 9l Urvieh steigt enorm, da beim Diesel mehr Leistung ja nur über mehr Drehmoment geht.


    Du reisst die ganze Karre auseinander um den Riesenmotor unter die Hütte zu bekommen. Unterschätze nicht die Detailarbeiten, wenn sowas "Reisetauglich" umgebaut werden soll.


    Für ein Reiseauto würde ich als "Fremdmotor" einen Deutz BF913 oder 913C einbauen.

    Vorteile:

    Lebensdauer min. 15000h gegenüber 3-4000 bei den Ostmotoren

    Verbrauch ca. 10-20% geringer als beim Mittenkugel Saugmotor

    Gewicht ca. 100-150kg weniger als der 4VD oder 400kg weniger als der 6VD

    Ersatzteile Weltweit lagernd.....

    Der passt einfach so rein, weil er viel kleiner, niedriger ist als der 4VD

    Leistung 160/168PS mit 500-560nm, bzw. 192PS mit ?? 650nm beim 913C ( Der "C" hat einen LLK!

    An der Leistung wäre ich nicht so interesssiert, aber der Spez. Verbrauch ist ca. 10% niedriger und er hat weniger Belastung durch den LLK. Den würde ich runterdrehen auf 170PS...)


    Den baust du ein und siehst den die nächsten 25 Jahre nur zu Ölwechsel/Inspektion.


    Ich werde beim 4VD bleiben, der reicht mir. Wenn nicht kriegt er einen Turbo.

    Wenn er platzt, kommt ein Deutz.

  • Hallo Philipp,


    den Mann gibt es noch, das ist Herr Schulz aus Liesten. Man kann Ihn kontaktieren in einem anderen Forum. Das wäre jetzt kein Problem. Ob er sein Wissen dann weiter gibt, wenn er merkt das Du in diesem Forum bist, kann ich Dir nicht sagen. Du kannst es versuchen.

    Ja, es gibt einige Leute, die machen ein Geheimnis draus, wenn sie denken sie haben am W50 das Ei des Kolumbus gefunden. Aber davon ist nach meiner Kenntniss keiner mehr in diesem Forum.


    Und ich bin gern bereit, mein karges Wissen zur optimierung des W50 preis zu geben. Ich denke da vollkommen anders drüber. Je mehr Leute mit ihrem W50 zufrieden sind, desto mehr wird das in die öffentlichkeit getragen. Ist ne feine Sache.

    Das A und O beim W50 ist und bleibt, die Betriebstemperatur dauerhaft runter zu bekommen. Das ist ein Grund von vielen, warum er das Kopfdichtungsproblem hat.Da der Motor in seinem Schacht so eingezwengt ist, das er am Zylinder 1 Kupplungsseitig ein haufen Stauwärme produziert, die er nicht los wird. Als nächstes sollte unbedingt das Magnetventil der Flammstartanlage gedreht werden, das er beim Kaltstart nur eine geringe Menge Diesel von der Rücklaufleitung bekommt. Klemmt das Magnetventil im orginal zustand, saugt er zuviel Diesel an und die Kopfdichtung kommt.

    Dann sollte man sein Luftansaug kontrolieren und diesen von Nass aauf Trockenfilter umbauen was sehr einfach ist. Dabei die Ansaugschläuche von Durchmesser zirka 60 mm auf 90 mm wenn machbar ist erweitern.

    Die Einspritzdüsen auf 175 bar abdrücken, was dann noch entscheident ist und als einziges Geld kostet, seine ESP zu Diesel Schöll bringen. Er ist zur Zeit der einzige mir Bekannte Pumpen Gott, der die ESP so einstellt wie es sich gehört. Unter anderem, baut er diese um von Zentalschmierung auf eigen schmierung. Weil die Simmeringe das heiße Motoröl auf dauer nicht vertragen. Des weiteren, stellt er sie auf Leistung ein ohne das der Motor schaden nimmt. Die Enddrehzahl wird auf 2400 umdrehungen genommen. Die Leistungsbremse und der Abfall bei zirka 1900 umdrehung nimmt er komplett raus. Das heißt, der Motor dreht ohne abriß bis 2400 umdrehung hoch. Im umkehrschluss, setzt Du mit 2100 umdrehung am Berg an dreht er auch damit den Berg hoch und unter umständen beschleunigt er auch noch. Er verändert auch die Füllung pro Zylinder Einspritzung. Usw.

    Das sind so die Grundpunkte am W50, die ihn zur Rennsemmel machen.

    Wie ich schon geschrieben habe, als ich jetzt in Finowfurt war, bin ich meistens im 5 gang gefahren, weil er ab 45 km/h wunderbar hoch gedreht hat. Leute die eine Schöll Pumpe jetzt drin haben, munkeln das sie durch die Leistungssteigerung durchaus sogar etwas weniger Diesel brauchen, da sie ihn nicht mehr treten brauchen.

    Das mal im groben.


    Gruß Olaf

  • Hallo Olaf,


    oh, vielen Dank für die vielen guten Tipps.

    Wenn ich das richtig verstehe, sollte die Kühlleistung erhöht oder die Steuerung von Thermostat und Lüfter verbessert/ justiert werden.

    Bei der Luftzufuhr klingt es so als würde der Motor unter Luftmangel leiden.

    Oder ist der Ölbadfilter nicht nur eine Bremse, sondern filtert auch weniger gut?

    Bei dem Ventil der Flammstartanlage sind an den Anschlüssen für den Kraftstoff- Zu und Ablauf Pfeile. Ein Pfeil zeigt nach oben und einer nach unten.

    Welcher Anschluss ist denn ursprünglich der Zulauf? Pfeil nach unten ist momentan bei mir der Zulauf, kommend von der Rücklaufleitung von den Einspritzdüsen.

    Pfeil nach oben geht zum Kraftstoffilter zurück.

    Leider ist das Ventil im Teilekatalog nicht detailiert abgebildet.

    Es muss aber an der Bauform in den Leitungen des oberen Gehäuses liegen.


    Ich weiss nicht ob man dass hier besser in einen neuen Treat überführen sollte?

    4VD... optimieren, oder so?


    Dann wären eure Erfahrungen für Suchende schnell erreichbar und es würden nicht so viele aus purer Angst vor dem ach so schwachen Motor vorschnell eine Motortransplantation starten.


    Grüße und Danke,


    Philipp

  • Ich bin da voll bei Olaf, lieber das Vorhandene und Bekannte optimieren, als Experimente zu starten. Gerade wenn ich auf Reisen gehe ist das wichtig, fahre ich nur in Deutschland, ist das nicht so das Problem, da kann schnell geholfen werden. Wer kann mir im Ausland mit einem ziemlich unbekannten Motor helfen bei Problemen? Ersatzteile gibt es auch nicht mehr so viele wie für den 4 VD.


    Eins darf man auch nicht vergessen, wir arbeiten meist nicht mehr mit unseren Autos, sondern fahren zu Treffen und gehen auf Reise, da sollte man eigentlich die Zeit dazu haben, um zu reisen und nicht zu rasen. Hier sollte der Weg das Ziel sein! Wir fahren immerhin alte Schätzen und keinen PS Boliden, hier geht es doch auch irgendwie um die IFA LKW W50 und L60. Frage mich immer wieder warum man sich einen W50 oder L60 zulegt und den gleich umbauen will? Da kaufe ich doch lieber gleich ein Auto, passend für meine Ansprüche, es gibt doch so viele Fahrzeuge.


    Persönlich würde ich erst mal alles aus dem 4 VD Motor rausholen, was geht und da geht noch einiges als die herkömmlichen 125 PS. Einige wissen wie mein IFA "rennen" kann und haben selbst mit im Auto gesessen, wenn ich bei 90 km/h den Blinker gesetzt habe und wesentlich moderner und leistungsstärkerer LKW überholt habe.


    100 km/h sind kein Problem. Ich fahre den LKW schon seit 20 Jahren, bin viel damit in der Welt umhergereist, manchmal auch unter Extrembedingungen (Durchquerung Sahara) habe über 120.000 km mit dem LKW abgespult und er läuft und läuft und läuft. Diese Argumente von den Motorschäden usw., stammen alle noch aus DDR Zeiten, wo die Autos nur geschunden und gequält worden, dazu noch schlecht gewartet und repariert.


    Diejenigen die mit beim IFA-Tours Treffen in Nordhausen gewesen sind, wissen, woran es kränkelte. Ist der 4 VD Motor in Ordnung, macht er auch keine Probleme, egal ob in der Sahara oder in Kanada. Jemand der einen IFA LKW schon längere Zeit fährt und sich entsprechend darum kümmert, weiß das diese Fahrzeuge dann auch kaum kaputt gehen und sehr zuverlässig sind. Schaffe ich mir aber einen IFA LKW zum Schrottpreis an und will den dann nutzen, kann man keine Wunder erwarten, die sind dann verschlissen und runter geritten.


    Wenn ich einen IFA LKW W50 umbauen würde oder müsste, würde ich auch einen Motor nehmen, der heute noch gut verfügbar ist und da gibt es einige gute Alternativen, ob Deutz, Mercedes, Volvo, MAN, IVECO usw. und wahrscheinlich wieder wassergekühlt, da luftgekühlte doch erheblich geräuschintensiver sind.

  • Oh, Renato hat da voll ins schwarze getroffen.

    Na gut, die Endgeschwindigkeit ist auch immer abhängig was man für Achsen verbaut hat.

    Ich habe die mitleren Achsen (5,36 übersetzung drin). Da ich stur wie ein Panzer sein kann, fahre ich auch nur 1900 umdrehungen mit dem Motor und dann fährt er so knapp 75 km/h. Ich zähle gern Windräder am Strassenrand. Die Endgeschwindigkeit wir so bei menem um die 90 liegen aber dafür ist er nicht gebaut. Dauerlast beim W50 ist max mit 2000 umdrehungen angegeben. Ich fahre auch nur orginal Reifengröße. Renato hat da etwas größere Schluppen drauf.


    Ja Philipp, Du liegst da schon mit Deinem Gedanken richtig. Erstmal muss ein anderes Thermostat rein, da die orginalen nicht so funktionieren wie sie sollen und zu spät vollkommen aufmachen.

    Da ich mal bei der Berufsfeuerwehr gearbeitet habe, habe ich viel mit Strömungswiederständen zu tun gehabt. Und nur ein Kühlsystem was vollkommen offen ist, kühlt richtig. Heute werden nur noch die Öffnungstemperaturen der Thermostate angegeben. Nur wann sie ganz geöffnet sind steht nirgends. Das W50 Thermostat ist erst bei 93 grad komplett offen. Und das ist zu heiß für den Motor.

    Ich habe mir ein Thermostat anfertigen lassen, ist zwar vom Verräter Mercedes ( Unimog) aber von einem Oldtimerresturator, der sie anfertigt.Diese kann man aufschrauben und jedes Thermostatinnenleben für 19 euro einsetzen. Ich habe eins mit 65 grad verbaut.Keine Angst, es öffnet bei 65 grad und ist vollkommen offen bei kanpp 80 grad. Den Lüfterschalter habe ich raus geschmissen und einen vom PKW Bereich verbaut der glaube ich bei 84 grad einschaltet.

    Die Adresse für das Thermostat kann ich noch rein stellen. Ist vollkommen aus Messing.

    Zu dem Magnetventil, ist ganz einfach. Schraube die Leitungen ab und schau hinein. In einer öffnung siehst Du das Loch durchgehend, wo der Diesel eingespritzt wird. Und diese öffnung kommt an die Rücklaufleitung von den Einspritzdüsen.

    Nur ein Motor der richtig Luft bekommt, der ist willig.

    Durch die Ölbad Luftfilter bekommt der Motor mäßig Luft.Deshalb auf trocken umbauen.


    Gruß Olaf

  • Hallo Zusammen, klingt alles sehr interessant. Aber dazu kann ich Euch folgende Geschichte erzählen. Wir hatten vor 5 Monaten uns gedacht im Elternhaus meiner Guten für unseren großen Sohn die Küche umzubauen. Bissel Decke abhängen , bissel Wände Spachteln usw. Also nur so ein Wenig... Ende vom Lied war, Lehmziegel, Putz von den Wänden etc... Chaos. Dann habe ich mich dran gemacht und mit 7 verschiedenen Leuten gesprochen was man auf die alten Wände machen kann damit es sinnvoll ist, inkl. den hauch von Naturnahen Bauen. Ende war 7 Leute mit 7 Meinungen.... Dann hab ich noch mit Lehmputz angefangen... da war der Ofen gleich aus. Noch mehr Chaos. Im Endeffekt haben wir dann doch mit Lehmputz es richtig auf alt hergebrachte Art und weise gemacht, und wir sind vom Ergebniss mehr als begeistert. Ich will damit nur sagen das wir hier ja alle irgendwo Einzelkämpfer mit unseren Eigenen Ideen sind . Und genau das macht es spannend. (Danke an alle)


    Ich bleibe aber beim 6VD SRL. Motor ist ein neuer da. Der wird aber in der nähe von Naumburg trozdem noch mal zerlegt und komplett überholt. Pumpe da usw. Ja den Luftfilter definitiv auf K&N umbauen. Dazu gleich eine Frage in die Runde. Hat IFA dafür mal einen Tropen Schnorchel gebaut?


    Grüße aus Ostthüringen

  • habe am Freitag ein wirklich schönes W50 Buch geschenkt bekommen.

    Und da ist eine Abbildung von einem Schnorchel für die Irak Pritsche drin.

    In dem Buch wird sehr ausführlich die Geschichte des W50 und aber auch der Entwicklung der LKW Produktion nach dem 2. Weltkrieg dargelegt.

    Ich finde es sehr gut.


    Heisst: Laster aus Ludwigsfelde ISBN 978-3-938426-18-7


    Das Bild kann hier glaube ich nicht zeigen oder?

    Es ist auf Seite 160


    Der Schnorchel kommt hinter dem Kühlerdeckel aus der Frontmaske und geht parallel zur Frontscheibe nach oben bis zur Regenrinne und von da mit nem 45 Grad Bogen etwa 10 cm weiter aufs Dach.

    Die LPG Kipper hatten dort oft ihre Antennen

    Es scheint das selbe Blechrohr zu sein wie bei den Zyklonen hinter dem Kühlergrill.


    Ich hätte es gerne gezeigt aber da gibt es sicher Ärger. Da bräuchte ich eine Info zu.


    Gruß Philipp

Umbauten von IFA Fahrzeugen

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