IFA LKW L60 - Leistungsvarianten des 6 VD 13,5 /12 SRW Motors

  • Hallo,


    mir ist aufgefallen, daß es beim L60 immer wieder 2 verschiedene Leistungsangaben gibt.
    1: 125 kw sprich 170 PS
    2: 132 kw " 180 PS


    Woher kommt das?Sind tatsächlich 2 verschiedene bzw ein etwas modifizierter Motor verbaut worden?Woran erkennt man welchen Motor?
    Wenn ja welche Details wurden verändert?ESP, Verdichtung usw?
    Letztes interessiert natürlich besonders, da mein L60 mit 170 PS angegeben ist...Naja 10 Pferdchen mehr wären ja schon ganz nett,oder........?
    Habe übrigens eine sehr wirksame Drosselung an meinem L60 gefunden und entfernt:
    Das Gaspedal war FESTGEROSTET!!Der Vorbesitzer war ein echter Barbar!! Habe den Scharnier-Bolzen jetzt vorsichtshalber mal mit nem Schmiernippel versorgt....Sollte so schnell nicht wieder passieren.
    Macht´s gut
    Gruß
    Florian


    P.S.:Hat eigentlich jemand den Hacker erwischt?
    Vielleicht sollte man ihm eine kostenlose Afrikareise spendieren, vorausgesetzt er stimmt seiner Verwendung als SANDBLECH zu ..........!!!!

  • Der L60 ist eigentlich ein Lkw mit 180PS. Daher auch die Bezeichnung 1218 ,12t zGG 180PS.Aber wegen der Kraftsoffeinsparung und Umweltbelastung wurde der Motor über die Einspritzpumpe auf 125kW gedrosselt. So hat unser Einspritzpumpenspezialist auf dem Kfl immer behauptet.

  • Hallo,


    also wenn ich recht verstanden habe kommt die Drosselung durch eine Verringerung der Kraftstoffeinspritzmenge Zustande.Wohl auch um ein übermäßiges Rußen bei Vollast vermeiden, richtig?
    Wenn man nun ein "bissle" mehr Luft in den Brennraum bekäme, wäre die verringerte Einspritzmenge eigentlich nicht mehr nötig, da durch ein Mehr an Luft ja auch die Rauchgrenze (oder wie sich das tauft) weiter "rausgeschoben" würde, oder?
    Ich frage deshalb, weil sich bei meinem L60 vor dem Lufteinlaß (zum LuFi-"Kasten") ein Blech befindet, was gerade einen fingerbreiten Schlitz für die Luft freigibt.
    Nun ist ein NKW-Motor nicht unbedingt eine Hochleistungs-Strömungsmaschine, aber wirklich sinnvoll ist das Blech doch an der Stelle eigentlich nicht.
    Es verhindert allenfalls, daß Vögel drin Nisten, aber das dürfte doch mit nem Stück Fliegengitter auch zu lösen sein.
    Am verplombten Anschlag der ESP sollte man wohl besser nichts verstellen, oder?
    Wer kann/darf sowas eigentlich machen?
    Machts gut
    Gruß
    Florian

  • Hallo Florian !


    Ich weiß nicht, welche Ausführung dein Luftfilteransaugstutzen hat, Einige, besonders von ehemaligen Armee-Lkw, sind aber gegen Spritzwasser beim Waten geschützt. Mehr Luft bekommst Du nur mit einem Turbo in den Motor. Das ist aber am normalen L60-Motor nicht zu empfehlen. Der Innendruck im Motor wird zu hoch. Ein Gebläse nach auch wenig Sinn, es mußte schon drehzahlabhängig Luft zuführen. Ich hab bei meinem Lkw die alte Einspritzpumpe am Reglergestänge verstellt. Gezogen hat er super, aber hinter mir war die Straße dicht. Aus den Auspuff kam bei Vollast mit vollem Anhänger der Qualm armdick und ein Verbrauch vom 46l/100km ist den Fahrspaß auch nicht wert. Die alte ESP war von einem L60 mit 132kW. Die neue ESP war Original im Lkw und soll 125kW liefern. Ich hab beim Einbau den Förderbeginn auf 23°KW vor OT statt 22°KWvor OT eingestellt und finde der Lkw zieht bei Vollast besser als mit der 132KW-ESP. Zumindest fahre ich jetzt unter gleichen Bedingungen einen Hügel bei uns mit 5km/h schneller hoch als vorher. Der Verbrauch ist ebenfalls um ca 1,5l/100km gesunken.

  • Danke für den heißen Tipp,


    habe noch so ein "grünes Reparaturheftchen" für die ESP, krieg ich die Spritzverstellung auf 23°KW vor OT damit hin, oder doch besser jemand machen lassen, der sich damit auskennt?
    Wäre nämlich meine erste ESP an der ich Schraube....
    Gruß
    Florian

  • Hallo Florian !


    Das Heft hilft Dir theoretisch weiter. Praktisch benötigst Du noch ein Kapillarröhrchen zum Einstellen. Ich hab dazu eine alte Einspritzleitung geopfert. Diese hab ich in der Mitte durchgeschnitten und ein ganz dünnes Röhrchen aufgesetzt. Das Röhrchen war von einer Spraydose für Schmiermittel. Es muß einen ganz kleinem Querschnitt haben. Sonst kannst du nicht sehen, wann die Pumpe fördert. Zuerst hab ich die große Schraube am Anschlußflansch der ESP geöffnet. Wenn dann eine Nut zu sehen ist, hat der ersten Zylinder Förderbeginn. Dann hab ich die Gummiproppen zur Schwungscheibe entfernt. Da sind die °KW abzulesen. Mit einem großen Schraubendreher hab ich diese Markierung auf 23°KW vor OT gebracht. Jetzt kannst Du die Muttern der ESP am Anschlußflansch lösen.Voraussetzung ist aber das Kraftstoffsystem ist entlüftet und die ESP steht auf Vollast. Jetzt muß Du die ESP zu dir ran ziehen und danach zum Motor drücken bis Diesel im Kapillarröhrchen zu sehen ist. Ist das Röhrchen so etwa halb voll, den Vorgang wiederholen. Wenn du beim Randrücken der ESP siehst, das der Diesel im Röhrchen ansteigt, sofort aufhören und die ESP festschrauben. Je dünner das Röhrchen, um so genau ist der Augenblick des Förderbeginnes einzustellen. Dieser Augenblick ist der Förderbeginn.
    Ich hoffe meine Beschreibung ist verständlich. Ansonsten frag einfach mal im einer Landtechnikwerkstatt nach.
    mfg Volker

    {grusssignatur}

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  • Ja, so geht das. Beim Diesel ist es gerade anders herum, als beim Benziner. Beim Benziner erhöhst Du die Leistung durch verstellen der Zündung in Richtung Vorzündung, was durch das "kliingeln" Motors begrenzt wird. Beim Diesel musst Du eher nachstellen. Je nachdem wie ruhig der Motor noch läuft kann man auch noch mehr Spätzündung geben. Das ist einfach eine Sache des Probierens. Natürlich alles nur bis zu einem gewissen Punkt, dann dreht sich das Ganze um und Du hast "Minus-PS" ;-)