Irgendwann beim Stöbern im Internet fand ich ihn den UAZ. Der Verkäufer wollte damals 1600 Euro haben, ich sagte gut und fuhr los ihn zu holen.
Angekommen besichtigte ich erst mal das Objekt der Begierde. Zustand war 5, keine Bremse ging, der Motor sprang nicht an, die Elektrik war im Eimer usw. Da habe ich mich gleich umgedreht und gefragt, ob der einen Dummen sucht zur Entsorgung des Fahrzeuges?
Der Knackpunkt war, der Typ musste ausziehen und hatte keine Möglichkeiten zum Unterstellen für das Fahrzeug.
Ich ging wieder zu meinem Fahrzeug zurück und wollte losfahren, da kam er hinterher gerannt und fragte was ich im geben würde für den UAZ. Ich sagte "nichts".
Oh der Arme war ganz entsetzt, sagte aber ich könne ihn so mit nehmen. Da stieg ich aus und sagte okay. Plötzlich fing er an zu erzählen, dass er noch eine Menge Ersatzteile für den UAZ habe.
Jetzt wurde ich hellhörig. Sah mir die Sachen an und sagte, die würde ich auch nehmen, die brauche ich ja zur Reparatur. Er sagte mir, dass er die aber nicht verschenken könne, da alles neu sei und er mir eine Ersatzteilrechnung von den Teilen zeigte und siehe da der Arme hatte dafür vor 1 Monat 1.600 Euro bezahlt, weil er die Kiste neu aufbauen wollte.
Ich sagte ich gebe Dir 250 Euro, da fing er an rum zu eiern, war dann aber doch einverstanden und gab mir den ganzen Plunder.
Es waren folgende Teile:
- neue Plane (kostest schon 500,-Euro)
- Radbremszylinder
- Dichtungen ohne Ende
- Lichtmaschnine
- neue Sitze (7 Stück)
- Diverse Lampen und Lampeneinsätze
- Lenkgetriebe
- Hauptbremszylinder
- jede Menge Kleinteile
usw.
So habe ich die Karre für ingesamt 250 Euro erstanden. Jetzt zog ich mit meiner E-Klasse den russischen Bock auf meinen mitgebrachten doppelachsigen Autohänger.
Die E-Klasse hatte ganz schön zu kämpfen mit den 1,6 Tonnen, trotz V8 und 320 PS, aber ich hab ihn dann doch irgendwie auf den Hänger bekommen.
Nun trat ich die Heimreise an. Auf der Autobahn 7 war es dann so weit, irgendwo auf der vierspurigen Strecke hinter Eisenach, kam mein Gespann plötzlich in Wanken. Ich machte schnell die Warnblinkanlage an, alle Fahrzeuge hinter mir bremsten sofort und hielten Abstand von mindestens 100 Metern. Ich sah nur noch im Rückspiegel, wie der Anhänger mit dem UAZ ständig von einem Rad auf das andere wechselt, teilweise sah ich nur noch die Räder des Anhängers im Rückspiegel.
Ich dachte das war es jetzt Du schmeisst jetzt die komplette Fuhre hier auf die A7 und dann gibt es erstmal eine Vollsperrung, gar nicht zu denken an den entstehenden Schaden.
Irgendwie handelte ich dann doch aber instinktiv richtig, ich tat das einzig richtige ich gab Gas, da ich mir dachte, entweder Du kippst um, oder Du probierst es die Fuhre zu retten. Also Kickdown, Gaspedal am Bodenblech und meine 320 Pferde rissen die Fuhre nach vorne und siehe da, bei 180 km/h fing der Hänger an sich zu beruhigen und fuhr wieder ordendlich gerade hinter der E-Klasse her.
Nach dem alles wieder geradeaus lief begann ich wieder mein Tempo zu verlangsamen, bis ich gefahrlos rechts heranfahren konnte. Jetz musste ich erst mal raus aus dem Auto um alles zu checken. Beim Aussteigen merkte ich, wie plötzlich meine Knie anfingen zu schlackern. Ich musste mich erst einmal setzen und begann dan nach ca. 10 Minuten den UAZ nochmal richtig zu verzurren und trat die Heimreise an ohne weitere Zwischenfälle.
Zu Hause angekommen, ging natürlich das Gespotte los "was willste mit dem Schrotthaufen?" langes Gesicht meiner Frau usw. Nachdem die "Möhre" entladen war checkte ich den UAZ ersteinmal gründlich.
Nach ca. 2 Monaten Schrauben im Freien war er dann endlich fertig und ich bekam auch gleich TÜV. Ich habe manche Tage geflucht als es so kalt war und habe mir sehnlichst eine Garage gewünscht, aber die hatte ich nun leider nicht. Irgendwie ging es auch so, dauert zwar länger und ich musste jeden Tag wieder alles zusammenräumen, aber wenn man will geht alles.
Der Lohn war die vielen tollen Touren in UAZ, nicht so toll war der Spritverbrauch von 12 Litern/100km. und die Steuern von über 600 Euro.
Mehr gibt es unter www.Panzerfreund.de zu erfahren.