Hallo,
da ich nicht im Forum aktiv bin, möchte ich mich kurz Vorstellen:
Ich heiße Chris und komme aus 99955 Ballhausen, Mitte Thüringen.
Meinen Beruf habe ich bei ZF im Getriebewerk gelernt, ich veröffentliche keine Fehlinformationen.
Zur Problematik:
Leider ist die L60 Gruppenschaltung an mehreren Stellen ein absoluter Konstruktionsfehler. Mir scheint das evtl. das Getriebewerk Brandenburg nie so richtig mit "Orsta Pneumatik" kommuniziert hat.
Der Pneumatik Betätigungszylinder der Gruppenschaltung hat 80mm Kolbendurchmesser, so entstehen bei serienmäßiger Luftanlage über 2700N Betätigungskraft. (dies "entspricht" 270kg „Schubkraft“)
Die Gruppenschaltung ist als Sperrsynchronisierung ausgelegt und kann mit dieser Art der pneumatischen Betätigung niemals funktionieren.
Diese falsche Betätigung löst die bekannten Getriebeschäden und permanenten Verschleiß im Getriebe aus.
Das NUP409N Zylinderrollenlager ist absolut überfordert mit diesen starken Axialkräften und läuft somit auf beiden Seiten langsam aber sicher ein.
Die Kulissensteine erfahren auch einen übermäßig hohen Verschleiß, da sie die extremen Schaltkräfte permanent übertragen müssen.
Die Schaltkraft muss durch absenken des Druckes der Zuluft für die Schaltbetätigung abgesenkt werden, dies wird durch nachrüsten eines kleinen Druckregelventils nahe am Getriebe erledigt.
Der neue einzustellende Druck liegt bei ca. 1 BAR, dies entspricht einer Schaltkraft von ca. 450N.
Diese Änderung lässt die Sperrsynchronisierung mit allen ihren (angedachten) Funktionen wirksam werden.
Fortan werden automatisch vor dem Gruppenwechsel die Drehzahlen synchronisiert und erst dann kann die Schaltmuffe übergeschoben werden. Eine Fehlschaltung/Fehlbedienung lässt die Sperrelemente wirksam werden und der Gang wird nicht mit zerstörerischer Kraft einfach brutal eingelegt.
Der Gruppenwechsel erfolgt unhörbar und lautlos.
Um schonend von der großen in die kleine Gruppe zu wechseln, ist kein Getriebestillstand mehr notwendig. Die Ein- und Ausgangsdrehzahlen sollten natürlich immer für einen Gangwechsel möglichst passend sein.
Die Vorteile sind enorm:
- kein Verschleiß der Kulissensteine
- kein ausschlagen der Bohrungen in den Kulissensteinen
- kein einlaufen des NUP409 Zylinderrollenlagers
- Fehlbedienungssicher
- keine Beschädigung der Schiebemuffe oder der Schaltscheiben
Der Umbau beseitigt eines der Hauptprobleme am IFA L60, weitere mechanische Fehler in der Nachschaltgruppe lassen sich nur durch vollständiges zerlegen des Getriebes beseitigen/ verbessern.
Auch fehlen notwendige Teile im Getriebe und in der Ersatzteilliste, ich kann mir nicht erklären warum diese Fehler nie berichtigt wurden sind.
Ich werde bei Tageslicht Bilder vom Umbau des Pneumatikteils machen, der Einbau des Ventil‘s dauert nur ca. 10 Minuten und sollte bei allen L60 unbedingt gemacht werden.
Ich habe mir überlegt diesen Umbau hier im Forum zu veröffentlichen um möglichst viele Getriebe zu retten und die Lebensdauer der Nachschaltgruppe massiv zu verlängern.
DANKE
Grüße Chris